Bei der Fruchtwasseruntersuchung handelt es sich um eine invasive pränatale Untersuchung durch die Erbkrankheiten, unterschiedliche Chromosomenstörungen oder Fehlbildungen bereits in einem sehr frühen Schwangerschaftsstadium erkannt werden können. Diese Untersuchung wird meist in der 26. SSW durchgeführt.
SSW 26: Die Fruchtwasseruntersuchung
Diese Fruchtwasseruntersuchung gehört aber nicht zu der üblichen Schwangerschaftsvorsorge. Die Fruchtblase wird bei dieser Methode mit einer langen Hohlnadel punktiert, um so an die kindlichen Zellen im Fruchtwasser zu gelangen.
Bei diesen Zellen kann es sich um Zellen aus dem Magen-Darm-Trakt des Kindes oder abgestoßenen Hautzellen handeln, die mit der Ausscheidung des Kindes in das Fruchtwasser gelangen. Diese Zellen können bereits in einem sehr frühen Stadium einen Aufschluss über verschiedene Erbkrankheiten oder Chromosomenstörungen geben, wie zum Beispiel bei dem Down-Syndrom.
Erbliche Vorbelastung oder Auffälligkeiten
Meist erfolgt diese Untersuchung in der 26 Schwangerschaftswoche, möglich ist sie allerdings schon ab der 16. Schwangerschaftswoche. Der Frauenarzt rät besonders dann zu dieser Untersuchung, wenn das sogenannte Ersttrimester-Screening oder der Triple-Test auffällig waren oder eine erbliche Vorbelastung besteht.
Wenn das der Fall ist, dann werden von der Krankenkasse auch die Kosten übernommen. Wenn es sich um einen sehr schwerwiegenden Fall handelt, dann ist diese Untersuchung auch ab der 10. Woche möglich. Das ist aber nur in seltenen Fällen der Fall.
Der genaue Ablauf der Untersuchung
Der Eingriff dauert in der Regel nur 5 bis 15 Minuten. Vorher findet eine Ultraschalluntersuchung statt, damit die passenden Einstichstellen festgelegt werden können. Demnach wird über die Ultraschalluntersuchung die Lage des Kindes überprüft. Außerdem kann der Arzt so sehen, an welcher Stelle sich besonders viel Fruchtwasser angesammelt hat.
Auch während des Eingriffs wird alles mit dem Ultraschallgerät überwacht. Wenn eine gute Einstichstelle gefunden wurde, dann wird die Hohlnadel durch die Bauchdecke in die Gebärmutterwand und schließlich in die Fruchtblase eingeführt. Da dieser Eingriff weitestgehend schmerzfrei ist, wird meist auf eine örtliche Betäubung verzichtet. Abschließend entnimmt der Arzt um die 10 bis 20 Milliliter an Fruchtwasser. Nach einer Ruhephase von 30-60 Minuten kann die werdende Mutter meist schon wieder nach Hause gehen.
Die Untersuchung kann Krankheiten schon im frühen Stadium erkennen
Grundsätzlich ist eine Fruchtwasser-Untersuchung eine gute Möglichkeit den Eltern Klarheit über die Gesundheit des Kindes zu verschaffen. Trotz alledem sollten sich Eltern darüber im Klaren sein, dass es für die meisten Krankheiten, die über diese Untersuchung diagnostiziert werden, keine Therapiemöglichkeiten gibt. Daher sollten sich Eltern im Vorfeld gut überlegen, ob diese Untersuchung für sie in Frage kommt oder eher nicht.
Video: Eltern.de: Fruchtwasseruntersuchung
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