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Namenssuche für das Kind – Ein Leitfaden für Eltern

Namen prägen ihre Träger. Oder nicht? Ein Kevin wird immer anders wahrgenommen als ein Eduard, und eine Leonore geht anders durch ihr Leben als eine Chantal. Liegt das nun daran, dass die Menschen mit Namen mehr oder weniger unbewusst Menschentypen in Verbindung bringen und mehr auf den Namen als auf ihr tatsächliches Gegenüber reagieren, oder sind es tatsächlich die Namen, die ihren Träger prägen?

Sporthelden, Popstars und Schauspieler

Die Helden und Heldinnen der Eltern sind oft Namensgeber/-innen für die Kinder. Die aktuelle Elterngeneration ist mit den Büchern von Astrid Lindgren aufgewachsen, dementsprechend viele Lottas, Maditas, Michels und Idas besuchen gerade die Schule. Es ist ganz normal, das tief verinnerlichte Idole die Namenssuche prägen. Neben Buchfiguren spielen auch immer wieder Namen aus dem Sport, der Musikszene, aus Filmen eine Rolle.

Es ist müßig, sich darum zu streiten – letzten Endes muss sich ein Mensch mit seinem Namen identifizieren können, denn er oder sie trägt den Namen ein Leben lang. Umso wichtiger ist für werdende Eltern die Namenssuche.

Nicht alles, was gefällt, ist auch erlaubt

Letzten Endes entscheidet der Beamte im Einwohnermeldeamt darüber, ob der von den Eltern ausgesuchte Name auch tatsächlich verwendet und in die Geburtsurkunde eingetragen werden darf. Denn nicht alles, was den Eltern gefällt, ist für die Kinder zumutbar. Exotische Namen, die nicht einmal das Geschlecht des Kindes erahnen lassen, werden in der Regel aussortiert, ebenso Namen, die – aus welchen Gründen auch immer – sehr negativ belegt sind oder die religiösen Gefühle der Mitmenschen beleidigen könnten. Nicht immer ist nachvollziehbar, warum ein Name erlaubt ist, ein anderer jedoch nicht. Wem ein negativer Bescheid nicht passt, der darf sogar dagegen klagen. Ob das im Sinne des Kindes ist, sei aber dahingestellt.

Video: Thomas Hermanns – Komische Kindernamen

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Hilfestellung gibt es im Namenslexikon

Das Namenslexikon steht mit vielen anderen Erziehungsratgebern, Schwangerschaftsratgebern, Ernährungsleitfäden und ähnlicher Literatur im Buchhandel. Aufgeführt sind darin nicht alle erlaubten Namen, sondern lediglich die gängigsten und beliebtesten Namen. Ihre Herkunft ist erklärt, religiöse Implikationen und die Geschichte des Namens sind aufgeführt, ebenso die bekanntesten Persönlichkeiten, die den jeweiligen Namen trugen und tragen.

Diese Bücher sind, wie auch die wenigen Seiten hinten im Familienbuch, als Entscheidungshilfe gedacht. Wenn der von Eltern präferierte Name nicht darin steht, ist das nicht schlimm. Manchmal helfen die Bücher, wenn Eltern ganz und gar unschlüssig sind, wenn sie sich nicht zwischen zwei Namen entscheiden können.

Kindernamen aus Computerspielen

Noch relativ neu ist, dass Kindernamen auch aus Computerspielen kommen können. Das ist eine feine Sache, denn irgendwie ist der Name der eigenen Kinder auch ein Statement der Eltern, wes Geistes Kind sie selbst sind. Allerdings ist den Kindern damit nicht immer ein Gefallen getan.

Die Würde des Menschen ist unantastbar!

Das gilt auch hinsichtlich der Namenssuche, und genau aus diesem Grund dürfen Namen abgelehnt werden. Eltern sollten sich bei der Namenssuche klar darüber sein, welchen Lebensweg ihr Kind voraussichtlich beschreiten wird. Ein Kind, das in einem sehr beschaulichen, leicht konservativen und rein deutschen Umfeld geboren wird, wird sich mit einem afrikanischen Namen eventuell etwas schwer tun. Ob es mit dem Namen der Großmutter glücklich wird, ist auch nicht sicher – aber immerhin wird dieser vermutlich richtig ausgesprochen.

Umgekehrt sollten Eltern, die aus zwei verschiedenen Nationen kommen, bedenken, dass nicht alle Länder die doppelte Staatsangehörigkeit erlauben und dass sich ihr Kind irgendwann für eine Nationalität entscheiden muss. Der Name kann hinsichtlich der Identität diese Entscheidung beeinflussen. Vielleicht gibt es Namen, die in beiden Kulturen gleichermaßen zu Hause sind und das Kind nicht sofort eindeutig festlegen?

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Titelbild: © Sergey Novikov – shutterstock.com

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Categories: Wohnen & Leben
Michaela Lieber: Seit Maximilian am 12. März 2010 das Licht der Welt erblickte, hat sich in meinem Leben viel verändert. Diese Erfahrungen teile ich gern. Als Redakteurin in meiner täglichen Arbeit, wie im privaten Umfeld.
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