Kreativität wird uns allen in die Wiege gelegt. Jeder hat dabei natürlich seine individuellen Talente, doch das kreative Schreiben ist keine Hexerei. Wer sich dafür interessiert Geschichten zu Papier zu bringen kann anhand von ganz einfachen Übungen den richtigen Umgang mit seiner Kreativität lernen.
Nicht zu viel nachdenken
Der Romanautor, der in einer regnerischen Nacht an seiner Schreibmaschine sitzt und beinahe manisch seinen nächsten Bestseller schreibt. Lose Haarsträhnen hängen ihm ins Gesicht, die kleine Lampe auf seinem Schreibtisch flackert unruhig und das „Klack Klack Klack “ der Tasten seiner alten Remington geht im Sturm vor den Fenstern des alten Bauernhauses mitten im Nirgendwo unter.
So oder so ähnlich stellen sich viele das kreative Schreiben vor. Und genauso fangen gute Geschichten an. Am Anfang steht die Idee – das kann ein Gefühl sein, ein Wunsch oder ein autobiographisches Erlebnis – und rund um diese Idee wird ein Netz aus Ereignissen gewoben, welches vorrangig noch nicht einmal einen potentiellen Leser faszinieren muss.
Ein Autor muss sich erst einmal in seine Geschichte hineinfinden, quasi eins mit ihr werden und seiner Fantasie freien Lauf lassen. Soll die Geschichte später publiziert werden, können Änderungen vorgenommen werden, doch das Grundgerüst einer Geschichte basiert darauf, dass der Schreiber sie so zu Papier bringt, als würde sie nie jemand zu Gesicht bekommen.
Wer nicht ständig darüber nachdenkt, ob dieses oder jenes nun schlüssig, logisch oder konventionell ist, wird erstaunt sein, welche überraschenden Wendungen eine Geschichte nehmen kann.
Diezu Papier gebrachten Ideen müssen ja auch nicht offziell von einem Verlag publiziert werden, sondern man kann sich auch einfach ein paar Bücher drucken lassen und an Freunde und Famile verteilen.
Übungen für künftige Schriftsteller
Trotz allem gibt es natürlich Übungen, die einem zukünftigen Autor – egal ob groß oder klein – dabei helfen, auf den richtigen Weg zu finden. Wer nicht so recht weiß wo genau der Anfang der Geschichte ist, kann folgendes tun:
- einen interessanten Begriff aufschreiben und um ihn herum verschiedene Wörter die einem dazu einfallen notieren
- ein Filmzitat oder ein Satz, der einen berührt hat kann ebenfalls zum Aufhänger für eine Erzählung werden
- ein Urlaubsfoto oder das Foto einer längst vergessenen Liebe lassen Gefühle aufleben, die es zu beschreiben gilt
- um einen Alltagsgegenstand, beispielsweise vom Flohmarkt, können sich wunderbare Novellen ranken
- der schlimmste oder der schönste Tag des Lebens birgt kreatives Potential
Im Grunde genommen gibt es also immer eine Situation, ein Gefühl oder eine Aussage, um die das weitere Gerüst der Geschichte aufgebaut wird.
Kinder sind von Haus aus kreativ
Die Voraussetzung für Kinder kreativ zu schreiben ist die Liebe zu Büchern, zu den Welten, in die sie einen entführen und die Bereitschaft sich verzaubern zu lassen vom geschrieben Wort. Kinder haben es dabei meist einfacher sich in Fantasiewelten hineinzuversetzen und sich neue, faszinierende Geschichten rund um Drachen, Kobolde und Zauberer auszudenken. Merken Eltern, dass ihr Kind ein Talent hat, eben diese Geschichten aufzuschreiben und wollen es fördern können sie einiges tun, um einen neuen Schriftsteller heranzuziehen.
Ein kleines Notizbuch, in dem Gedanken notiert werden können, sollte sich immer in Griffweite befinden, denn oft werden die schönsten Ideen über Hausaufgaben und Sportverein wieder vergessen. Fehlerfreie Texte – wie in der Schule – sind dabei zweitrangig, die Idee sollte im Vordergrund stehen. Denn Kinder schreiben erst einmal impulsiv, eine Fähigkeit, die viele Erwachsene verlernt haben und die bewahrt werden sollte. Wer immerzu darauf achtet, dass Interpunktion oder Grammatik stimmen, wird dem Kind schnell die Freude am Schreiben nehmen, daher lieber über Fehler hinwegsehen.
Kinder können auch dazu angeregt werden, aus verschiedenen Perspektiven zu erzählen und Zeit und Raum dabei völlig außer Acht zu lassen.
Impulse fördern, strenge Regeln außen vor lassen – so wird Kindern Spaß am kreativen Schreiben vermittelt.
Schreibe, als würde es niemand lesen
Das sollte das Grundprinzip und gleichzeitig auch das einzige Prinzip sein, dem kreatives Schreiben folgt. Die Geschichten als Bücher zu drucken und so zum viel publizierten Autor zu werden darf nicht im Vordergrund stehen. Schreiben muss Spaß machen, das ist vor allem auch für den Nachwuchs wichtig.
Video: Kreatives Schreiben lernen für Autoren: In den Schreibfluss kommen
Titelbild: ©istock.com – Liderina
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