Kinder selbst zu unterrichten war bis vor kurzem für die meisten Eltern kein Thema. Die Covid-19-Pandemie hat das geändert. Die meisten Eltern sind mit dem Thema Heimunterricht überfordert. Leider bekommen sie auch von den Lehrkräften nur eine unzureichende Unterstützung. Sie verteilen Arbeitsblätter, was mit Unterricht zuhause nur wenig zu tun hat. Ein Kind selbst zu unterrichten ist auch für Eltern, die keine pädagogische Ausbildung haben, möglich. In dem nachfolgenden Text wird ein Weg zu effektivem Homeschooling aufgezeigt.
Tipp 1: Einen detaillierten Tagesplan erstellen
Kinder selbst zu unterrichten oft an der fehlenden Disziplin. Schüler sind in am Morgen in der Schule und verbringen mindestens den Vormittag dort.
Das gibt dem Tag eine gewisse Struktur. Beim Heimunterricht fehlt das. Oft verbringen die Schüler ein oder zwei Stunden beim Frühstück, spielen zunächst ein Videospiel und beginnen irgendwann unmotiviert mit der Arbeit.
Auch die Eltern haben einen eigenen Zeitplan, der anders aussieht als der ihrer Kinder. Beide müssen ihre Tagespläne umstellen und dem Heimunterricht anpassen.
Am einfachsten ist es, den Zeitplan der Schule beizubehalten. Um acht Uhr beginnt der Unterricht zuhause, am Vormittag sind ein oder zwei Pausen und der Unterricht endet um dreizehn Uhr.
Vor allem kleinere Kinder können sich nur eine begrenzte Zeit konzentrieren. Deshalb sollte der Unterricht am Vormittag stattfinden und darf auch nicht länger dauern als ein normaler Schultag.
Tipp 2: Einen Wechsel der Lehrformen mit einplanen
Kinder selbst zu unterrichten bedeutet häufig, Bücher zu lesen. Die Eltern verfügen in der Regel nicht über das notwendig Wissen, um den Unterrichtsstoff den Schülern beizubringen. Einfach nur in Schulbüchern zu lesen, bringt jedoch wenig. Der Lernstoff muss geübt werden. Gute Lehrbücher bieten Übungsmaterial an.
Leider haben die klassischen Schulbücher keinen Lösungsteil, da dieser den Lehrerhandbüchern vorbehalten ist. Bei Heimunterricht sollten die Lehrer in der Schule für geeignetes Material mit Lösungen sorgen oder die Aufgaben selbst korrigieren. Ist das nicht möglich, gibt es im Internet viele Materialien zum Downloaden.
Oft ist nicht einmal eine Anmeldung notwendig. Eine gute Vertiefung des Lernstoffes ist es, wenn die Schüler den Eltern den Unterrichtsstoff mit eigenen Worten erklären. Das offenbart Lücken, die durch eine simple Übung zuhause oft nicht an die Oberfläche kommen.
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Tipp 3: Digitale Medien nutzen
Die meisten Eltern und Schüler verfügen über einen Internetanschluss und einen Computer. Die Schüler können dieses Medium nutzen, um den Unterrichtsstoff zu vertiefen, sich gegenseitig auszutauschen und zu kontrollieren.
Hier eine kleine Auswahl der Möglichkeiten:
- YouTube bietet viele Videos, die von Lehrkräften hochgeladen werden
- Seiten mit Übungen und Lösungen
- Foren über bestimmte Wissensthemen
- Wissensportale können Themen vertiefen
- In Blogs das eigene Wissen aufschreiben
- Unterricht im virtuellen Klassenzimmer
Viele dieser Angebote sind eine gute Möglichkeit, Kinder selbst zu unterrichten. Sie sollten von der Lehrkraft in der Schule bereitgestellt werden.
Leider ist das häufig nicht der Fall, sodass die Eltern zuhause selbst aktiv werden müssen. Mit einer geeigneten Suchanfrage findet der Interessent viele Angebote.
Diese muss er aber immer kritisch hinterfragen. Optimal ist es, mehrere Kanäle für das Homeschooling zu verwenden, so ist die Wahrscheinlichkeit einer falschen Information geringer.
Kinder selbst zu unterrichten ist möglich
Die ersten Erfahrungen mit dem Unterricht zuhause zeigen, dass viele Eltern und Lehrer damit noch überfordert sind. E-Learning und Heimunterricht können den klassischen Unterricht noch nicht vollständig ersetzen. Mit ein bisschen Disziplin und der Unterstützung durch geeignete Medien hat trotzdem jeder die Chance, die anstehenden Prüfungen zu bestehen.
Titelbild: © iStock – gpointstudio
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