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Eltern streiten vor den Kindern – Welche Auswirkungen es haben kann

Wütende Blicke, genervte Worte und ein erhitztes Verlassen des Raumes – fechten Eltern in Anwesenheit ihres Kindes einen Disput aus, muss dies nicht immer negative Folgen haben. Ein bewältigter Konflikt lehrt das Kind wie mit einem Streit umgegangen werden kann.

Vorsicht! Kinder sind sensibel

Kommt es vor einem Säugling oder Kleinkind zum Streit, sollten Eltern diesen tatsächlich auf einen späteren Zeitpunkt vertagen. Die Kleinen spüren die Disharmonie zwischen Mutter und Vater, verstehen aber nicht warum jene vorhanden ist.

Eine lautstarke Auseinandersetzung verunsichert die junge Seele zutiefst und animiert sie dazu, die Schuld bei sich selbst zu suchen. Erst ab dem Schulalter kann eine Auseinandersetzung auch vor dem Kind ausgetragen werden.

Grundvoraussetzung dafür ist, dass jene nichts mit den Belangen desselben zu tun hat. Diskutieren die Erziehungsberechtigten vor der 10jährigen Tochter ob jene heute ins Kino darf oder nicht, wird sie sich verantwortlich für den Streit fühlen und eventuell Schaden nehmen.

Auch Thematiken, die die Liebesbeziehung der beiden Erwachsenen betreffen sind nichts für Kinderohren. Hegt ein Elternteil den Verdacht, dass der andere fremdgeht oder die Ehe eventuell aufgeben möchte, sind die Sprössling damit keinesfalls zu belasten.

Eine gesunde Streitkultur propagieren

Streit kommt in den besten Familien vor und ist nicht zwangsläufig ein Indiz dafür, dass sich nicht mehr liebgehabt wird. Entbrennt zwischen Mama und Papa ein Disput darum, wer das Auto zum Tanken bringt und wirft die Frau ihrem Mann dabei vor, dieser Aufgabe niemals nachzukommen, können die Kinder sogar etwas lernen. Von essentieller Bedeutung ist allerdings, dass der Nachwuchs begreift, dass der Grund für den Streit in keiner Weise das Familienglück gefährdet.

Einigen sich die Eltern nach kurzem verbalen Schlagabtausch auf eine Lösung, sollte diese dem Kind erläutert werden. „Der Papa und ich wir haben uns wieder vertragen.

Ab sofort tanken wir abwechselnd!“ Der Tochter, dem Sohn werden auf diese Weise Lösungswege aufgezeigt, die er oder sie auch bei Konflikten mit Freunden und Klassenkameraden anwenden kann.

Hat das Kind den Streitauftakt mitbekommen aber nicht die Auflösung desselben, sollte es zwingend darüber informiert werden, dass wieder alles in Ordnung ist.

Auf das „Wie“ kommt es an

Werfen sich Mutter und Vater die schlimmsten Schimpfwörter an den Kopf und kommt es mitunter gar zu einem Handgemenge, werden die Kinder als Erwachsene ihre Streitigkeiten auch nicht anders zu lösen wissen. Außerdem verschrecken derartige Szenarien die Kleinen und schüren Ängste vor einer Trennung.

Wissenschaftliche Studien belegen, dass eine andauernde Konfliktsituation, die mit lautem Geschrei einhergeht dem Nachwuchs mehr zusetzt als eine „saubere“ Trennung. Um jeden Preis die Ehe aufrecht zu erhalten schädigt die Kinder und suggeriert, dass es aus verfahrenen Situationen keine Auswege zu geben scheint.

Bleiben die Eltern auch während des Streits höflich zu einander und verwenden sie keine Schimpfwörter, vermag dies als gutes Beispiel zu werten zu sein. Wird der Konflikt gar von einem Lächeln oder Lachen begleitet, zu dem beispielsweise bekundet wird, dass der andere den Betroffenen in den Wahnsinn treibt, fürchten sich die Sprösslinge weniger vor einer Trennung der Eltern.

Liebe braucht keine Gleichmacherei

Dass Streit etwas Normales und kein Weltuntergang ist, gehört zu den wichtigsten Erkenntnissen eines jungen Lebens. Jeder darf eine eigene Meinung haben und diese auch vertreten, solange bestimmte Spielregeln eingehalten werden. Zu jenen gehört im Übrigen, dass Mütter und Väter vor und zu dem Kind niemals schlecht voneinander reden.

Hier weiterlesen: Auszeit für Mama – Wie Sie einmal richtig durchatmen können

Titelbild: ©iStock.com/g-stockstudio
Textbild: ©iStock.com/OSTILL

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Categories: Erziehung
Michaela Lieber: Seit Maximilian am 12. März 2010 das Licht der Welt erblickte, hat sich in meinem Leben viel verändert. Diese Erfahrungen teile ich gern. Als Redakteurin in meiner täglichen Arbeit, wie im privaten Umfeld.
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