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Erste Anzeichen von Schwerhörigkeit erkennen

Eine Verschlechterung des Hörvermögens entwickelt sich langsam. Eine beginnende Schwerhörigkeit macht sich oftmals durch ungewohnte Schwierigkeiten bei der Gesprächsführung bemerkbar. Verständnisprobleme sorgen beim Betroffenen für mehrmaliges Nachfragen. 

Verschiedene Symptome einer Schwerhörigkeit

Unterhaltungen strengen mehr als vorher an, weil Gesprächspartner und andere Zuhörer die Lautstärke des Sprechens als zu laut und dadurch unangenehm empfinden. Dadurch wirken sich Gespräche anstrengender aus. Eine beginnende Schwerhörigkeit kann im Alltag an zahlreichen Veränderungen erkannt werden:

  • Eine besondere Lautstärke fällt beim Führen von Telefonaten auf.
  • Hintergrundgeräusche irritieren mehr als früher.
  • Meeresrauschen, Windgeräusche oder Vogelgezwitscher sind kaum noch wahrnehmbar.
  • Freizeitaktivitäten wie Theaterbesuche werden beeinträchtigt.
  • Radio und Fernseher müssen immer lauter gestellt werden und stören dadurch andere Menschen.

Einschränkungen durch unzureichendes Hören sind vielfach mit einem Verlust an Lebensqualität verbunden. Problematisch ist dabei in der Anfangsphase, dass Betroffene die Hinweise auf eine mögliche Schwerhörigkeit bewusst ignorieren und verschweigen. Dies hängt oftmals mit der fehlenden Akzeptanz des Älterwerdens zusammen. Soziale Kontakte können durch die Sorge eingeschränkt werden, dass andere die Schwerhörigkeit erkennen und ansprechen.

Verschlimmern sich die Hörprobleme?

Bestimmte Tonlautstärken und Frequenzen können in diesem Veränderungsprozess nur noch vermindert oder gar nicht mehr gehört werden. Mit fortschreitendem Verlauf bleiben übliche Geräusche im Haushalt, wie das Klingeln an der Haustür oder des Telefons sowie das Anspringen des Kühlschranks, immer häufiger unbemerkt. Sogar der Wecker wird morgens nicht mehr wahrgenommen.

Im Falle einer lärmbedingten Schwerhörigkeit erschweren Ohrgeräusche wie Tinnitus das Hören von Geräuschen aus der Umwelt. Dabei kann ein Gefühl von Fremdkörpern im Ohr auftreten.

Treten Hörstörungen plötzlich ein, ist meistens nur ein Ohr davon betroffen. Beim Beginn einer Otosklerose (Schallleitungsschwerhörigkeit durch Erkrankung der Labyrinthkapsel) treten an einem Ohr Beschwerden wie Ohrensausen und knacksende Geräusche auf. Im weiteren Krankheitsverlauf können beide Ohren von den Beschwerden betroffen werden.

Krankhafte Veränderungen im Bereich des Innenohrs können außerdem zu Gleichgewichtsstörungen führen. Mit einer erheblichen Gefahr können Hörprobleme bei einer Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr verbunden sein.

Beim Überqueren einer Fahrbahn ohne Ampelregelung kann eine nur noch eingeschränkte Wahrnehmung von Verkehrsgeräuschen lebensgefährlich sein.

Der Gang zum Fachmann

Um frühzeitig die Schwerhörigkeit festzustellen, hilft nur der Gang zum Fachmann. Eine genaue Diagnose ist bei festgestellten Veränderungen des Hörens nur durch einen HNO-Facharzt oder Hörakustiker möglich. Ein Hörtest und Folgeuntersuchungen geben eine zuverlässige Auskunft über Art und Umfang der gemeldeten Hörbeeinträchtigungen. Dadurch können je nach Ergebnis angemessene Behandlungsmöglichkeiten den typischen Folgen und Gefahren der begrenzten Hörfähigkeit entgegenwirken. Dazu zählen auch Auswirkungen wie ein vermindertes Selbstwertgefühl, Rückgang sozialer Kontakte und Depressionen. Außerdem kann eine nicht behandelte Schwerhörigkeit zahlreiche körperliche Beschwerden verursachen:

  • Kopfschmerzen
  • Muskelschmerzen
  • Stress
  • Bluthochdruck

Wesentlich ist im Rahmen der Untersuchung ein Ausschluss andere Erkrankungen als Ursache der Beschwerden. Als Vorsorge gegen Schwerhörigkeit ist ein geeigneter Gehörschutz empfehlenswert. Zum Ausgleich einer reduzierten Hörfähigkeit ist das Tragen eines Hörgerätes zweckmäßig. Moderne Hörgeräte tragen auch den optischen Vorstellungen potenzieller Nutzer Rechnung.

Bei der Entscheidung zum Tragen eines Hörgerätes können außerdem je nach beruflicher Tätigkeit auch Gründe zum Erhalt der Arbeitsfähigkeit eine Rolle spielen. Neben einer besseren Möglichkeit zur Alltagsbewältigung kann ein Hörgerät einen Mehrwert für partnerschaftliche Beziehungen darstellen.

Video: Schwerhörigkeit – was hilft? | Fit & gesund

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Eine mögliche Schwerhörigkeit sollte nicht ignoriert werden!

Bei Hinweisen auf eine mögliche Schwerhörigkeit sollte ein HNO-Arzt oder Hörakustiker zeitnah die Ursache sowie Art und Umfang der reduzierten Hörfähigkeit feststellen. Dazu bietet sich ein Hörtest an. Je nach Diagnose sollten geeignete Behandlungsmaßnahme erfolgen. Ein Hörgerät bietet die Chance, die Beeinträchtigungen des Hörens alltagsverträglich kompensieren zu können. Durch ein Hörgerät kann die Lebensqualität des Betroffenen spürbar verbessert werden.

Titelbild: © iStock.com – tylim

Impressum
Michaela Lieber: Seit Maximilian am 12. März 2010 das Licht der Welt erblickte, hat sich in meinem Leben viel verändert. Diese Erfahrungen teile ich gern. Als Redakteurin in meiner täglichen Arbeit, wie im privaten Umfeld.
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