Wer einen Blick in die Schaufenster der Bankfilialen wirft oder den Fernseher einschaltet, der wird staunen: Es scheint fast so, dass die Werbung für Kredite sich in den letzten Jahren enorm vervielfacht hat. Zwei Gründe dafür sind entscheidend: Neue Bankformen wie Direktbanken haben den Wettbewerbsdruck erhöht, die Banken müssen um jeden Kunden kämpfen. Zudem müssen die Banken Strafzinsen bei der EZB bezahlen, wenn sie dort zu viel Geld hinterlegen. Grünes Licht also für Privatkunden einen bisherigen Kredit umzuschulden und durch Zinsminus bares Geld einsparen zu können.
- Der erste Schritt zum Zinssparen: Durchsicht der Kreditunterlagen des bisherigen Kredits
- Zinseneinsparen bedeutet: Die richtige Kreditart bei der passenden Bank auswählen
- Beim Privatkredit sind die räumlichen Schranken gefallen
- Die Zahlen sprechen für sich: Nach Auszahlung nur geringe Qualitätsunterschiede
Der erste Schritt zum Zinssparen: Durchsicht der Kreditunterlagen des bisherigen Kredits
Seit einigen Jahren können die Privatkunden praktisch jeden Kredit vorzeitig tilgen. Und die Konditionen so indirekt an sinkende Zinsen anpassen. Das Beste daran: Eine Vorfälligkeitsentschädigung oder irgendeine Art Gewinnausfall muss nicht bezahlt werden. Ein Blick in den Kreditvertrag schafft sehr schnell Klarheit: Kann der gesamte Kredit auf einmal getilgt werden oder sieht der Vertrag beispielsweise eine Tilgung bis zu 80 % des offenen Saldos vor? Damit können die Vorteile einer Kreditumschuldung bald genutzt werden! Denn nun ist bekannt wie hoch der Betrag ist, der abgelöst werden kann. Die Kreditumschuldung ist inzwischen so beliebt, dass die Portale für den Kreditvergleich sogar eigene Rubriken eingerichtet haben! Damit lassen sich auf zweifache Art und Weise Zinsen sparen.
Zinseneinsparen bedeutet: Die richtige Kreditart bei der passenden Bank auswählen
Bevor ein Kreditnehmer die Segel mit Kurs auf günstige Zinsen setzt, sollte er sich über die zwei Dimensionen der Kreditzinsen Gedanken machen. Einerseits bestimmt die Kreditart die Zinsen, auf der anderen Seite spart das Augenmerk auf die günstige Bank oder den günstigen Finanzierungspartner jede Menge Zins-Euro.
Wer für sich selbst die Kreditarten von überdurchschnittlich teuer nach günstig sortiert, der kann Folgendes selber prüfen: Ist neben dem Wechsel des Kreditgebers auch ein Wechsel der Kreditart möglich?
- „Geduldete Kontoüberziehung„ außerhalb des Dispolimits und Teilzahlungsoptionen mancher Kreditkarten (oftmals mehr als 12 %)
- Dispokredit, sofern es sich nicht um Sonderaktionen handelt (oft mehr als 10 %)
- Kredite aus Pfandleihhäusern (zu den Zinsen kommen Gebühren hinzu, die allerdings staatlich festgelegt sind)
- Am günstigeren Ende der Zinsspanne sind die Ratenkredite und Autokredite zu finden (der Vergleich kann hier ein sehr guter Zinslotse sein).
Der Zinssprung dürfte von den kurzfristigen Kreditarten zu den sich per Monatsrate abzahlenden am Größten sein.
Beim Privatkredit sind die räumlichen Schranken gefallen
Es gibt grundsätzlich zwei unterschiedliche Wege einen günstigen Kredit zu bekommen. Der eine, etwas zeitraubende, Weg ist die Seiten der größeren Banken zu besuchen, die für günstige Kredite bekannt sind. Und dort einen ersten Eindruck von den dank der Niedrigzinsphase günstigen Zinsen zu bekommen. Die zweite Möglichkeit ist die Nutzung eines der etablierten Kreditvergleichsportale. Diese sind ein wahres Füllhorn an Informationen beispielsweise über die Möglichkeit eines voll digitalen Kredits oder auch die durchschnittliche Auszahlungsdauer. Weiterer Vorteil: Der Kreditnehmer ist nicht mehr nur auf die eine oder zwei Bankfilialen in der Nähe angewiesen.
Die Zahlen sprechen für sich: Nach Auszahlung nur geringe Qualitätsunterschiede
Anders als beispielsweise bei der Geldanlage-Beratung und den verschiedenen Renditemöglichkeiten bzw. dem schnelleren Anwachsen des Vermögens geht es beim Ratenkredit um ein Festgeschält. Mit dem Vertragsabschluss bzw. der Auszahlung werden alle wesentlichen Konditionen festgeschrieben. Auch die Frage, ob eine Rückzahlungsunterbrechung bzw. Ratenpause möglich ist, wird vertraglich geregelt. Deshalb gilt beim Kredit: Der günstigste gebundene Sollzinssatz bzw. effektive Jahreszins führt auch tatsächlich zum besten, verfügbaren Produkt. Deshalb sind die Qualitätsunterschiede nach der Auszahlung wohl marginal.
Die Entscheidungsregel lautet dann: Der beste Kredit ist der mit dem günstigsten Zinssatz.
Titelbild: ©iStock.com – Tijana87
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