Mumps, umgangssprachlich auch Ziegenpeter, zählt zu den klassischen Kinderkrankheiten. Muss es dabei immer zu einer Schwellung vor dem Ohr kommen? Ist eine ursächliche Behandlung möglich oder ist Mumps vorbeugen die bessere Alternative?
Die Symptome, der Verlauf: Muss es immer zum Äußersten kommen?
Das Mumps-Virus wird durch den Speichel übertragen. Das passiert durch die Luft beim Husten, Niesen und Sprechen oder eben beim Küssen.
Nach einer Ansteckung dauert es bei Mumps vergleichsweise lange, bis es zu den ersten Symptomen kommt, durchschnittlich sind 16 bis 18 Tage.
Die mögliche Inkubationszeit wird mit 12 bis 25 Tage angegeben. Meistens sind Kinder bis zum 15. Lebensjahr betroffen, doch zunehmend kommt es auch im Erwachsenenalter zu Mumps-Infektionen.
- Fieber
- Appetitlosigkeit
- Kopf- und Gliederschmerzen
- Schwäche und Unwohlsein
- trockenes Mundgefühl
- Schluckbeschwerden
- Schwellung der Ohrspeicheldrüse (beidseitig oder einseitig)
- sichtbare Schwellung Wangen- Halsbereich (Hamsterbacken)
- Ohrenschmerzen
- Schmerzen beim Kauen
- Schwellung der Speicheldrüsen: Unterkiefer, unter der Zunge
- Lymphknotenschwellungen in diesen Bereichen
Schützt eine gute Behandlung vor Komplikationen?
Die gute Nachricht vorweg, es kommt, zumindest bei Kindern nur selten zu Komplikationen. Mit steigendem Alter wird die Wahrscheinlichkeit jedoch größer. Die Mumps-Viren breiten sich leichter im Körper aus und befallen weitere Organe.
Männer sind etwas häufiger von den Komplikationen betroffen als Frauen. Das erste Ziel ist dann das zentrale Nervensystem und es kann sich eine Gehirnhaut oder Gehirnentzündung entwickeln. Beruhigend ist jedoch die Statistik, denn zu bleibenden Spätfolgen oder Todesfällen kommt es in wenigen Fällen.
Weitere mögliche Komplikationen sind eine Innenohrentzündung oder eine Entzündung des Gehörnervs. Als seltene Spätfolge kann es zu einer bleibenden Schwerhörigkeit kommen. Bei Männern tritt eine Hoden- oder Nebenhodenentzündung etwas häufiger auf als eine Eierstockentzündung oder Brustentzündung bei der Frau.
Eine Behandlung von Mumps kann nur symptomatisch erfolgen. Mit den Viren muss das Immunsystem alleine fertig werden. Dies gilt es zu unterstützen. Fiebersenkende sowie schmerzstillende Mittel können begleitend, und müssen auf jeden Fall altersgerecht, verabreicht werden.
In ein bis zwei Wochen sollte der Mumps überstanden sein. Wichtig ist es auf außergewöhnliche begleitende Symptome zu achten, die auf eine mögliche Komplikation hinweisen können. Hier sollte ärztliche Hilfe so früh wie möglich in Anspruch genommen werden.
Also besser Mumps vorbeugen?
Wer einmal von einem Mumps Virus infiziert wurde, ist lebenslang immun.
Das tückische daran ist leider, dass es oft gar nicht bekannt ist, ob man eine Mumps-Infektion durchgemacht hat oder nicht. Aufschluss darüber kann nur eine Blutanalyse geben. Mumps vorbeugen, durch eine Kontaktvermeidung ist schwierig, allein schon wegen der langen Inkubationszeit.
Bereits bis zu sieben Tagen vor den „Hamsterbacken„ und bis zu neun Tagen danach, können Menschen in der Nähe der Erkrankten infiziert werden. Eine Übertragung kann auch durch jemanden erfolgen, der selbst keinerlei Symptome von Mumps zeigt.
Drei Fliegen mit einer Klappe
Mumps vorbeugen lässt sich nur durch eine Impfung. Heutzutage passiert das im Grunde automatisch, da die STIKO (ständige Impfkommission) die Dreifachimpfung MMR für alle Kinder empfiehlt. Das heißt, es erfolgt gleichzeitig eine Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln. Geimpft werden Kinder im Alter von 15 bis 23 Monaten, frühestens nach 4 Wochen erfolgt die zweite Impfung.
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