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Kinderzimmer aufräumen: Wie Sie Kindern Ordnung beibringen

Getragene Socken, Legosteine, Haarbürste, Skateboard und Schulbücher: In einem Kinderzimmer fliegt so einiges durcheinander. Für Eltern ist das bloße Betreten des Raumes schon manchmal lebensgefährlich, vom laut ausgesprochenen Wunsch nach Aufräumen ganz zu schweigen. Aber wie kontert man die schlauen Sprüche des Nachwuchses, der meint, Aufräumen sei erst notwendig, wenn das WLAN Signal nicht mehr durchkommt?

Kinderzimmer aufräumen geht erst ab einem bestimmten Alter

Aufräumen bedeutet, grob erklärt, dass gleiche oder sehr ähnliche Dinge zusammen in gleiche Behältnisse geräumt werden. Die Dinge werden also gruppiert. Dazu benötigt der Mensch erst einmal ein Verständnis dafür, was gleich ist und was sich unterscheidet. Dieses Wissen bildet sich erst im Laufe der Entwicklung heraus, etwa im Alter von drei bis zehn Jahren. In dieser Zeit lernen die Kinder auch sprachlich, „Ordnung“ zu halten, können beispielsweise Spatzen, Hühner und Pinguine als Vögel zusammenfassen und Messer und Gabel als Besteck.

Vorher ist jeder Versuch, Ordnung zu erklären, eher sinnlos. Kinder können in jüngeren Jahren eigentlich nur lernen, dem Vorbild der Eltern zu folgen. Oft genug räumen Drei- bis Zehnjährige auf, indem sie den Schrank öffnen, alles reinstopfen und den Schrank wieder schließen. Aus ihrer Sicht ist dieses Verhalten völlig logisch: Kinderzimmer aufräumen heißt da noch, dass der Boden begehbar und leer ist …

Ordnung ist ein subjektiver Zustand

Für Erwachsene ist die Sache klar: Genutzte Socken gehören zusammen mit anderen getragenen Kleidungsstücken in den Wäschekorb, die Legosteine gehören zusammen in die Legokiste, die Haarbürste sollte ins Badezimmer geräumt werden und das Skateboard in den Hausflur. Schulbücher gehören, wie alle Bücher, ins Bücherregal.

Davor darf dekorativer Nippes stehen, aurf und hinter den Büchern dagegen nicht. Warum eigentlich? Sind nicht andere Gruppierungen im Kinderzimmer auch sinnvoll? Wie wäre es mit: Montags werden Socken, Schulbücher für Englisch, Haarbürste für Sportuntericht und nachmittags Lego zum Spielen benötigt. Das kommt also alles auf einen Stapel.

Dienstags geht es mit dem Skateboard zur Schule, deshalb werden Mathebücher, Skateboard, Klaviernoten und Turnschuhe auf einen zweiten Stapel deponiert. Und so weiter. Was bedeutet eigentlich Kinderzimmer aufräumen? Für Kinder bedeutet es erst einmal, dass sie ihre eigenen Sachen wiederfinden. Die individuell benötigte Ordnung kann eine ganz andere sein als die, die die Eltern bevorzugen würden.

Kleine Schritte führen zum Erfolg

Ordnung muss Kindern von Anfang an vorgelebt werden, und sie sollten immer ein altersgerechtes Ordnungssystem zur Verfügung haben:

  • Kleinkinder und Kindergartenkinder sollten wenige große Kisten haben, in die alles hineinpasst. Es hilft, wenn jede Kiste außen ein Foto der Sachen zeigt, die hineingehören. Kinderzimmer aufräumen wird in diesem Alter nur gemeinsam mit den Eltern erledigt.
  • Vorschulkinder können schon ein bisschen mehr eigenverantwortlich erledigen und sich an Absprachen hinsichtlich regelmäßiger Aufräumaktionen halten. Sie dürfen langsam ein eigenes Ordnungssystem entwickeln. Essensreste unter dem Schreibtisch und der verdreckte Fußball im Unterhosenfach kommen darin nicht zwingend vor!
  • Schulkinder sollten schrittweise immer mehr Verantwortung übernehmen und nicht nur aktiv das Kinderzimmer aufräumen, sondern auch auf ihre Sachen in gemeinsam genutzten Räumen achtgeben.
  • In der Pubertät sollten Eltern auf nicht mehr als Minimalanforderungen bestehen: Das Zimmer muss leicht zu reinigen sein, alles andere ist Privatsache der Bewohner/-innen.
  • Video: Kinder und aufräumen

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Der Mensch wächst an seinen Aufgaben

Generell sollten Kinder von Anfang an lernen, dass sie nicht für eine Tafel Schokolade, einen Kinobesuch oder ein Eis aufräumen. Sie halten Ordnung im Kinderzimmer, damit sie ihre Sachen wiederfinden und über das Einsortieren und Gruppieren lernen, ihr Leben und ihren Alltag zu strukturieren.

Denn die Fähigkeit, Dinge sinnvoll und effizient zusammenzufassen, wird nämlich auf alle Lebensbereiche übertragen, wenn es einmal gelernt ist: Aufräumen kommt Kindern also in allen Bereichen zugute.

Titelbild: ©istock.com –

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Michaela Lieber: Seit Maximilian am 12. März 2010 das Licht der Welt erblickte, hat sich in meinem Leben viel verändert. Diese Erfahrungen teile ich gern. Als Redakteurin in meiner täglichen Arbeit, wie im privaten Umfeld.
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