Partnerschaftlich erziehen? Das geht! Warum ein egalitärer Erziehungsstil als Steigerung der demokratischen Erziehung angesehen wird, welche Grundsätze ihm zugrunde liegen und welche Vor und Nachteile diese Form der Erziehung mit sich bringen kann.
Egalitärer Erziehungsstil das grundlegende Prinzip der Gleichstellung
Über oder Unterordnung? Fehlanzeige! Eine hierarchische Struktur, wie sie bei anderen Erziehungsstilen zu finden ist, besteht beim egalitären Stil grundsätzlich nicht.
Denn hier besprechen die Eltern sämtliche wichtige Entscheidungen nicht nur mit dem Kind Sie treffen diese letztlich auch gemeinsam mit dem Nachwuchs.
Zu Recht gilt diese Form der Erziehung deshalb als extreme Steigerung des demokratischen Stils. Ebenso wie bei der demokratischen Erziehung auch werden beim egalitären Stil neben Eigeninitiative und Eigenaktivität auch die Selbstständigkeit des Kindes gefördert.
Dazu kommt bei der egalitären Erziehung, dass die Meinung des zu Erziehenden nicht nur gehört, sondern sogar ganz bewusst eingeholt und berücksichtigt wird.
- Die Eltern sehen sich als Gruppenmitglieder.
- Die Eltern suchen das persönliche Gespräch mit ihren Kindern.
- Die Aufgaben innerhalb der Gruppe werden gemeinsam verteilt.
- Die Eltern unterstützen und ermutigen ihre Kinder.
- Bei auftretenden Problemen bietet der Erzieher Lösungsvorschläge als Anregung.
Die Vorteile einer Erziehung auf Augenhöhe
Auch wenn der egalitäre Erziehungsstil nicht unumstritten ist, besticht er durch seine Vorteile. Die Kinder werden bei dieser von Wertschätzung und Achtung geprägten Erziehung nicht nur ermutigt, ihre Meinung zu äußern, sondern diese auch klar und deutlich zu vertreten.
Da die Eltern etwaige Kritik oder Lob stets sachlich äußern, hat das Kind immer die Möglichkeit, Stellung zu beziehen. Die kindliche Meinung zählt hier genauso viel wie die der Eltern oder die Ansicht eines anderen Erwachsenen. Daher verfügen die Kinder meist über ein gestärktes Selbstwertgefühl sowie eine hohe Selbstständigkeit.
Und: Indem die Eltern kontinuierlich im wertschätzenden Gespräch mir ihrem Nachwuchs stehen, zeichnet sich diese Form der Erziehung durch eine tiefe Verbundenheit zwischen Eltern und Kindern aus.
Welche Nachteile gibt es?
Dass Erwachsene aufgrund ihrer Lebenserfahrung zwangsläufig über einen größeren Wissensschatz verfügen als Kinder, liegt auf der Hand. Daraus folgt, dass Kinder in bestimmten Angelegenheiten eigentlich nicht als gleichwertige Partner gesehen werden und in die Lösungsfindung einbezogen werden können.
Kindern fehlt zum einen die notwendige Reife, ihre Wünsche mithilfe der Vernunft zu zügeln, zum anderen können sie die Konsequenzen ihrer Handlungen oftmals (noch) nicht absehen. Dies kann nicht nur den Prozess der Entscheidungsfindung erschweren, sondern auch unnötig in die Länge ziehen.
Zudem muss beim egalitären Stil das Kind der Entscheidung zwingend zustimmen, um diese letztlich durchführen zu können. Da das Kind auf diese Weise nicht lernt, dass nicht alle Regeln ausgehandelt und ausdiskutiert werden können, treten im späteren Leben nicht selten große Schwierigkeiten auf, wenn es in hierarchischen Strukturen um den konstruktiven Umgang mit Vorschriften geht.
Egalitärer Erziehungsstil Erziehung auf gleichberechtigter Basis
Bei diesem Erziehungsstil ist Gleichberechtigung Programm! Obwohl der egalitären Erziehung die Grundsätze des demokratischen Stils zugrunde liegen, wird das Kind hier sogar als gleichberechtigter Partner gesehen. Die Meinungen von Kindern und Eltern sind gleichwertig und das sowohl in Bezug auf die Pflichten als auch auf die Rechte!
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