Der Komponist Carl Orff ist einer der Wegbereiter der musikalischen Früherziehung. Nach seinen Worten „fängt die Musik im Menschen an“ und muss in Verbindung mit Tanz und Sprache gesehen werden. Diese Ganzheitlichkeit zählt zum Menschsein schlechthin und gehört schon im frühesten Kindesalter zu den natürlichen Ausdrucksmöglichkeiten. Umso erstaunlicher ist es, dass dazu erst seit den 1960er Jahren ein gehaltvolles pädagogisches Konzept zu dem Thema gibt. Natürlich wurde auch vorher schon in Kindergärten und Schulen getanzt und gesungen und auf Instrumenten musiziert. Aber eine pädagogische Einsicht steckte nicht dahinter.
Kreativität und Intelligenz fördern
Auch heute erschließt sich noch nicht für alle Eltern der Sinn einer musikalischen Früherziehung. Niemand hindert das Kind, wenn es zuhause singt oder sich vielleicht später an einem Instrument versucht. Wozu dann noch eine regelmäßige Förderung zusammen mit anderen Kinder? Lohnt der Zeitaufwand, wenn meine Kinder sowieso nicht die musikalischen Supertalente sind? Diese und ähnliche Fragen werden sicher oft in Familien gestellt und diskutiert. Die Skepsis stützt sich vielleicht auf eigene, weniger schöne Erfahrungen der Eltern aus ihrer Kindheit.
Es werden Erinnerungen an Klavierunterricht und das damit verbundene monotone Üben wach. Die Bilder der Vergangenheit haben nichts gemein mit der Art, wie Kinder heute in die Welt der Musik herangeführt werden. Auf spielerische Weise werden nicht nur Kreativität und Intelligenz der Kinder gefördert, auch die Bildung einer starken Persönlichkeit wird begünstigt. Tanzen, singen und musizieren stärken insgesamt das Sozialverhalten eines Kindes. Diese Erkenntnisse sind wissenschaftlich belegt und Konsens bei allen Musikpädagogen.
Video: Musikalische Früherziehung
Musizieren und Bewegung
Erst durch das Zusammenspiel von Bewegung und dem elementaren Musizieren entsteht eine nachhaltige Wirkung bei der musikalischen Früherziehung. Gerade Vorschulkinder sind in der Regel unterfordert. Durch die frühzeitige Konfrontation mit musikalischen Elementen können hier Defizite ausgeglichen werden. Kinder zwischen drei und sechs Jahren genießen ein vielfältiges Angebot an Anregungen. Durch die musikalische Früherziehung werden auf breiter Basis Fähigkeiten ausgelotet und zur Entfaltung gebracht. Die Gefahr einer Verfestigung besteht dabei nicht.
Durch das Wecken des kreativen Potentials des Kindes wird die Grundlage geschaffen, die später im Schulalter zu kreativen Arbeitsformen führt. Bei der musikalischen Frühförderung werden angstfreie Spielsituationen in einer entspannten Atmosphäre geschaffen. Das gemeinschaftliche Erlebnis führt zur Vollendung eines kreativen Werkes. Das wiederholte Erleben, wie ein Kind mit anderen Kindern etwas entstehen lässt, stärkt das Selbstvertrauen. Der Umgang mit der Musik in allen Variationen hat für die Kinder nicht nur einen hohen Spaßfaktor, er ist ebenso von Nachhaltigkeit geprägt.
Tanzen und Basteln
Die Vielfalt ist die Würze des Lebens. Das trifft auch bei der musikalischen Früherziehung unter music-academy.com zu. Deshalb brauchen besonders die Kinder im Vorschulalter Ruhephasen, die aber gleichwohl kreativ ausgefüllt werden können. Malen und Basteln sind hier natürliche Alternativen. Das zeitgemäße Konzept musikalischer Pädagogik ist keine Festlegung auf ein bestimmtes Instrument.
Die Kids müssen sich nicht für Geige oder Schlagzeug entscheiden, sondern können sich ausprobieren. Das schafft Raum, um zuhause die Lernschritte mit den Eltern fortzusetzen. Ausgehend von der Ganzheitlichkeit beinhaltet musikalische Früherziehung auch Schauspiel, Tanzen und Gesang. Kinder und Jugendliche gewinnen dabei an Selbstwertgefühl und verbessern ihr Körperbewusstsein.
Ebenfalls interessant: Puppenhäuser aus Holz – Hochwertige und einfache Varianten im Vergleich
Bildquelle: © Syda Productions – shutterstock.com
Impressum