Obwohl sich Kinder weit nach dem ersten Geburtstag anfangen verbal mitzuteilen, versuchen sich quasi ab ihrem ersten Atemzug mit den Eltern zu kommunizieren. Dazu verwenden sie ihren ganzen Körper. Mit Gestik, Mimik und durch das Produzieren von Lauten machen sie Mama und Papa auf ihre Bedürfnisse aufmerksam.
Am Anfang bleibt nur der Schrei!
Ein Neugeborenes kann weder sprechen noch gehorchen ihm oder ihr Muskeln und Gelenke. Deshalb bleibt dem Kind nur eine einzige Möglichkeit sich zu äußern: Geschrei. Die Stimmbänder funktionieren bereits dahingehend, dass sie laute oder leise Töne erzeugen können. Hilflos und ohne jedwede Chance sich mit Nahrung, Wärme oder Hygiene zu versorgen, gibt Mutter Natur jedem Säugling diese Fähigkeit mit.
Dies ist für das Kind überlebenswichtig, meint es doch die anfänglich alleinige Option, mit den Eltern in Kontakt zu treten. Doch nach wenigen Lebenswochen ändert sich dies.
Die Kinder erlangen nun die Fähigkeit verstärkt Grimassen zu schneiden, ahmen damit nahestehende Menschen nach und üben sich via Mimik mitzuteilen. Ein Lächeln und ein gellender Schrei vermitteln pure Lebensfreude. Es entdeckt jetzt differenziertere Emotionen und kann bereits Ekel, Angst oder Zuneigung empfinden. Ein angewidert verknautschtes Gesicht und ein vom Boden aufgelesener Gegenstand im Mund suggerieren den Eltern eindeutig: „Das schmeckt nicht!“
Video: Signale des Babys erkennen
Noch wichtiger als der erste Schritt: Gebrabbel
Nach rund drei bis vier Monaten fangen Kinder an Geräusche, Laute und die elterlichen Worte nachzumachen. Auch wenn die Lautstärke noch nicht reguliert werden kann und es immer wieder zu Entgleisungen in den höchsten Tönen kommt: Das Baby versucht sich im Sprechen. Sprache zu erlernen ist ein komplexer Prozess und dauert. Darum sollten Eltern ihrem Sprössling nicht böse sein, übt er das Reden sehr lautstark. Je mehr mit dem Kind gesprochen wird desto früher wird es tatsächlich und auch für Erwachsene verständlich zu parlieren beginnen. Allerdings ist das was Babys von sich geben nicht bloßer Kauderwelsch.
Knurren, schmatzen und gurgeln
Die noch ungeübten Stimmbänder schaffen es als erstes Vokale zu erzeugen. Mittels knurren, schmatzen und gurgeln „sagt“ es den Eltern wie es ihm geht, was es möchte oder dass es ärgerlich, müde oder hungrig ist. Schon nach kurzer Zeit werden aus den Vokalen ganze Silben.
Diese werden gerne häufig aneinander gereiht und in steter Wiederholung gesprochen. Kinder machen dies auch mitunter, wenn sie alleine sind. Damit üben sie vor allem die Melodik der Sprache.
Kindliche Körpersprache und was sie bedeutet
Am Ende des ersten Lebensjahrs beherrschen Kinder die Nachahmung natürlicher Geräusche. „Wauwau“, „Miau“, „Papa“, „Piep“ oder „Mama“ sind die ersten Worte, die dann aus Babys Mund schallen. Bevor es soweit ist, drückt sich das Kind auch mit Händen, Füßen und mitunter dem ganzen Körper aus.
Bei Ärger oder Schmerzen spannt es die Muskeln an und windet sich in den Armen der Eltern. Hat es Angst, greift es schon nach wenigen Monaten zu einer Art Selbstberuhigungstherapie und presst Ärmchen und Beinchen fest zusammen. Auch können Eltern zwischen verzweifeltem, ängstlichem und wütendem Gebrabbel unterscheiden.
Eines ist indes wichtig: Kinder schreien niemals um Mutter oder Vater zu ärgern.
Sie wollen und brauchen Aufmerksamkeit und könnten in jenem Alter so komplexe Gedankengänge wie „Ich geh ihnen jetzt einfach so lange auf die Nerven, bis ich bekomme was ich will!“ noch gar nicht fassen. Auch Langeweile-Geschrei ist nicht als Böswilligkeit zu werten. Weint ein Kind weil es nicht beachtet wird, möchte es schlicht neue Eindrücke sammeln, um sich möglichst rasch weiterzuentwickeln.
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