Angesichts der Tatsache, dass im vorletzten Jahr sage und schreibe 20 Prozent aller 3- bis 17jährigen jungen Leute unter erheblichem Übergewicht leiden, und dass die ihre Zahl im letzten Jahr nochmals um 3 Prozent gestiegen ist, dann sind das wahrlich alarmierende Fakten.
Alarmierende Zahlen und Fakten
Sicherlich sind einige Kilogramm Übergewicht nicht in jedem Fall besorgniserregend, aber neueste Studien belegen, dass etwa 7 Prozent der Kids deutlich zu viel auf die Waage bringen: Diese Kinder bzw. Jugendlichen leiden an Adipositas (Fettleibigkeit).
Fakt ist, dass es zu keiner Zeit allein das Verschulden der Jungen und Mädchen ist, sondern dass immer die Eltern in diesem Zusammenhang eine wesentliche Rolle spielen. Apropos: Immer wieder zeigt sich, dass Kinder, die an Adipositas erkrankt sind, in Familien aufwachsen, in denen die Eltern über eine unterdurchschnittliche oder mittelmäßige Schulbildung verfügen.
Des Weiteren spielen auch gesellschaftliche Aspekte eine maßgebliche Rolle: Wächst das Kind in einem Umfeld auf, in dem gesunde Ernährung augenscheinlich nicht „bezahlbar“ ist oder in welchem eine gesundheitsorientierte Lebensweise generell als zweitrangig betrachtet wird, dann sind die „besten“ Voraussetzungen für Übergewicht im Kindes- und Jugendlichenalter. Für die jungen Menschen ist das wahrlich eine echte Tragödie. Mobbing, Frust und vor allem massive gesundheitliche Probleme sind die verheerenden Folgen.
Oft stellt sich heraus, dass betroffene junge Leute nicht nur selbst in erheblichem Maße unter ihrem Übergewicht zu leiden haben, sondern dass auch die negativen Einflüsse von außen zusätzlich daran beteiligt sind, den „Unmut“ zu fördern. So stellen sich über kurz oder lang erhebliche Selbstzweifel, ein mangelndes Selbstbewusstsein sowie Depressionen, Frust und Co. ein.
Wie soll es angesichts dieser erheblichen psychischen Belastungen überhaupt möglich sein, eine gute, „gesunde“ Entwicklung zu „durchlaufen“? Ganz zu schweigen von den beträchtlichen körperlichen Folgen, die ihrerseits in vielen Fällen zu Frust und Depressionen führen können.
Video: Mein Kampf gegen die Kilos
Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen…
Selbstverständlich ließe sich nun feststellen, dass in allererster Linie die Eltern gefragt sind. Jedoch ist es oftmals auch für sie eine Schwierigkeit, das zu Grunde liegende Problem überhaupt zu erkennen. Umso schwieriger dürfte es für sie sein, ihren Kindern fundierte Hilfestellung zu bieten. Immer wieder zeigt sich, dass der sprichwörtliche Wald vor lauter Bäumen nicht wahrgenommen wird.
Angestrebte Veränderungen werden nicht durchgesetzt und das Ziel abzunehmen bleibt dabei buchstäblich auf der Strecke. Fakt also ist, dass nur grundlegende Maßnahmen nachhaltige Veränderungen und Verbesserungen nach sich ziehen können.
Grundlegendes ändern – Ziele erreichen
Wenn es gelingt, die Verhaltensweisen – erfahrungsgemäß ist dies nur unter sukzessiver, kontinuierlicher fachlicher Anleitung möglich – zu ändern bzw. neu zu strukturieren, dann sind Adipositas-Kids und ihre Eltern bereits auf einem sehr guten Weg.
Außerdem spricht für sich, dass die Zahl der Adipositas-Programme nahezu kontinuierlich steigt, und die Krankenkassen beteiligen sich an den Kosten. Ein echter Vorteil, denn mit Blick auf den mitunter eher durchwachsenen finanziellen Status betroffener Familien ist eine Kostenübernahme eine weitere sehr vielversprechende Basis, der Adipositas den Kampf anzusagen.
Fest steht, dass keineswegs allein die Ursachenbekämpfung von Relevanz ist im Kampf gegen das erhebliche Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen. Vielmehr lässt sich darüber hinaus bereits durch gezielte Aufklärungsarbeit erreichen. Diese sollte möglichst schon in Kindergärten und Schulen sowie Tageseinrichtungen, Jugendzentren und so weiter beginnen.
Auch regelmäßige Workshops oder Seminare in Gesundheitszentren, Arztpraxen und (Kinder-)Krankenhäusern nehmen diesbezüglich einen sehr „gewichtigen“ Stellenwert ein. Sofern bereits Eltern aus allen gesellschaftlichen Schichten für die Thematik sensibilisiert werden und wenn außerdem verdeutlicht werden kann, dass gesunde Ernährung erheblich kostengünstiger ist, als Fastfood, Süßigkeiten und Co., dann ist ein weiterer Meilenstein im Kampf gegen Adipositas erreicht.
Überhaupt sind Aufklärung und Prävention diesbezüglich die wichtigsten Bausteine, um nachhaltig dazu beizutragen, Kindern und Jugendlichen das Los des „Dick-seins“ zu ersparen. Wer übermäßig viel Körpergewicht auf die Waage bringt, und zwar vor allem in jungen Jahren, der wird noch im Alter die Folgen spüren. Dabei geht es um schwerwiegende Folgeerkrankungen, wie Diabetes, die das Leben der Kleinen beeinträchtigen können und ein erhebliches Gesundheitsrisiko darstellen.
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