Manchmal ist es abzusehen, häufig passiert es aber ganz plötzlich, dass Angehörige im eigenen Zuhause gepflegt werden müssen. Damit dies möglich ist, bedarf es einer umfassenden Organisation.
Pflege, rund um die Uhr organisieren
Wird eine 24 Stunden Pflege für einen Angehörigen notwendig, sollten zuerst einmal Recherchen betrieben werden, wie die staatliche Unterstützung aussieht. Hierbei geht es nicht nur um monatliche finanzielle Unterstützung, sondern auch um Pflegepersonal, das bei einer Pflege rund um die Uhr hilfreich sein kann. In vielen Fällen müssen Pflegekräfte eingestellt werden, die sich täglich die häusliche Pflege teilen. Hierbei muss bedacht werden, dass Pflegekräfte, die in der häuslichen Pflege tätig sind, Anspruch auf Freizeit, Urlaub und arbeitsfreien Tagen haben. Eine einzelne Pflegekraft ist daher nicht in der Lage, einen Pflegebedürftigen rund um die Uhr betreuen zu können. Es müssen Regelungen getroffen werden, um eine Vollzeitbetreuung rund um die Uhr zu gewährleisten. Die Organisation einer häuslichen Pflege ist nicht so einfach. Vor allem dann nicht, wenn sich die Betroffenen zuvor noch nie mit dem Thema beschäftigt haben.
Wie können 24 Stunden Pflegekräfte untergebracht werden?
Bevor 24 Stunden Pflegekräfte angestellt werden, sollten sich alle Angehörigen zusammensetzen und besprechen, wie der tägliche Ablauf in Zukunft geregelt werden kann. Einige Pflegezeiten können sicherlich die Angehörigen selber übernehmen. Für die restlichen Zeiten werden ausgebildete Pflegekräfte benötigt. Zumeist arbeiten zwei 24 Stunden-Pflegekräfte im Wechsel. Beide Pflegekräfte benötigen nicht nur ein eigenes Zimmer samt Bad und Toilette, sondern auch die Möglichkeit, sich selbst Mahlzeiten zuzubereiten. Diese Anforderungen sind für viele Familien nicht einfach darstellbar. Mittlerweile werden pflegende Angehörige vom Staat intensiver unterstützt. Nicht nur durch Anhebung des Pflegegeldes, sondern auch dadurch, dass die Möglichkeit besteht, freiwillig Rentenzahlungen zu leisten. Alle notwendigen Gesetzesvorgaben können sowohl bei der Krankenkasse als auch bei der Pflegeversicherung angefragt werden. Die Recherche im Vorfeld ist von bedeutender Wichtigkeit, damit pflegende Angehörige keine unnötigen finanziellen Risiken eingehen.
Pflegekurse sind für Angehörige hilfreich
Angehörige, die selber einen großen Teil der häuslichen Pflege übernehmen möchten, sind schnell überfordert. Vor allem dann, wenn sie über kein fachliches Wissen verfügen. Von staatlicher Seite werden daher Pflegekurse angeboten, in denen das notwendige Fachwissen vermittelt wird. Derartige Kurse sollten nach Möglichkeit so früh wie möglich — am besten schon vor Beginn der häuslichen Pflege — durchgeführt werden. Damit die Pflegebedürftigen im eigenen Zuhause sicher gepflegt werden können, müssen teilweise nicht nur ein neues Pflegebett angeschafft, sondern auch einige bauliche Veränderungen durchgeführt werden. Diese Planungen sind einfacher, wenn zuvor ein Pflegekurs stattgefunden hat — das vermittelte Wissen kann bereits hier schon hilfreich sein. Beratungen mit der Krankenkasse und der Pflegeversicherung zeigen zudem schnell auf, welche staatlichen Hilfen diese Maßnahmen unterstützen können. Wichtig ist, dass alle wichtigen Punkte bereits vor Pflegebeginn abgestimmt und organisiert sind. So kann Chaos beim eigentlichen Pflegestart vorgebeugt werden.
Eine Herausforderung, die angenommen werden kann
Selbst, wenn es anfangs so erscheint, dass die häusliche Pflege von Angehörigen kaum darstellbar ist, gibt es Möglichkeiten, diese zu organisieren. Von staatlicher Seite ist auf jeden Fall Unterstützung zu erwarten. Sie sollte daher auch angenommen werden. Bevor endgültige Entscheidungen im Alleingang getroffen werden, sollten sich zuständige Angehörige immer bei öffentlichen Stellen (Krankenkasse, Pflegeversicherung, Rotes Kreuz etc.) beraten lassen. Es gibt nicht nur finanzielle Unterstützung bei der Pflege, sondern auch beim Erwerb von Pflegebetten und anderen Hilfsmitteln.
Bildnachweis Titelbild: iStock – PIKSEL
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