Die Erziehung der Kinder folgt keiner Norm, berücksichtigt aber gesellschaftliche Werte. Eltern müssen einfach mal tief durchatmen und mehr ihrem eigenen Instinkt vertrauen.
Erziehung ist eine natürliche Gabe
In den Industriestaaten ist das Thema Kindererziehung ständig publik. Überall wo Eltern sich bewegen gibt es gute Ratschläge für die Erziehung des Nachwuchses.
Online sind es Ratgeber, in den sozialen Medien tummeln sich zahlreiche Eltern, die gerne ungefragt kostenlose Tipps verteilen und sich als Erziehungstrainer anbieten, offline werden Eltern durch die Printmedien mit Informationen überflutet.
Ergänzt wird das durch die Verwandtschaft, wenn die Großeltern den zarten Hinweis liefern, dass es „das“ bei ihnen früher nicht gegeben hätte.
War früher wirklich alles besser?
Ältere Menschen hatten zu ihrer Erziehungszeit keinen Zugang zu Ratgebern und Sachbüchern, wenngleich Sigmund Freud den meisten geläufig war. Früher hieß es: Das ganze Dorf erzieht das Kind.
Dem Kontrollwahn den Stecker ziehen
In der Stadt gestaltet sich die gemeinschaftliche Erziehung eines Kindes deutlich schwieriger. Städter leben oft anonymer, weshalb das Vertrauen zu anderen erst gar nicht entsteht. Tägliche Berichte in den Medien, dass Kinder verschleppt oder missbraucht und misshandelt werden, verunsichert viele Eltern.
Bei der Erziehung der Kinder werden enge Grenzen gezogen.Das beginnt mit dem Smartphone Tracker, geht über feste Ausgangszeiten und selbst die Kontakte werden genau geprüft, ob diese zum eigenen Kind passen. Dabei sollen Eltern in der Rolle als Erzieher vor allem anleiten und nicht diktieren.
Freiräume und Liebe schaffen, statt Grenzen und Kontaktverbote.Viele Experten sprechen von Helikopter-Eltern, die ihre Kinder überall hinfahren, ihnen den gesamten Tagesablauf strukturieren und stets dafür sorgen, dass die Heranwachsenden vor Unselbständigkeit nur so strotzen.
Kinder müssen ihre eigenen Erfahrungen sammeln, sie müssen spüren, dass ihre Eltern ebenso mit Fehlern behaftet sind wie sie selbst. Mehr Gelassenheit der Eltern fördert das Selbstbewusstsein der eigenen Kinder.
Video: HELIKOPTER-ELTERN: Der ALPTRAUM eines Erziehers | SAT.1 Frühstücksfernsehen | TV
Andere wissen es auch nicht besser
Es gibt keine perfekte Anleitung. Eltern, die nach ihren Werten leben und dabei die gesellschaftlichen Regeln des liebevollen Miteinander berücksichtigen, geben ihren Kindern ideale Werte mit auf den Lebensweg.
Wer sich immer mit anderen Eltern vergleicht, löst einen Konkurrenzkampf aus. Der passiert aber nicht unter den Kindern, sondern ausschließlich unter den Eltern, bei denen die Kinder rein das Mittel zum Zweck sind.
Sich Tipps und Ratschläge bei anderen Eltern, Lehrkräften, Pädagogen oder Psychologen zu holen, ist in einzelnen Situationen angemessen.
So lassen sich Probleme effizient lösen.Jede Mutter und jeder Vater sollte den Mut haben andere zurückzuweisen.
Kritik anderer Eltern basiert auf deren Wertvorstellungen, die mit den eigenen nicht übereinstimmen müssen.
Im Gegenzug gilt es, nicht selber ständig auf andere Eltern zuzugehen und mitzuteilen, was für einen selbst als richtig oder falsch gilt.