Brustkrebs: Vorsorge und Erkennung

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Brustkrebs
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Weltweit ist der Oktober der offizielle „Brustkrebs-Monat“. Seit 1984 soll er mit Aktionen und Events rund um den Globus auf das Thema Brustkrebs aufmerksam machen und Frauen dafür sensibilisieren sich frühzeitig untersuchen zu lassen. Als Symbol der Solidarität tragen viele Menschen in diesem Monat eine rosa Schleife.

Der Monat Oktober steht ganz im Zeichen von Brustkrebs: Der sogenannte Brustkrebs-Bewusstseins-Monat ist eine jährlich und international stattfindende Gesundheitskampagne, die von den großen Brustkrebs-Stiftungen organisiert wird. Mit verschiedenen Events (z.B. Informationstage und Spendenläufe) soll das Thema Brustkrebs in den Vordergrund gebracht werden. Insbesondere sollen über Risikofaktoren, Behandlungsmethoden und Vorsorgeuntersuchungen aufmerksam gemacht werden.

Brustkrebs verbindet man oft mit der Farbe rosa/pink, da viele Menschen nicht nur im Oktober Anstecknadeln in Form von rosa Schleifen als Symbol der Solidarität tragen. Die erste rosa Schleife wurde übrigens in den 90er Jahren durch die Brustkrebs-Stiftung von Susan G. Komen eingeführt. Aber auch andere rosafarbene Produkte sind im Oktober sehr beliebt (z.B. Fahrräder, pinke Kerzen von Designern, Schmuck) und in vielen Fällen geht der Erlös ganz oder teilweise an die Krebsforschung.

Häufigste Krebserkrankung bei Frauen

Brustkrebs ist in der westlichen Welt die häufigste Krebserkrankung von Frauen, so erkranken nach Angaben des Robert-Koch Institutes (Stand 2012) allein in Deutschland jährlich rund 57.000 Frauen neu und 17.000 Frauen sterben pro Jahr dran.

Die Vorsorge spielt eine große Rolle und sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Durch regelmäßige Untersuchungen können frühzeitig Knoten, geringfügige Veränderungen oder Verdickungen entdeckt werden und ein Mammographie-Screening kann immer kleinere Brusttumore erkennen.

Was vielleicht weniger bekannt ist: Auch Männer können an Brustkrebs erkranken. Das ist jedoch weitaus seltener. Pro Jahr werden unter einem Prozent aller Brustkrebsdiagnosen bei Männern festgestellt. Das sind zwischen 230 und 500 erkrankte männliche Patienten jährlich in Deutschland.

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Risikofaktoren und Behandlungsmethoden

Bis heute sind die genauen Ursachen von Brustkrebs unbekannt. Es gibt allerdings bestimmte Risikofaktoren, die die Entstehung von Brustkrebs begünstigen, so z.B. Übergewicht, Rauchen, spätes Einsetzen der Wechseljahre, späte (nach dem 30. Lebensjahr) Schwangerschaft, frühe erste Regelblutung (vor dem 12. Lebensjahr) und das allgemeine Altersrisiko (über 50).

Der Krebs entsteht in der weiblichen Brustdrüse, wobei die Tumorbildung in den meisten Fällen von den Milchdrüsen oder den Milchgängen ausgehen. Bei Frauen ist der häufigste Brustkrebs der Milchgangkrebs.

Hin und wieder spielen aber auch erbliche Belastungen (mehre Betroffene in einer Familie) eine Rolle. In den Zentren des bundesweiten Verbundprojektes „Familiärer Brustkrebs“ werden Frauen aus Risikofamilien Untersuchungen und Beratungen angeboten. Die Kosten werden grundsätzlich von den Krankenkassen übernommen, man sollte sich allerdings vorher bei seiner eigenen Krankenkasse erkundigen. Die Adressen der Zentren gibt es hier.

In den meisten Fällen einer Brustkrebserkrankung wird ein chirurgischer Eingriff notwendig, der häufig nicht nur die Brust, sondern auch die Lymphknoten in den Achselhöhlen umfasst. Mit den heutigen medizinischen Mitteln und Forschungsergebnissen kann allerdings in bis zu 80 Prozent aller Fälle darauf verzichtet werden die Brust zu amputieren. Oft ist nach der Operation zudem eine Strahlenbehandlung nötig, um die Krebszellen zu vernichten, die nicht operativ entfernt werden konnten. Auch Chemo- und Hormontherapien werden häufig von den Ärzten verschrieben.

