Geschwister streiten ständig: Wie Sie die Harmonie wiederherstellen

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Geschwister die sich auf einem Spielplatz um eine Schaufel streiten
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Geschwister streiten ständig, es gibt kaum einmal eine ruhige Minute in der Familie. Viele Eltern möchten Frieden und Harmonie herstellen. Gelingt so wirklich ein wirksamer Beitrag zur Entwicklung?

Für das Leben lernen

Bei der Sehnsucht nach der harmonischen Familie wird zu leicht übersehen, dass der Streit zwischen den Geschwistern entwicklungsfördernd sein kann. Harmonie ist schön, aber als Dauerzustand kein Beitrag zu einer gesunden Erziehung.

Eine Familie stellt den ersten Platz dar, an dem die Heranwachsenden lernen mit anderen Menschen umzugehen. Im Streit wird Lebenspraxis erlebt. Die eigenen Bedürfnisse werden deutlich, aber die Kinder lernen auch, fremde Wünsche zu respektieren und mit Niederlagen zu leben. Es wird gelernt, Kompromisse zu schließen. Sie lernen mit vielfältigen Konflikten umzugehen und alternative Lösungswege zu finden. Verzeihung, Entschuldigung und Versöhnung werden erlebt. All das sind Dinge, die im gesamten Leben Nutzen bringen.

Wegweiser zur selbständigen Konfliktlösung

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In den Lernprozess sollten die Erwachsenen nur eingreifen, wenn die Aktionen der Kinder zu groß und handgreiflich geworden sind. Schlagen, Beißen oder Treten sind aber auf jeden Fall tabu.

Die Kinder dürfen dann ohne lange Diskussion getrennt werden und die Zeit in verschiedenen Räumen zubringen. Keiner darf als alleiniger Verursacher ausgemacht werden. Wenn nötig, müssen beide die Konsequenzen ihres Streits zu spüren bekommen. Das Aufräumen des „Schlachtfeldes“ wäre z.B. eine geeignete Aktion. Verweist eines der Kinder darauf, dass das andere angefangen hat, sollten die Erwachsenen darauf verweisen, dass es mitgemacht habe.

Oft steckt hinter solchen Auseinandersetzungen der Versuch der Kinder, die Eltern als Schiedsrichter zu qualifizieren. Sie möchten herausbekommen, für welches Kind Partei ergriffen wird.

Diese Rolle ist für die Erwachsenen konsequent zu vermeiden. Findet der Nachwuchs in angemessener Zeit nach dem Streit selbst eine Lösung, kann das als wichtiger Erfolg bewertet werden. Die Frage danach, was getan werden soll, um in bestimmten Punkten Streit zu vermeiden, hilft, Regeln für das weitere Zusammenleben zu finden. So lernen Kinder gute Wege der Konfliktlösung zu beschreiten.

Video: Geschwister-Streit – Tipps für Eltern

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Vor dem Schlichten steht das Vermeiden

Streit schlichten löst im besten Fall einen Konflikt. Besser wäre es jedoch, nach den Ursachen für Geschwisterstreit zu suchen und sie abzustellen. Manchmal fällt das ziemlich leicht.

  1. Im Tagesablauf zahlreicher Familien gibt es kritische Phasen. Die Kinder haben Hunger, sind müde, enttäuscht oder kommen gereizt aus dem Kindergarten oder der Schule. Eltern müssen sich da etwas Zeit für das Kind nehmen, es trösten und für Ruhe sorgen.
  2. Langeweile kann eine weitere Ursache von Geschwisterstreit sein. Gerade am Wochenende stehen wenige Verpflichtungen an und die Streithähne haben Zeit. Einzelaktivitäten, Treffen mit Freunden, Hobbys und getrennte Aktionen bringen hier Abhilfe.
  3. Nicht selten fühlt sich ein Kind gegenüber dem anderen benachteiligt. Klare Regeln, welche Rechte und Pflichten der Familienmitglieder festlegen, helfen Eifersucht und Auseinandersetzungen zu vermeiden. Eine gerechte Behandlung erfordert aber nicht, alle gleich zu behandeln. Dem Alter entsprechend gibt es Unterschiede, die akzeptiert werden müssen. Ein Zehnjähriger darf z.B. länger wach bleiben als ein Fünfjähriger.

Harmonie nicht um jeden Preis

Geschwister streiten ständig, für viele Eltern stellt das eine belastende Sache dar. Sie sollten sich damit trösten, dass es ein Leben in Einklang und mit einer Meinung nicht gibt. Gesunde Streitkultur will gelernt sein, sollte aber Grenzen haben. Wer zu ständiger Harmonie erzieht, gibt dem Nachwuchs keine praktische Lebensbasis. Vor Streitschlichtung sollte in jedem Fall die Vermeidung von Streitanlässen stehen.

Titelbild: ©iStock.com – Zabavna

Über den Autor

Michaela Lieber

Seit Maximilian am 12. März 2010 das Licht der Welt erblickte, hat sich in meinem Leben viel verändert. Diese Erfahrungen teile ich gern. Als Redakteurin in meiner täglichen Arbeit, wie im privaten Umfeld.

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