Ob nach wenigen Wochen oder erst nach einigen Jahren: Wer als Paar zusammenzieht, muss sich vielen grundlegenden Entscheidungen stellen. Oft ziehen frisch Verliebte zu schnell zusammen. Gegenseitige Überforderung, falsche Erwartungen und das liebe Geld sind große Hürden auf dem Weg zum harmonischen Wohnungs- und Familienglück.
Bewusst probieren und Probleme direkt ansprechen
Verliebtheit und Kinder sind die maßgeblichen Gründe für das Zusammenziehen. Doch schon beim ersten Besuch im Möbelhaus offenbaren sich grundlegendere Differenzen als nur die Farbe des Sofas. Die ständige Zweisamkeit und die Enttäuschung, wenn der stressige Alltag des anderen in den Vordergrund der Beziehung rückt, sorgt schnell für Frust.
Die konsequente Aussortierung von Möbeln, das Ausarbeiten eines Möbelplans hinsichtlich Platzierung und Auswahl und die Planung des Umzugs sorgen zumindest formell für einen guten Start.
Tipp!
Für das Zusammenleben noch wichtiger sind allerdings Vereinbarungen wie das Wohnen auf Probe. Stressmomente benennen, unliebsame und neu entdeckte Gewohnheiten besprechen sowie bewusst für einen laufend aktualisierten Regelplan sorgen – das klingt zunächst wenig romantisch, doch erhöht die Chancen, langfristig gut miteinander auszukommen.
Das Ertragen und das eventuelle Abstellen von Marotten stellt dabei eine große und wichtige Hürde dar. Laut einer Umfrage von Parship ziehen vor allem Paare, die sich online kennengelernt haben (66%) nach bereits einem Jahr zusammen. Erfahrungsberichte können umzugswilligen Paaren viel Inspiration geben, wie das Zusammenleben gut funktionieren kann. Hier zeigt sich, dass eine gemeinsame Wohnung ein ambitioniertes Ziel einer Beziehung ist, und nicht ihr Anfang.
Video: Zusammenziehen – Wie klappt’s mit der ersten gemeinsamen Wohnung?
Sauberkeit und Haushalt ist größtes Streitthema
Der eine mag seine DVD-Sammlung nach Farben sortiert, der andere schläft nur bei offenem Fenster, und andere putzen jeden Tag das Badezimmer. Solche Gewohnheiten sind für den anderen oft nicht nur anstrengend, sondern provozieren schnell Vorwürfe. Streit ist aber nur dann vorprogrammiert, wenn in der ersten Zeit nicht Kompromisse gefunden werden. Idealerweise setzt sich jeweils ein Partner durch, damit beide sich einbringen und das Gesicht wahren können. Gerade beim Thema Sauberkeit ist es nicht verkehrt, wenn sich der jeweils Ordnungsliebendere durchsetzt und auf Unterstützung des anderen hoffen darf. Dafür hat der andere in Sachen Einkaufsplanung die Hosen an, weil er besser planen kann. So entsteht ein Geben und Nehmen im Sinne eines reibungslosen Zusammenlebens.
Mehr gemeinsam unternehmen – auch in der Großfamilie
Egal ob mit oder ohne Kinder: Im Streitfall kann ein Rückzugsort helfen, die neuen Probleme zu verarbeiten. In der ersten Zeit brauchen vor allem Kinder eine ausgeprägte Balance, die ihnen hilft, mit der neuen Wohnsituation umzugehen. Der kleinen Familie helfen in diesem Fall viele gemeinsame Unternehmungen, um dem Alltag Abwechslung entgegenzusetzen. Eine gemeinsame Haushaltskasse hilft dazu, beim Thema Finanzen Übersicht und Nerven zu behalten.
Gemeinsame Versicherungen und ein gemeinsamer Mietvertrag machen deutlich, dass beide sich ihrer Rechte und Pflichten auch abseits des Alltags bewusst sind. Komplizierter wird alles bei Patchwork-Familien. Hier gilt es, besonders genau die Hinweise von Experten anzunehmen.
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Sehr unterhaltsamer Artikel. Bei meiner Freundin und mir waren aber nicht die Sauberkeit das größte Thema, sondern der private Raum. So sitze ich am Abend gerne vor dem Rechner, während meine Freundin lieber vorm Fernseher kuschelt. Da gabe es bei uns am Anfang immer wieder Probleme.
Wir haben aber auch nicht lange mit dem Zusammenziehen gewartet. Wir sind rund 4 Monate nachdem wir eine Beziehung hatten, zusammengezogen. Ein Grund dafür war, dass wir gelesen haben, dass es sich auszahlt schnell zusammen zu ziehen, damit man sieht wie gut man harmoniert. Wir haben dann ruck zuck ein Umzugsunternehmen engagiert und haben es fest gemacht. Auch wenn wir dabei nicht gerade viel Zuspruch von unseren Freunden und der Familie bekommen haben. Wir sind jetzt seit 2 Jahren zusammen und wir sind der Meinung das es gut klappt. Alles andere ist auch nebensächlich =)