An sich ist es eine wundervolle Sache, wenn Teenager verliebt sind. Aber dennoch ist es aus der Sicht liebender Eltern immer ein bisschen zu früh, wenn der Sprössling plötzlich über beide Ohren verliebt ist. Schließlich ist das nur ein weiterer Schritt in Richtung „Abschied aus der Kindheit“. So wichtig die Erfahrung des Verliebtseins für Teenager ist, so sehr sind die Eltern doch angehalten, die prüfende und die schützende Hand über das junge Pärchen zu halten…
Zu viele Verbote schaden nur
In der Phase der ersten Verliebtheit reagieren Teenager ihren Eltern gegenüber nicht selten verschlossen, zurückhaltend und genervt. Die Zeit des Erwachsenwerdens beginnt nun, was viele junge Leute zugleich auch als eine Chance empfinden, „jetzt erst recht“ zu rebellieren. Zugleich sehnen sich Jungen und Mädchen nach mehr Freiheit, sodass es beispielsweise nicht selten vorkommt, dass sie über Nacht wegbleiben oder gar versuchen, die Bande zum Elternhaus auf unterschiedliche andere Weise zu lockern.
Spätestens jetzt sind Mutter und Vater am Zuge, um dieser negativen Entwicklung Einhalt zu gebieten. Allerdings schaden zu viele Verbote, Maßregelungen und Einschränkungen nur und sie tragen darüber hinaus dazu bei, dass sich der Sprössling noch mehr verschließt. Insofern sind in dieser Zeit alle „Parteien“ – sowohl Eltern, als auch Kids – gefragt. Ist es schon in frühester Kindheit gelungen, eine solide Vertrauensbasis zwischen Eltern und Kindern zu schaffen, so dürfte es nicht allzu schwer fallen, diesen Weg zu gehen und dem Nachwuchs begreiflich zu machen, dass es gerade jetzt wichtig ist, jeweils aufeinander zuzugehen.
Mehr Freiheiten – ja, aber…
Natürlich sind Teenager, die gerade zum ersten Mal verliebt sind, in dieser Zeit besonders darauf bedacht, Geheimnisse bzw. ihre Privatsphäre zu wahren oder auszubauen. Diesen Wunsch haben die Eltern selbstverständlich zu respektieren. Dennoch dürfen Mama und Papa eine gewisse Offenheit verlangen.
Wenn es zum Beispiel darum geht, Ausgehzeiten festzulegen oder zu bestimmen, wie häufig sich das junge Pärchen auch mit Blick auf die schulischen Verpflichtungen sehen kann, sind Kompromisslösungen gefragt. Insofern müssen Eltern selbst bei ihren heranwachsenden Teenagern in der Verliebtheitsphase keineswegs alles zulassen. Ist zum Beispiel erkennbar, dass die schulischen Leistungen durch zu häufiges Fernbleiben vom Elternhaus oder durch eine nachlässige Handhabe der Hausaufgaben mehr und mehr zu wünschen übrig lassen, dann ist in der Tat Handlungsbedarf gefragt.
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Die Sache mit der Sexualität
Insbesondere mit Blick auf die Sexualität, die ja nun in der Zeit der ersten Verliebtheit eine sehr wesentliche Rolle spielt, sollten Eltern – zumindest im Ansatz – einlenken. Der Nachwuchs sollte also verstehen, dass es auf der einen Seite zwar durchaus legitim und auch wichtig ist, sich in erotischer Hinsicht „auszuprobieren“ – aber eben nicht um jeden Preis. Demzufolge ist es unerlässlich, die Tochter dazu anzuhalten, den Gynäkologen des Vertrauens aufzusuchen und sich ausführlich über die neuesten Verhütungsmethoden zu informieren.
Der Sohn sollte ebenfalls intensiv mit den medizinischen Aspekten vertraut gemacht werden. Auch in dieser Hinsicht zeigt sich, wie wichtig eine solide Vertrauensbasis ist, denn gerade dann fällt es den jungen Leuten erheblich leichter, bei „speziellen“ Fragen oder bei brisanten Thematiken das Gespräch mit den Eltern oder dem Facharzt zu suchen. Grundsätzlich sollten Eltern ihren Kindern klarmachen, dass gemeinsame Schäferstündchen zwar sehr wohl in Ordnung sind, dass aber der Aspekt der Verhütung – sowohl hinsichtlich der weiteren Zukunftsgestaltung, als auch in Bezug auf gesundheitliche Aspekte – oberste Priorität genießt. Sex ohne entsprechenden Schutz ist demzufolge absolut tabu.
Reine Vertrauenssache – die erste Verliebtheitsphase des Nachwuchses
Wenn Sohn oder Tochter zum ersten Mal verliebt sind, ist das etwas Wunderschönes. Allerdings beginnt spätestens jetzt auch eine Zeit der Kompromissbereitschaft und des gegenseitigen Verstehens. Zu viele Einschränkungen und Verbote schaden der Vertrauensbasis zwischen Eltern und Kind nur, sodass vor allem die „Großen“ dazu angehalten sind, vorausschauend und mit dem nötigen Verständnis zu agieren.
Insbesondere ist es wichtig, nicht zu vergessen, dass Mutter und Vater auch mal jung waren. Verbote oder Gängelungen sind zwar in Ordnung, jedoch nur bis zu einem gewissen Grad. Schließlich wollen die Eltern doch, dass ihr Nachwuchs „im Fall der Fälle“ vertrauensvoll das offene Gespräch sucht – und sich nicht in Geheimniskrämereien und Co. verstrickt.
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