Vorsorgeuntersuchungen und Früherkennungsmethoden

Das derzeit effektivste Untersuchungsverfahren, um Brustkrebs frühzeitig zu entdecken, ist die Mammographie. Frauen zwischen 50 und 69 Jahren haben die Möglichkeit eine kostenlose (Krankenkassen übernehmen die Kosten) Mammographie-Untersuchung durchführen zu lassen. Zu dieser hochwertigen Röntgenuntersuchungen (Mammographie-Screening-Programm) werden die Frauen alle zwei Jahre auf der Grundlage von Angaben der Meldebehörden eingeladen. Ein Angebot, dass man unbedingt annehmen sollte! Viele Frauen schätzen den Zusammenhang zwischen Alter und Brustkrebsrisiko häufig falsch ein. Tatsache ist aber, dass mit fortschreitendem Alter das Risiko an Brustkrebs zu erkranken steigt.

Aber auch Frauen anderer Altersgruppen sollten sich regelmäßig bei ihrem Frauenarzt / ihrer Frauenärztin untersuchen lassen und auch selbst Hand anlegen. Brustkrebs kommt in allen Altersgruppen vor!
Ein monatliches Abtasten der Brust hilft dabei, den eigenen Körper kennenzulernen und gegebenenfalls Veränderungen schneller zu bemerken: Hat sich die Größe oder die Form der Brüste geändert? Gibt es merkwürdige Verformungen? Sieht die Brustwarze anders aus oder tritt Flüssigkeit aus? Der beste Zeitpunkt zum Selbstabtasten ist zwischen dem siebten und zehnten Tag nach Beginn der Regelblutung. Frauen, die bereits in den Wechseljahren sind, suchen sich einfach einmal im Monat einen Tag aus. Die Untersuchung sollte sowohl im Stehen als auch im Liegen durchgeführt werden.

Brustkrebs

Das eigene Abtasten ersetzt jedoch nicht die Untersuchung beim Gynäkologen!! Ein Arzt bzw. eine Ärztin kann euch zudem die einzelnen Untersuchungsschritte persönlich zeigen. Frauen sollten einmal pro Jahr zur Brustkrebsfrüherkennung gehen, diese wird ab dem 30. Lebensjahr von der Krankenkasse bezahlt.

Dem Krebs vorbeugen

Eine neue Studie aus den USA bestätigt ein schon lange bestehendes Gerücht: regelmäßiges Laufen kann tatsächlich die Chancen an Brustkrebs zu erkranken, reduzieren! Forscher der Amercian Cancer Society begleiteten 73.000 Frauen über einen Zeitraum von 17 Jahren und fanden so heraus, dass die Frauen, die sich sieben Stunden pro Woche gezielt bewegten, ein um 14 Prozent niedrigeres Brustkrebsrisiko hatten als die Frauen, die weniger Stunden zu Fuß unterwegs waren. Das ist nur eine Stunde pro Tag, aber eine Investition für das ganze Leben! Je mehr Sport, desto besser!
Zudem sollten Frauen in jungen Jahren weniger Alkohol trinken, denn häufiger Alkoholkonsum steigert das Risiko für gutartige Brusterkrankungen und Brustkrebs. Wissenschaftlicher haben herausgefunden, dass regelmäßiger Alkoholkonsum bei jungen Frauen vor der ersten Schwangerschaft ein erhöhtes Risiko für gutartige Brusterkrankungen und Brustkrebs bewirkt. Der Studie zufolge, sei das Brustgewebe zwischen der ersten Regelblutung und der ersten Schwangerschaft gegenüber krebserregenden Substanzen besonders anfällig und Alkohol gilt schon seit längerem als Risikofaktor. In dieser Zeit den Alkoholkonsum zu reduzieren, könne eine gute Maßnahme zur Vorbeugung der Erkrankung sein.

Informationen: Unter der kostenlosen Nummer 0800-4203040 können sich Frauen persönlich von Experten vom Krebsinformationsdienst (KID) des Deutschen Krebsforschungszentrums beraten lassen. Eine Beratung wird auch per E-Mail unter krebsinformationsdienst@dkfz.de angeboten.

Titel-Bild: © detailblick – Fotolia.com
Foto Abtasten: © drubig-photo – Fotolia.com

Über den Autor

Madina Sekandari

Juristin, Journalistin und Katzenmama - hat immer ein Buch in der Tasche und kann nicht am Flughafen vorbeifahren ohne Fernweh zu bekommen.

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