Der Kredit für Alleinerziehende ist oftmals die einzige Möglichkeit, auf etwas nicht erst lange ansparen zu müssen, sondern gleich genießen zu können. Allerdings kann es sein, dass mancher Kreditgeber etwas skeptisch reagiert: Das Ausfallrisiko bei jüngeren Kreditnehmern ist oftmals leicht erhöht, zudem stehen gerade bei einem jungen Kreditnehmer orftmals noch keine mfangreichen Sicherheiten zur Verfügung. Dennoch gibt es unterschiedliche Wege zu dem Kredit für Alleinerziehende, wenn man es richtig anpackt.
Vermeidung des Aussendens von Risikosignalen
Gerade in der Niedrigzinsphase und nach Abschmelzen der ohnehin geringen Zinsmargen versuchen viele Banken Kosten einzusparen, wo immer es geht. Aus diesem Grund scheuen viele Banken alle Kreditengagements, die sich als problematisch oder einfach zu arbeitsintensiv erweisen könnten. Der Kredit für Alleinerziehende kann günstiger werden, wenn der Kreditnehmer folgende Risikomerkmale von sich aus auschließt:
Sehr kurze Beschäftigungsdauer beim derzeitigen Arbeitgeber:
Banken und Finanzierungspartner achten auf eine stabile Einkommensbasis. Deshalb wird das Feld des Kreditantrags „beschäftigt seit“ durchaus ernst genommen. Da meist Probezeiten von drei oder sechs Monaten üblich sind, steigt die von der Bank eingeschätzte Bonität zu diesen Zeitpunkten an.
Vollständige Inanspruchnahme des Dispokredits:
Neben der SchufA-Abfrage ist bei Kreditaufnahme auch die Einholung einer Bankauskunft bei der Girokonto-Bank durchaus üblich. Wenn der Kreditnehmer dann den – vergleichsweise teuren – Dispokredit immer vollständig nutzt, dann könnte dies als bedenkliches Zeichen gewertet werden. Deshalb vor der Kreditaufnahme den Dispokredit Schritt für Schritt zurückführen.
Beantragung von mehreren Krediten gleichzeitig:
Für alle Kreditnehmer und insbesondere auch beim Kredit für Alleinerziehende gilt, dass die meiste Arbeit im Inkasso bei denjenigen Kreditnehmern anfällt, die mehrere Kredite gleichzeitig haben. Deshalb werden viele gleichzeitige Kredite als Risikosignal für eine mögliche Schuldenspirale gesehen.
Klare Einkommensnachweise erleichtern die Kreditvergabe
Für die Banken und Finanzierungspartner gehört der Kredit für Alleinerziehende zum normalen, üblichen Geschäftsbetrieb. Es gibt deshalb auch keine spezielle Kreditart oder keine besonderen Konditionen. Der Kreditgeber achtet allerdings besonders auf den Einkommensnachweis: Während der Phase der Elternzeit steht ja oft nur ein reduziertes Einkommen zur Verfügung, welches sich prozentual am bisherigen Brutto orientiert. Erst nach Rückkehr in den bisherigen Beruf oder das bisherige Unternehmen gibt es wieder ein höheres Einkommen.
Bei den Angaben zum vorhandenen Einkommen sollten diese „Einkommenssprünge“ klar angegeben werden. Damit der Kreditgeber die Konditionen entsprechend der tatsächlichen Bonität berechnen kann. Zu den festen Monatseinnahmen gehört beispielsweise auch der regelmäßig gezahlte Unterhalt, weil er ja die zur Verfügung stehende Kaufkraft erhöht.
Möglichkeit der Bonitätsverbesserung durch Bürgen
Insbesondere bei sehr jungen, alleinerziehenden Müttern in der Ausbildung oder kurz vor dem Abschluss der Ausbildung kann es sein, dass das Monatseinkommen im Vergleich zum Durchschnittsverdiener relativ gering ist. Und deshalb eine Kreditvergabe mit einer hohen Kreditsumme oder einer sehr kurzen Laufzeit (=hohe Monatsraten) im Moment nicht möglich ist.
Wenn die Bank oder der Finanzierungspartner einen höheren Zinssatz oder eine geringere Kreditsumme vorschlägt, dann kann ein solventer Bürge eine Ausfallbürgschaft übernehmen. Im Nicht-Rückzahlungsfall würde dieser eintreten, so dass für die Bank nur ein geringeres Rückzahlungsrisiko besteht. Dies sollte sich dann aber auch in besseren Konditionen widerspiegeln.
Kreditgeber und Kreditnehmer tragen besondere Verantwortung
Gerade bei einem vergleichsweise jungen Alleinerziehenden sollten sowohl der Kreditnehmer, als auch der Kreditgeber eine besondere Verantwortung wahrnehmen. Eine drohende Überschuldung oder gar Insolvenz würde die junge Familie in einer sehr kritischen Zeit treffen, in der das Kind beginnt erwachsen zu werden und in der Schule und auch bei der Freizeitgestaltung oft hohe finanzielle Anforderungen auf die Familie zukommen.
Deshalb sollte die auch gesetzlich verankerte Beratungspflicht bei Krediten besonders ernst genommen werden. Wenn beide Seiten aber richtig kalkulieren, dann kann der Kredit durchaus zu einer Erhöhung der Lebensqualität genutzt werden. Die Niedrigzinsphase eröffnet dazu einige Chancen.
Titelbild: ©istock – StockPlanets
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