Kinderarzneimittel: Dosierung ist kein Kinderspiel

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Kind mit Fieberthermometer
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Ist das eigene Kind krank, fühlt man als Elternteil mit. Wenn der Nachwuchs dann noch die verordneten oder empfohlenen Medikamente nicht einnehmen möchte, weil es eigenartig riecht oder nicht schmeckt, wächst der Ärger bei den Eltern und manche versuchen bei der Zubereitung oder Dosierung zu mogeln, um es für das Kind angenehmer zu machen. Doch hierbei sei Vorsicht geboten!

„Allein die Dosis macht das Gift“

Diese These stellte der namhafte Arzt Paracelsus bereits vor vielen hundert Jahren auf und sie entspricht heute noch genauso der Wahrheit wie damals. Ein kleiner Kinderkörper reagiert noch empfindlicher auf Medikamente, weshalb die Dosierungsanleitungen unbedingt eingehalten werden müssen. Dieses gilt sowohl bei den Höchstmengen, als auch bei den Mindestmengen, denn wenn die Eltern sich, nach langer Diskussion mit ihrem Kind, auf einen halben statt eines ganzen Messlöffels einigen, stimmt der Wirkstoffgehalt im Körper nicht mit den vorgeschriebenen Mengen überein und es kann sein, dass es nichts bringt, sich diesen halben Löffel Fiebersaft herunter zu würgen.

Empfohlene Darreichungsformen für Kinder

Eine Mehrzahl der Kinder können (noch) keine Tabletten schlucken, daher wurden Darreichungsformen wie beispielsweise Zäpfchen oder Säfte erfunden. Bei Fieber werden als Kinderarzneimittel Zäpfchen und Säfte angeboten. Antibiotika gegen Infekte können dagegen nicht als Zäpfchen zum Einsatz kommen, da sie aus dem Darm in ungenügender Menge in den Kreislauf aufgenommen werden. Sie würden nicht helfen. Deshalb stehen so genannte Antibiotikasäfte als Medikamente für Kinder zur Verfügung.

Meist sind dies Trockensäfte, also ein Pulver, woraus man vor Gebrauch erst einen Saft herstellt. Und das funktioniert so: das Pulver befindet sich in einer Flasche, die einen Eichstrich aufweist. Bis zu diesem Eichstrich füllt man langsam (!) mit Leitungswasser auf.

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Aufgepasst bei der Zubereitung des Saftes

Hierbei ist schon Vorsicht geboten, da der Saft schäumen kann. Danach wird die Flasche gut verschlossen, genügend geschüttelt und ist einsatzbereit. Anschließend sollte der fertige Saft im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Das Problem der richtigen Dosierung

Nun gilt es also den fertigen Saft mit dem beiliegenden Messbecher oder -löffel richtig zu dosieren. Mit Messlöffeln gibt es dabei immer wieder Schwierigkeiten, vor allem, wenn es darum geht, einen halben oder gar nur einen viertel Messlöffel zu verabreichen. Oftmals gelangt dann doch mehr Flüssigkeit auf den Löffel als vorgeschrieben. Inzwischen liegen dem Saft meist Spritzen bei, die die Abmessung und auch die Applikation, vor allem bei Säuglingen, erleichtern. Mit so einer Spritze kann man den Saft direkt in die Wangentasche des Kindes geben und es muss nicht, wie bei einem Löffel, den Mund weit öffnen. Für Kleinkinder ist diese Art von Kinderarzneimittel sicher vorteilhaft.

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Des Weiteren sollte man als Elternteil stets darauf achten, dass die Stärke der verwendeten Medikamente für Kinder dem Alter entsprechend ist. Für einen Säugling ist keinesfalls die gleiche Stärke von Fieberzäpfchen zu verwenden wie für seinen 4-jährigen Bruder. Auch muss der vorgeschriebene Dosierungsabstand eingehalten werden.

Für die Sicherheit unserer Kinder

Bitte achten Sie bei den Medikamenten für Ihr Kind immer genau auf die Vorschriften für die Zubereitung sowie die Dosierungsanweisung. Vor allem bei Kindern mit schweren Erkrankungen gibt es nicht genügend Fakten, die sicherstellen, wann eine Höchstdosis, oder gar Überdosis, noch als unbedenklich gilt. Bei Unklarheiten oder Unsicherheiten, zum Beispiel wenn Sie glauben, dass das Fieberzäpfchen nicht anschlägt oder Probleme beim Zubereiten eines Antibiotikasaftes haben, wenden Sie sich bitte immer umgehend an Ihren Arzt oder Apotheker.

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Bildquelle: shutterstock.com – Valua Vitaly

Über den Autor

Michaela Lieber

Seit Maximilian am 12. März 2010 das Licht der Welt erblickte, hat sich in meinem Leben viel verändert. Diese Erfahrungen teile ich gern. Als Redakteurin in meiner täglichen Arbeit, wie im privaten Umfeld.

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