Irgendwann stellt er sich bei den meisten ein: der Kinderwunsch. Für Paare, die sich diesen Wunsch aus biologischen Gründen nicht erfüllen können, eröffnet sich die Chance einer Adoption. Aber welche Voraussetzungen muss man eigentlich erfüllen? Und wie läuft die Adoption eigentlich ab?
- Der Weg durch die Bürokratie: das Adoptionsverfahren
- Kriterien der Adoptionsvermittlungen: nützliche Informationen
- Video: Der Kinderwunsch - Ein langer Weg
- Vielseitig: die verschiedenen Modelle der Adaptionen
- Adoption: Viele Aspekte mit dem Kindeswohl im Blick
- Eine einzelne Adoption, aber viele, die es betrifft
Der Weg durch die Bürokratie: das Adoptionsverfahren
Wer sich dazu entschließt einem Kind eine Familie zu geben, für den sind einige Behördengänge leider unumgänglich. Der erste Gang führt in der Regel zum zuständigen Landes-Jugendamt. Hier werden nach der Bekundung des Adoptionsinteresses, geschaut ob Aspekte wie Alter, die finanzielle Situation und Charaktereigenschaften eine Adoption überhaupt möglich machen. Der Weg durch die Behörden kostet neben Nerven leider auch viel Zeit: Vom Antrag bis zur dauerhaften Adoption können oft Jahre vergehen.
Kriterien der Adoptionsvermittlungen: nützliche Informationen
Nach der deutschen Gesetzgebung (Stand: Oktober 2014) müssen einige Kriterien erfüllt sein, bevor es zu einer endgültigen Übertragung des Sorgerechtes kommen kann.
Falls es durch eine Samenspende nicht möglich ist den Kinderwunsch zu erfüllen, so müssen die potenziellen Elternteile mindestens das 25. Lebensjahr beendet haben und seit mindestens 2 Jahren verheiratet sein.
Neben der Stabilität der Beziehung interessiert sich das Jugendamt auch für die Normen und Werte nach dem die Eltern ihr Kind großziehen wollen.
Nicht zuletzt spielt auch der finanzielle Aspekt eine Rolle, neben genügend Geld für ein Kinderzimmer und die Versorgung des Kindes bei einer gelungenen Adoption, ist auch der Weg nicht gerade günstig. Notare, beglaubigte Führungszeugnisse und Ähnliches, kosten einiges an Zeit und Geld.
Erfüllt das Paar die Kriterien, gilt es auf den Anruf der Vermittlungsstelle zu warten. Ist ein Kind zur Adoption freigegeben worden, wird dieses jedoch nicht sofort adoptiert, sondern ist vorläufig zur Pflege bei den zukünftigen Eltern, bevor es zur vollständigen Adoption kommen kann.
Video: Der Kinderwunsch – Ein langer Weg
Vielseitig: die verschiedenen Modelle der Adaptionen
Unsere moderne Gesellschaft mit ihren bunten, vielseitigen Lebensformen hat als Folge, dass es nicht nur eine Variante der Adoption gibt, sonder mehrere, so vielseitig wie die Menschen selbst.
Die klassische Adoption ist sicher die gemeinschaftliche Adoption. Hier adoptiert ein verheiratetes Ehepaar gemeinsam ein Kind. Seit Kurzem gilt diese Regelung in einigen europäischen Ländern auch für Homosexuelle, welche in einer Eingetragenen Lebenspartnerschaft leben.
Hat bereits ein Partner ein leibliches Kind, kann es dies nachträglich auch durch den anderen Partner adoptiert werden: die sogenannte Stiefkindadoption. Ist das Kind nicht das leibliche Kind, sondern von einem Elternteil adoptiert, kann der Partner ebenfalls das Sorgerecht für das Adoptivkind beantragen: die sogenannte Sukzessivadoption.
Schwieriger zu erreichen ist dagegen die Einzeladoption, sprich die Adoption durch nur ein Elternteil. Diese ist vor allem durch die Vielzahl an Bewerbern erschwert.
Ebenfalls nicht unkompliziert ist die Adoption durch Homosexuelle. Während diese in einigen Ländern wie z.B. Luxemburg erlaubt ist, ist sie in Deutschland zurzeit nicht möglich. Die Intoleranz von Adoptionen durch homosexuelle Paare ist jedoch immer noch hoch, da 30% der Befragten denken, dass Homosexuelle keine Adoptivkinder haben sollten.
Adoption: Viele Aspekte mit dem Kindeswohl im Blick
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass von der Entscheidung ein Kind zu adoptieren bis zur Begrüßung des Kindes in der eigenen Familie einige Schritte getan müssen. Dabei müssen verschieden Bedingungen des Jugendamtes erfüllt, sowie Vorbereitungen innerhalb der eigenen Partnerschaft getroffen werden. Neben den nicht gerade wenigen bürokratischen Anforderungen an die zukünftigen Adoptiveltern, gilt es sich auch in den verschiedensten Adoptionsmodellen zurechtzufinden. Diese sollte jede Familie individuell für sich durchschauen, um so die besten Entscheidungen treffen zu können.
Eine einzelne Adoption, aber viele, die es betrifft
Bei einer Adoption sind nicht nur die zukünftigen Eltern beteiligt, sondern auch das Jugendamt, die leiblichen Eltern und am meisten: das Kind. Dies sollte bei einem Kinderwunsch stets beachtet werden.
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Titelbild: ©iStock.com/omgimages
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