Ist ein Neugeborenes nicht fähig sich aus eigener Kraft zu bewegen und sind die sensorischen Fähigkeiten noch eingeschränkt, vollzieht es bis zum ersten Geburtstag immense Entwicklungsschübe. Der angeführte Kalender soll Aufschluss darüber geben, was in den zwölf Monaten nach der Geburt gelernt wird.
Von der Geburt bis zum dritten Monat
Waren die Bewegungen anfänglich von Reflexen wie dem Saug- oder Greifreflex gesteuert, schafft es das Baby nun erstmals willentlich Abläufe zu steuern. Die Kopfhaltung erfolgt kontrollierter. Die Koordination in Sachen Strampeln hat sich nun ebenfalls erhöht. Empirische Beobachtungen ergaben, dass bereits mit zwei Wochen gezielt gegen Stofftiere gestrampelt wird. Die Kommunikationsmöglichkeiten des Kindes sind umfangreicher. Neben schreien und weinen kann es am Ende des ersten Dreivierteljahres lächeln, quietschen und das Gesicht verknautschen. Weil das Kleine viel wacher und aufmerksamer ist, reagiert es auf Papas oder Mamas Worte mit fuchtelnden Armen – es möchte mit ihnen reden. Haben sich die Dreimonatskoliken verabschiedet, erfolgt die langsame Angleichung an den elterlichen Wach- und Schlafrhythmus. Das Wachstum in jener Lebensphase ist enorm: Bis zu 150 Gramm pro Woche werden zugelegt und das Maßband zeigt maximal zehn Zentimeter mehr als bei der Geburt an.
Entwicklungsschritte bei vier bis sechs Monate alten Kindern
Die zunehmende Mobilität der Babys überrascht viele Eltern. Von einem Tag auf den anderen können sie Dinge greifen, erkunden mit ihren kräftigen Händen Mamas Halskette und Papas Nase oder rollen sich selbstständig auf die Seite. Also Vorsicht auf dem Wickeltisch! Weil nun ein Hochstemmen des Oberkörpers gelingt, erweitert sich auch die Anzahl der Einrichtungsgegenstände, die gepackt werden können. Im vierten Monat darf mit der langsamen Umstellung auf feste Nahrung begonnen werden. Der Verdauungsapparat verträgt nun Kartoffel-Gemüse-Breie. Die Bandbreite der Lautäußerungen umfasst jetzt Gejohle, Glucksgeräusche, Kichern, lautes Lachen und erboste Töne. Das Kind versteht die Eltern immer besser und beginnt Wörter nachzuahmen. Gerade gegen Ende dieser Entwicklungsphase entspricht das Schlafverhalten weitestgehend dem der anderen Familienmitglieder. Die Dauer der Nachtruhe hat sich von bis zu 20 auf durchschnittlich 15 Stunden reduziert. Rund 500 Gramm pro Monat zuzunehmen ist nun die Regel. Das Kind wächst um weitere fünf bis zehn Zentimeter.
Planet Wissen – Babys und Kleinkinder
Das zweite Lebenshalbjahr: Zähne, krabbeln, stehen
In kaum einem Alter lernt der Mensch mehr als zwischen sechs und zwölf Monaten. Das Baby kann sich nun immer besser rollen, wälzen und fängt durchschnittlich mit sieben Monaten an wie wild durch die Wohnung zu krabbeln. Ungefähr zur gleichen Zeit bricht auch der erste Zahn hervor und sorgt für schmerzhafte Momente. Dank der Zähne ist es nun möglich festere Nahrung zu verspeisen. Im vertrauten Umfeld plappern die Kleinen gerne wild drauf los. Anders in Gegenwart von Nicht-Familienmitgliedern: Die erste Fremdelphase hat begonnen. Das Spielzeug darf nun werf-, schüttel- oder rollbar sein. Je älter das Kind wird, desto lieber öffnet es nun Schubladen, Deckel und Schränke, um dort auf Entdeckungsreise zu gehen. Dazu fängt es an sich an allen nur erdenklichen Gegenständen hochzuziehen – Eltern haben deshalb sämtliche Tischdecken zu entfernen. Zwar ist der aktive Stand noch wackelig und lässt keine Schritte zu, doch gelingt er bereits einige Minuten lang.
Ein Quantensprung: Vom Säugling zum Kleinkind
Nie wieder in einem Menschenleben wächst der Körper so schnell, verändert er sich dergestalt stark und werden so viele Dinge auf einmal erlernt. Sogar gezielte Fingerübungen sind am ersten Geburtstag möglich – eine Meisterleistung bedenken Eltern die Anfänge!
Titelbild: © istock.com -alien185
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