Bargeldloser Zahlungsverkehr ist inzwischen gängige Praxis und so lohnt es auch, die eigenen Kinder schon rechtzeitig an diesen Umgang mit Geld heranzuführen. Aber das eigene Konto sollte nicht zu früh zur Verfügung stehen, denn Kinder benötigen erst etwas abstraktes Verständnis, um mit dem unsichtbaren Geld auf dem Konto umgehen zu können.
Zu jung sollte das Kind nicht sein für das eigene Konto
Während die meisten Kinder bereits zur Geburt oder Taufe ein Sparbuch bekommen, damit offiziell schon Kontobesitzer sind, sieht die Sache beim Girokonto aber etwas anders aus. Das Girokonto verlangt den Umgang mit Geld auf unbare Weise – und dafür benötigt ein Kind das notwendige Verständnis. Rechtlich gibt es keine Untergrenze, wann ein Kind ein eigenes Girokonto erhalten kann.
Eltern sollten aber wissen, dass unter einem Alter von 12 Jahren beim Kind noch kein ausreichendes Verständnis für bargeldlose Zahlung, Guthaben und Zinsen vorhanden ist, damit auch kein Spaß am Girokonto und dem Umgang damit gegeben ist. Das Kind unter 12 Jahren ist mit der Handhabung des Girokontos oftmals noch überfordert und verliert dann auch sehr schnell den Spaß daran, das Taschengeld auf dem eigenen Konto zu verwalten. Erst ab 12 Jahren beginnt das ausgeprägte abstrakte Denken, das für den Umgang mit bargeldloser Zahlung erforderlich ist.
Wie ist die Abwicklung, um das Girokonto für das Kind zu bekommen?
Generell ist die Abwicklung der Kontoeröffnung für das Girokonto für das Kind identisch mit der Kontoeröffnung von Girokonten für Erwachsene. Allerdings müssen die Eltern ihr Einverständnis für die Kontoeröffnung geben, weshalb sie das Konto mit dem Kind gemeinsam in der Niederlassung der Bank unter Vorlage des eigenen Personalausweises eröffnen. Das Girokonto für Kinder wird bei den Banken grundsätzlich kostenlos geführt, denn die Banken zielen ja darauf ab, das Kind schon im jugendlichen Alter an sich zu binden und diese Kundenbindung bis ins Erwachsenenalter fortzusetzen.
Die einzigen Kosten, die für das Konto entstehen können, liegen in der Zusendung von Kontoauszügen. Mindestens alle drei Monate sollte das Kind also einmal den Weg zum Bankautomaten machen, um sich kostenfrei die Kontoauszüge zu ziehen, die ansonsten kostenpflichtig zugesandt werden. Wichtig zu wissen ist, dass das Girokonto für Kinder ein Guthabenkonto ist, ein Dispo und die Überziehung des Kontos damit ausgeschlossen werden. Zudem können Eltern einen täglichen Höchstabhebebetrag festlegen.
Das Jugendgirokonto – ein preiswerter Einstieg in den Bankalltag
Das Jugendgirokonto kann schon für Kinder eröffnet werden. Dieses kostenfrei geführte Konto kann bis zum Alter von 25 Jahren, bei einigen Banken sogar bis 30 Jahre, geführt werden. Voraussetzung dafür ist, dass man sich über 18 Jahren noch in der Ausbildung oder im Studium befindet. Mit dem Jugendgirokonto kann somit schon in jungen Jahren der Umgang mit Bankkarte, Überweisungen und Geldabhebungen trainiert werden und das Konto kann auch im Erwachsenenalter noch kostenfrei geführt werden.
Wichtig ist es allerdings, vor der Kontoeröffnung zu fragen, wie die Bank den Übergang vom Kinder- ins Erwachsenenalter regelt, damit man dann nicht plötzlich automatisch und ohne Vorankündigung auf ein kostenpflichtiges Modell umgestellt wird, wenn der Nachweis der Ausbildung oder des Studiums nicht zeitgerecht erbracht wurde.
Vor 12 Jahren macht das Jugendkonto noch wenig Sinn
So spannend es auch ist, ein eigenes Konto mit Karte & Co. zu besitzen – vor 12 Jahren fehlt den meisten Kindern noch das Verständnis für das bargeldlose Bankgeschäft. Rechtlich gibt es aber keine Beschränkungen und so können Eltern frei wählen, wann sie dem Kind das eigene Konto eröffnen.
Bildquelle: ©iStock.com/khz
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