Nicht nur bei Erwachsenen, auch bei Kindern und Jugendlichen sind Allergien auf dem Vormarsch. Vor allem bei Babys ist die Anzahl der Betroffenen besorgniserregend. 20 % der Kinder leiden an allergischem Schnupfen, 19 % haben atopische Ekzeme und 7 % kämpfen mit allergischem Asthma. Betrachtet man die Statistiken wird klar, wie wichtig es ist, alles dafür zu tun, Allergien vorzubeugen. Sowohl für die Schwangerschaft, als auch für das Kindesalter gibt es eine Reihe an Maßnahmen, die Müttern offen stehen, um ihre Kinder vor Allergien zu schützen.
Prävention startet während der Schwangerschaft
Um Kinder erfolgreich vor Allergien zu schützen, sollte schon während der Schwangerschaft mit einigen Maßnahmen begonnen werden. Wichtig ist vor allem, dass mit Beginn der Schwangerschaft das Rauchen beendet wird. Kinder müssen in einer rauchfreien Umgebung aufwachsen, da Tabakrauch das Allergierisiko ansteigen lässt.
Außerdem ist es wichtig, dass sich werdende Mütter in der Schwangerschaft ausgewogen, genussvoll und abwechslungsreich ernähren. Eine derartige Essensweise trägt positiv zur Allergieabwehr der Kinder bei. Vor allem Omega-3 Fettsäuren, die in großen Mengen in Fisch enthalten sind, sollten bei der Ernährung einer schwangeren Frau nicht fehlen. Auf Auslassdiäten sollte in der Schwangerschaft unbedingt verzichtet werden. Das Weglassen bestimmter Lebensmittel ist kontraproduktiv für die Allergieabwehr der Kinder.
Kinder sollten schon im Bauch der Mutter in einer allergenfreien Umgebung leben und aufwachsen. Dazu ist es wichtig, den Hausstaub in Maßen zu halten und die Wohnung regelmäßig mit kalter Luft zu belüften. Falls sich die Wohnung an einer viel befahrenen Straße befindet, ist das Lüften zu verkehrsarmen Zeiten sinnvoll. In einer gepflegten Umgebung entwickeln Kinder seltener Allergene.
Sorgen Sie vor, damit Ihr Kind ohne Allergien das Leben genießen kann.
Maßnahmen für Babys und Kleinkinder
Nach der Geburt sind weitere allergievermeidende Maßnahmen möglich:
In einigen Studien über die Vorbeugung von Allergien sind sich Wissenschaftler und Mediziner einig, dass das Stillen eine wichtige Präventionsmaßnahme ist. Das Risiko, eine Allergie zu entwickeln, ist bei Flaschenkindern signifikant höher als bei Stillkindern. Denn: Muttermilch ist bis zum 5. Lebensmonat die ideale Ernährung für ihre Kinder. Da auch Muttermilch nicht frei von Allergenen ist, kann sich das Immunsystem der Kinder langsam und in kleinen Mengen daran gewöhnen.
Möchte oder kann eine Mutter ihr Kind nicht stillen, sollte sie bis zum 4. Lebensmonat zu allergenarmer Säuglingsnahrung greifen. Für allergiegefährdete Babys gibt es spezielle, hyperallergene Nahrung. Sie ist mit HA, PRE, HA-Start oder HA-1 gekennzeichnet. Bei dieser Nahrung ist das Milcheiweiß bereits aufgespalten, um die Allergenität zu senken.
Ab dem 5. Monat, je nach Verlangen des Kindes, kann mit der Beikost begonnen werden. Dabei werden Schritt für Schritt neue Lebensmittel eingeführt, um das kindliche Verdauungssystem an die neue Nahrung zu gewöhnen. Im Vorhinein auf bestimmte Lebensmittel zu verzichten ist unnötig, da das Immunsystem zur Allergieabwehr im richtigen Maße beansprucht werden muss. Um einer Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) vorzubeugen, ist es empfehlenswert, zwischen dem 5. und 7. Monat kleine Mengen glutenhaltiger Lebensmitteln, wie z.B. Nudeln, zu füttern, um den Magen des Kindes daran zu gewöhnen.
Vorsicht ist allerdings bei Haustieren geboten. In der Schwangerschaft, sowie im Kleinkindalter ist von der Neuanschaffung behaarter und gefederter Haustiere abzuraten. Sind bereits Tiere im Haushalt vorhanden, dürfen diese sich nicht im Schlafraum der werdenden Mutter oder des Kleinkindes aufhalten. Studien haben bewiesen, dass, unter den in Europa üblichen Haustieren, die Katze am meisten Allergien auslöst.
Ausweg: Immuntherapie
Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen, werden auch weiterhin Allergien bei Kindern auftreten. Ist dies der Fall, gibt es Methoden, die vorhandene Allergie abzuschwächen oder gar zu heilen. Ab dem 5. Lebensjahr ist eine spezifische Immuntherapie möglich. Dabei lernt das Immunsystem, auf ausschließlich harmlose Allergene nicht mehr zu regieren. Ein positiver Nebeneffekt: Immuntherapien verhindern das Auftreten neuer Sensibilisierungen und schränken Allergien ein.
Weiterführende Informationen zu Allergien, insbesondere der Kuhmilchallergie finden Sie auf http://www.neocate.de/.
Video: Quarks & Co – Allergien, wenn das Immunsystem verrückt spielt
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