Familienleben ohne Plastik – möglich oder unmöglich?

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Supermarktregal in dem nur in Plastik verpacktes Obst liegt
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Das Thema Plastik erlangt in letzter Zeit wieder einen bedeutenden Stellenwert in den Medien, nicht zuletzt wegen der Unmengen an Plastikmüll, die unseren Biomüll, unser Abwasser und sogar unsere Weltmeere belasten. Doch wie leicht fällt ein Leben ohne Plastik? Gerade Familien stoßen dabei schnell an Grenzen, die nur mit Einschränkungen der Lebensqualität überwunden werden können.

Plastik – im Familienleben omnipräsent

Beinahe überall im Alltagsleben einer Familie findet sich Plastik. Die folgende, nicht abschließende Liste zeigt deutlich, dass in beinahe jedem Bereich des Familienlebens Plastik zu finden ist. Plastik wird zum Beispiel verwendet für:

  • Lebensmittelverpackungen
  • Windeln
  • Kinderspielzeug
  • Hygieneartikel, wie Cremetuben, Zahnbürsten etc.
  • Schnuller
  • Smartphones und andere Unterhaltungselektronik
  • Matratzenauflagen
  • Regen- und Matschkleidung für Kinder
  • Gummistiefel
  •  …

Dieser Plastikverzicht gelingt leicht

Ganz klar lässt sich einiges an Plastikmüll ohne erhebliche Einschränkungen vermeiden. So bieten zum Beispiel die meisten Supermärkte mittlerweile Obst und Gemüse jeweils in Plastik, aber auch lose an. Neben der Vermeidung von Plastikmüll muss bei offener Ware auch nicht gleich die vorportionierte Menge gekauft werden. Stattdessen kann der Einkauf nach tatsächlichem Bedarf erfolgen. Beim Einkaufen in so genannten Unverpackt Läden wird das plastikfreie Einkaufen zum Kinderspiel.

Auch beim Kinderspielzeug lässt sich ein Leben ohne Plastik recht gut umsetzen. Zumindest im Bereich der Baby- und Kleinkindspielzeuge besteht eigentlich immer eine plastikfreie Alternative aus Holz. Auch in späteren Kinderjahren lässt sich Plastik vielleicht nicht immer völlig vermeiden, aber zumindest deutlich einschränken. So kann etwa das Spielzeugauto an Stelle eines Autos komplett aus Plastik als Metallauto mit nur wenigen Plastikteilen ausgewählt werden.

Ohne Plastik wird es hier für Familien richtig schwer

Allerdings fällt leben ohne Plastik nicht in allen Bereichen so leicht. Eine plastikfreie Alternative zu Schnullern und Zahnbürsten ist kaum zu finden und auch bei Cremes und Salben bedeutet die Auswahl einer plastikfreien Verpackung oft eine deutliche Einschränkung bei der Vielfalt der Produkte.

Das Reizthema Nummer eins dürften aber die Windeln sein. Selbstredend bestehen Alternativen zu den bekannten Wegwerfwindeln die auch ohne Plastik auskommen. Allerdings bedeuten diese Alternativen einen enormen Aufwand für das regelmäßige Waschen und Desinfizieren der Stoffwindeln. Darüber hinaus wird so zwar Plastik vermieden, dafür fallen erhebliche Umweltbelastungen für Wasserverbrauch und Waschmittel an, um den erforderlichen Hygienestandard zu erreichen. Und selbst wenn diese Alternative gewählt wird, wird sie heute meist mit Einsätzen oder Überziehern aus Kunststoff kombiniert, um den genannten Reinigungsaufwand zu reduzieren.

Zuletzt bestehen zahlreiche Produktgruppen aus Kunststoff, für die es schlicht keine plastikfreie Alternative auf dem Markt gibt. Hierzu gehören Regenkleidung und Gummistiefel, aber auch zahlreiche Produkte der Unterhaltungselektronik, die zum heutigen Leben einfach dazugehören.

Nicht ohne, aber mit deutlich weniger Plastik

Wie man sieht, ist ein Leben ohne Plastik für Familien kaum denkbar. Möchte man es dennoch umsetzen, bedeutet das zahlreiche Abstriche in nahezu allen Lebensbereichen von Komfort über Hygiene bis hin zur modernen Daten- und Medienwelt.

Was aber sicherlich gut erreicht werden kann, ist eine deutliche Reduzierung des Plastikmülls – und das ohne Einschränkungen im Alltag. Denn gerade die Bereiche, in denen eine einfache Reduzierung möglich ist, begleiten uns nahezu jederzeit. Das Paradebeispiel hierfür sind Plastikverpackungen bei Lebensmitteln. Hier gelingt der Schritt zur Vermeidung von Plastikmüll leicht.

In der Gesamtbilanz führt alleine dieser Punkt zu einer deutlichen Reduzierung des Plastiks, so dass das plastikhaltige Produkt in anderen, weit weniger gewichtigen Bereichen, dagegen nicht mehr so schwer ins Gewicht fällt.

Video: Zero Waste #7 – Unverpackt Laden vs. Supermarkt – was ist teurer?

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Titelbild: ©iStock.com – Kondor83

Über den Autor

Michaela Lieber

Seit Maximilian am 12. März 2010 das Licht der Welt erblickte, hat sich in meinem Leben viel verändert. Diese Erfahrungen teile ich gern. Als Redakteurin in meiner täglichen Arbeit, wie im privaten Umfeld.

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