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Das Internet vergisst nicht – oder doch? Wie sich Kinder und Jugendliche im Web schützen können

Kinder und Jugendliche müssen Medienkompetenz erst erlernen. Junge Menschen bekommen zwar heutzutage schon im Alter von drei Jahren das iPad zum Spielen in die Hand gedrückt, besitzen spätestens in der vierten Klasse ein eigenes Smartphone und einen Social-Media Account, aber wirkliche Medienkompetenz braucht Zeit, um sich zu entwickeln. Es ist ein bisschen wie mit dem Umgang mit Mitmenschen im Allgemeinen: Was im Real Life noch nicht erlernt ist, muss auch in Sachen Internet und Computer erst trainiert, das ist ganz normal.

Kritischen und vorsichtigen Umgang altersgerecht üben lassen

Niemand plädiert dafür, Kinder und Jugendliche aus dem Internet heraus zu halten. Das ist heutzutage kaum möglich: Für Hausaufgaben müssen Youtube-Videos geschaut und Wikipedia-Einträge gelesen werden, selbständige Recherche wird vorausgesetzt, und so manche Projektgruppe verabredet sich in Chaträume zur Zusammenarbeit.

Das ist auch völlig in Ordnung so: Lernen ist multimedial, und das schließt das Internet eben einfach mit ein. Lehrkräfte,e die die Internetkompetenz von Kindern und Jugendlichen fördern, tragen zum verantwortungsvollen Umgang der jungen Menschen mit den digitalen Inhalten bei.

Dabei sollte auch immer die Speicherkapazität des Internets eine Rolle spielen: Alles, was einmal irgendwo und irgendwie öffentlich wurde, ist auch Jahrzehnte späte noch nachvollziehbar. Das ist nicht immer angenehm. Daher ist es wichtig, dass Kindern und Jugendlichen der respektvolle Umgang mit sich selbst und den Mitmenschen von Anfang an nahegelegt wird.

Datenschutz ist ein Persönlichkeitsrecht

Persönliche Daten gehen niemanden etwas an. Adressen, Telefonnummern, Schulwege, Kleidergrößen und Geburtsdaten sollten im Internet genauso wenig veröffentlicht werden wie andere persönliche Angaben oder gar Fotos.

Das dient dem Schutz von Kindern und ihren Familien, denn alles, was bekannt ist, kann auch zum schlechten verwendet werden. Es ist nicht immer einfach, das Kindern beizubringen, die oft allzu vertrauensselig sind und schnell Freundschaften schließen. Eltern und Lehrkräfte können das mit ein paar einfachen Fragen demonstrieren:

  • Woher weiß man, dass die Personen im Chat wirklich die sind, für die sie sich ausgeben?
  • Wie leicht ist es, sich unter einem falschen Namen anzumelden?
  • Wie wird überhaupt ein Profil oder ein Account erstellt?
  • Woher weiß man, wer alles mit liest?
  • Ist die verwendete Software sicher?
  • Kann man offen und ehrlich über alles reden, was im Internet gelesen, gesehen und veröffentlicht wurde, oder gibt es Hemmungen? Hemmungen sind oft ein Hinweis auf Inhalte, die nicht in Ordnung sind – Kinder spüren das instinktiv, ohne es benennen zu können. Im Gespräch bleiben ist wichtig!

Die Gratwanderung zwischen ernsthafter Aufklärung, die bei den Kindern ankommt und verstanden wird, und Panikmache ist schwierig und erfordert mit Sicherheit einiges an pädagogischem Feingefühl.

Video: Tatort Internet: Leichtes Spiel für Phädophile – Welt der Wunder

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Wenn es doch schiefgegangen ist

Es gibt nicht viel, was gegen unliebsame Informationen im Internet getan werden kann. Denn die Spezialität von sozialen Netzwerken ist, Informationen schnell zu verbreiten. Was einmal öffentlich gemacht wurde, kann nicht wieder zurückgenommen werden.

Google Einträge löschen und persönliche Daten schützen sind aber trotzdem Optionen: Wenn beispielsweise Bilder oder Videoaufnahmen ins Internet geraten sind, die dort nichts zu suchen haben, können zumindest Suchmaschinen Einträge löschen. Wie geschützt persönliche Daten sind, sollte im Kleingedruckten der Dienstanbieter nachzulesen sein – und dort ist oft auch ein Hinweis, was im Ernstfall unternommen werden kann.

Früh üben, altersgerecht erklären und sensibilisieren

Das Internet ist keine Option mehr für Kinder und Jugendliche, sondern eine Selbstverständlichkeit. Aus diesem Grund ist es wichtig, den jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, altersgerechte Kompetenzen im Umgang mit Internet und sozialen Medien zu entwickeln.

Im Mittelpunkt sollten dabei immer die Entwicklungsmöglichkeiten des jungen Menschen stehen sowie die Persönlichkeitsrechte aller Beteiligten: Kinder sind nicht von Anfang an Medienkompetent, so wie auch Erwachsene es nicht sind. Altersgerechte Inhalte sollten dementsprechend vorsichtig ausgewählt werden.

Titelbild: ©istock – monkeybusinessimages

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Categories: Erziehung
Michaela Lieber: Seit Maximilian am 12. März 2010 das Licht der Welt erblickte, hat sich in meinem Leben viel verändert. Diese Erfahrungen teile ich gern. Als Redakteurin in meiner täglichen Arbeit, wie im privaten Umfeld.
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