Die Kinderbetreuung für die Unter-Dreijährigen wurde bis August 2013 flächendeckend ausgebaut – aber noch immer fehlen Plätze. Kitas gibt es sowohl in städtischem Betrieb als auch aus privater Initiative. Alle arbeiten nach verschiedenen Konzepten. Wie sieht nun die perfekte Kindertagesstätte aus, und wie findet man sie?
Kita-Suche: Verschiedene Schwerpunkte und Konzepte
Jede Kindertagesstätte setzt ihre Schwerpunkte anders: Während die eine sich durch Bio-Essen profiliert, bietet die andere Kita Frühförderkurse in Sprachen oder verschiedenen Sportarten an, und die nächste Kita zelebriert Gewaltprävention. Eltern sollten sich das Konzept der Kindertagesstätte ausführlich erklären lassen, bevor sie ihre Kinder dort anmelden. Denn nicht jedes Konzept eignet sich für jedes Kind.
Damit ist mit „Konzept“ nicht einmal das konkrete pädagogische Konzept gemeint, sondern der Schwerpunkt der Arbeit, das, worüber sich die Kindertagesstätte definiert. Einen Kita-Platz finden übrigens letztendlich alle – denn Eltern haben einen Anspruch auf einen Betreuungsplatz für ihr Kind, wenn dieses ein Jahr oder älter ist. Allerdings besteht kein Anspruch auf die freie Wahl des Platzes – es kann sein, dass ein Platz oder eine Tagesmutter schlicht zugewiesen werden.
Pädagogische Konzepte: So verbringen die Kinder den Tag
Das pädagogische Konzept ist das, was die Betreuung in der Kindertagesstätte letztendlich ausmacht. Die meisten Kitas können ihre pädagogische Arbeit fundiert begründen, die Theorien von Erziehungswissenschaftlern, Therapeuten oder schlicht Betreuern und Betreuerinnen stehen dahinter. Besonders verbreitet sind Kindertagesstätten, die nach Montessori (mehr Infos hier) arbeiten.
Hier steht das Kind mit seinem persönlichen Können und seiner Neugier im Mittelpunkt, die Erwachsenen greifen nur nach Aufforderung helfend ein. Ähnliche Ansätze gibt es in der Fröbel-Pädagogik und in der Pädagogik Emmi Pikler. Waldorf arbeitet vom Respekt zum Kind und seiner ganz individuellen Lebenssituation ausgehend.
Auch die Kirchen unterhalten Kindergärten, die meist Wert auf eine christliche Erziehung legen und die Kinder an den Feiern des Kirchenjahres teilhaben lassen. Die öffentlichen Kitas arbeiten in der Regel nach Infans. Einen Kita-Platz finden Eltern auf dem privaten Sektor aber nicht unbedingt einfacher als in einer städtischen Kita.
Video: Kampf um die Kita-Plätze
Betreuungsschlüssel und Öffnungszeiten beachten
Außer dem pädagogischen Konzept sollten Eltern sich vor allem den Betreuungsschlüssel der Kita ansehen. Bei den Unter-Dreijährigen ist eine möglichst enge Betreuung wichtig, für die Kinder sind zwei bis vier Erwachsene auf zehn Kinder schon fast zu wenig. Trotzdem ist der Betreuungsschlüssel in städtischen Kindertagesstätten oft noch dünner, denn es mangelt schlicht an Personal.
Auch die Öffnungszeiten sind wichtig. Viele Kitas sind nur halbtags, also vormittags, geöffnet. Ganztägige Kitas sind keineswegs 24 Stunden geöffnet, sondern in der Regel zwischen 8.00 Uhr und 16.00 Uhr. Das ist nicht zwangsläufig mit der Arbeitszeit der Eltern vereinbar.
Früh und oft anmelden, hospitieren
Eine Garantie auf einen Betreuungsplatz gibt es zwar theoretisch, praktisch sind aber doch nicht ausreichend Kita-Plätze vorhanden, und die Situation wird sich kurzfristig auch nicht entspannen.
Kita-Platz finden: Fazit
Eltern, die auf den Kita-Platz angewiesen sind, sollten ihr Kind schon früh, möglichst während der Schwangerschaft, in mehreren Tagesstätten anmelden. Wenn das Kind dann da ist, kann man in den verschiedenen Kitas hospitieren, sie sich also einen Tag lang im normalen Betrieb ansehen.
Bildquelle: © Goran Bogicevic – Fotolia.com
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