Ein Hub Nasenspray, wenn die oberen Atemwege verstopft sind, die obligatorische Schmerztablette im Falle eines Brummschädels und Vitamin-Präparate, um sich für die nächste Erkältungswelle zu wappnen – bekommt eine Frau ein Baby, sind viele dieser so alltäglichen Gänge zur Hausapotheke nicht mehr ratsam!
Homöopathie und pflanzliche Arzneimittel
Bevor zur chemischen Keule gegriffen wird und die Frau mit klassischen Medikamenten gegen den Infekt vorgeht, sollte sie die Erkrankung zunächst mit homöopathischen Mitteln bekämpfen. Es gilt jedoch zu beachten, dass Globuli mit einer höheren Potenz als 12 für Schwangere nicht geeignet sind. Alle anderen, geringer dosierten Homöopathie-Präparate können bedenkenlos genommen werden. Gerade bei leichten Erkältungskrankheiten, Magen-Darm-Problemen oder Schlafstörungen haben sich jene bewährt und werden auch von Hebammen verabreicht. Die meisten Schwangeren greifen bevorzugt zu Hausmitteln, ehe sie ihren Arzt aufsuchen. Tees oder andere Produkte, die
- Beifuß,
- Aloe,
- Zimt,
- Süßholz,
- Rhabarber,
- Maisbart,
- Sennesblätter,
- Birken- oder Bärentraubenblätter
- und Rosmarin
enthalten, sind mit Vorsicht zu genießen. Sie können Mutter und Kind schaden. Vor allem auf das wehenfördernde Salbei ist tunlichst zu verzichten!
Video: Arzneimittel in der Schwangerschaft
Was sollte auf keinen Fall genommen werden
Selbstverständlich ist es so, dass das Leben der Mutter an erster Stelle steht. Hat sie ein schwerwiegendes, medizinisches Problem, entscheiden die Ärzte immer zugunsten der Frau und verabreichen auch für das Kind eventuell schädliche Arzneimittel. Doch geht es nur um kleine „Zipperlein“ wie Kopfschmerzen, muss die Schwangere auf die Einnahme von Schmerzmitteln verzichten. Präparate, in denen beispielsweise Acetylsalicylsäure enthalten ist, führen eine Verdünnung des Blutes herbei und begünstigen damit ein vorzeitiges Ablösen der Plazenta. Dieser Wirkstoff kommt hauptsächlich in gängigen Kopfschmerz- und Grippetabletten vor.
Nasenspray & Co.
Nasensprays verengen hingegen die Gefäße und können bei übermäßigem Gebrauch kleine Infarkte im Mutterkuchen auslösen. Leidet die angehende Mami unter einer Erkältung und steht sie vor der Wahl Hustensaft oder Kapseln, sei ihr ans Herz gelegt, sich für die Kapseln zu entscheiden. In vielen Säften und Tropfen ist Alkohol enthalten und der bleibt während einer Gestation absolut tabu!
Erlaubte Medikamente während der Schwangerschaft
Pharmazeutische Unternehmen stellen mittlerweile Produkte her, die auf die Bedürfnisse von Schwangeren abgestimmt sind. Wer den Schmerz nicht mehr auszuhalten im Stande ist, kann deshalb ein Medikament mit Paracetamol schlucken und sich so Linderung verschaffen. Auch existieren spezielle Antibiotikums für baldige Mütter. In ihnen sind die Wirkstoffe Amoxicillin oder Erythromycin enthalten.
Pilzerkrankungen lassen sich mit Nystatin oder Clotrimazol bekämpfen, bei verstopften Nebenhöhlen lohnt der Griff zum Meersalznasenspray und entdeckt die Frau einen Lippenherpes, frägt sie in der Apotheke nach Medikamenten, die Aciclovir enthalten. Wer von einer vorangegangenen Krankheit noch eine angebrochene Packung zu Hause hat, darf jedoch nicht einfach ein solches Arzneimittel zu sich nehmen. Schwangere müssen immer Rücksprache mit dem Facharzt halten – auch wenn ihnen das Produkt noch so harmlos erscheint!
Was muss, das muss: alles andere sollte gemieden werden
Wer chronisch oder akut schwer krank ist, kommt um eine Medikation nicht herum. Für die meisten Mütter ist es ein Horror, während der Schwangerschaft Arzneimittel zu schlucken und so beruhigt das OK vom Gynäkologen und nimmt ihnen die Angst vor Spätfolgen.
Titelbild: © istock.com – luchschen
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