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Aufteilung der Haushaltskosten – Wie wird es gerecht?

Immer wieder ist in der Presse zu lesen, dass sich junge Paare häufig bis sehr häufig um Geld streiten. Ganz unabhängig davon wie verliebt sie sind, der Alltag stellt manche Beziehung leider auf eine harte Probe. Die heutigen Paare haben es allerdings um Vieles einfacher: Kostenlose oder kostengünstige Girokonten stehen zur Verfügung und keiner zwingt das junge Paar, die bisherigen Girokonten lautend auf Einzelpersonen aufzugeben. Bei der gerechten Verteilung der Kosten können Sie also in zwei Schritten vorgehen: Zuerst einen Verteilungsschlüssel festlegen und dann die Finanzen Organisieren.

Die Diskussion um die Haushaltskosten sollte keinesfalls die Zuneigung zudecken dürfen

Viel zu viele Menschen sehen die Beschäftigung mit den eigenen Finanzen immer noch als anstrengend und vielleicht auch unnötig an. Allerdings ist vielleicht eine oder zwei Monate lange intensive Betrachtung der Ausgaben eine sehr gute Ausgangsbasis für die Frage:

Welcher Partner soll oder möchte wie viel zum gemeinsamen Haushaltsbudget beitragen? Nicht immer ist das Gehalt beider Partner gleich hoch, vielleicht kümmert sich ein Partner schwerpunktmäßig um den Haushalt? Diese Fragen könnten und sollten Paare am Besten vor dem Einzug ins neue Zuhause klären. Leider gibt es nicht die eine, für alle gültige mathematische Formel zur gerechten Berechnung der Beteiligung an den Haushaltskosten. Allerdings bewährt sich das Prinzip der Fairness und des Kompromisses. Dann fühlt sich keiner der Partner ungerecht behandelt oder überfordert.

Die ideale Kombination aus gemeinsamer Kasse und Eigenmitteln finden

Noch in der Mitte des letzten Jahrhunderts war die klassische Familie mit nur einem Hauptverdiener, einem Bankkonto und oftmals auch nicht abgestimmten Entscheidungen des Haushaltsvorstands die Regel. In manchen Familien hatte sogar nur der Mann eine Kontovollmacht, die Ehefrau bekam neben einem Haushaltsgeld auch noch Geld zur freien Verfügung. Heutzutage sind die Partner gleichberechtigt und beide können sich beruflich und privat verwirklichen.

Deshalb sollte sich das Paar am Besten darauf einigen, langfristig wirkende Ausgaben beispielsweise für Konsumgüter wie Fernseher, Küche und Möbel mit einem festen Schlüssel gemeinsam zu finanzieren. Nicht dass beispielsweise ein Partner nur und ausschließlich die Ausgaben des täglichen Bedarfs bestreitet und der andere alle Wertsachen finanziert. Dieser Schlüssel kann sowohl für die langfristigen Güter gelten, als auch für die täglichen Ausgaben angewendet werden. Dies sichert auch die finanzielle Unabhängigkeit des Partners: Keiner muss den anderen fragen, wenn er sich selbst etwas gönnen möchte und kann sich oder seinem Partner auch jederzeit einen Wunsch erfüllen.

Ein gemeinsames Konto für bestimmte Ausgabenkategorien eröffnen

In den letzten Jahren ist die Aufteilung der Haushaltskosten wesentlich einfacher als früher: Bei vielen Direktbanken gibt es kostenfreie Girokonten mit dem vollen Leistungsumfang eines normalen, kostenpflichtigen Angebots.

Damit können junge Paare den gemeinsamen Teil ihrer Finanzen sehr gut verwalten und für den Haushalt fällige Ausgaben und Kosten wie Miete, Strom und Heizung oder auch Telefon über dieses gemeinsame Konto bezahlen. Der Monatskontoauszug mit der Aufsummierung der Einzahlungen und Ausgaben gibt dann einen wertvollen Hinweis dafür, wie hoch die Kosten des gemeinsamen Hausstandes ist. Nach drei bis sechs Monaten lassen sich sehr gute Durchschnittswerte bilden, weil auch einmalige Ausgaben oder plötzliche Reparaturen über mehrere Monate hinweg geglättet werden können.

Selbstbewusstsein und Verantwortung füreinander werden auch im Finanzbereich deutlich

Bei der „richtigen“ Verteilung der anfallenden Kosten und Ausgaben geht es nicht nur um eine finanzielle Angelegenheit alleine. Vielmehr sind die Kosten und die Gelder auch ein Ausdruck für das, was gemeinsam erlebt und geschaffen wird. Dabei ist es für das Selbstbewusstsein beider entscheidend, dass jeder seinen Beitrag leisten kann und finanzielle Fragen in der Beziehung nicht in den Vordergrund treten. Dann ist schon ein wesentlicher Belastungsfaktor für Beziehungen ausgeräumt und das Paar kann sich auf die wesentlicheren Dinge konzentrieren und diese gestalten.

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Bildquelle: ©iStock.com/Chagin, ©iStock.com/margaritabezkrovnaya

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Categories: Geld & Gesetz
Tags: familie
Michaela Lieber: Seit Maximilian am 12. März 2010 das Licht der Welt erblickte, hat sich in meinem Leben viel verändert. Diese Erfahrungen teile ich gern. Als Redakteurin in meiner täglichen Arbeit, wie im privaten Umfeld.
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