Kommt ein Baby zur Welt, sehen dies die meisten Eltern als Krönung ihrer Liebe. Doch ein Kind krempelt das komplette Leben um und fordert die Paarbeziehung massiv heraus. Damit Mama und Papa auch weiterhin „Schatz“ und „Liebling“ füreinander sind, gilt es einige Regeln aufzustellen.
Reden, reden, reden – damit die Partnerschaft nach der Geburt erhalten bleibt!
Auch wenn der Alltag mit einem Baby stressig und anstrengend ist, sollte sich die Zeit für Gespräche genommen werden. An mindestens einem Abend pro Woche setzen sich die beiden Partner, und zwar ohne dass der Fernseher nebenher läuft, auf die Couch und sollten von ihren Ängsten, Gefühlen, Sehnsüchten und Erlebnissen erzählen.
Es wäre von Vorteile, würden sich derartige Unterredungen nicht ausschließlich ums Kind drehen. Gemeinsam über eine Anekdote aus dem Büro zu lachen, über die neugierige Nachbarin zu lästern oder von alten Zeiten zu erzählen, stärkt die Zweisamkeit. Wieder einmal miteinander ins Kino oder zum Essen zu gehen, kann überdies wie ein seelisches Wellnessprogramm wirken und die Partnerschaft nach der Geburt aufpeppen. Bestenfalls werden die Großeltern gefragt, ob es in Ordnung wäre, für einen Abend auf das Kind aufzupassen. Die meisten Omas und Opas freuen sich über derartige Aufgaben!
Sich als Team begreifen lernen
Obwohl die meisten Beziehungen vor der Geburt eines Kindes überaus gleichberechtigt ablaufen, erfolgt bei vielen Paaren im Anschluss an die Niederkunft eine Art Rückschritt. Die Mütter bleiben in der Regel zu Hause, kümmern sich um die Wäsche, das Kind, die Küche und die Organisation des Alltags. Er geht arbeiten. Diese klassische Rollenverteilung sorgt gerade auf Seiten der Frauen für Frustration. Väter fühlen sich hingegen oft falsch verstanden und ausgeschlossen.
Die Partnerin scheint lediglich Augen für das Kind zu haben und sieht ihn, so glaubt er wenigstens, nur noch als familiären Versorger an. Besser ist es hingegen, an einem Strang zu ziehen und die Aufgaben gerechter zu verteilen. Er wird nicht schon beim Betreten der Wohnung mit einem
„Da bist du ja endlich! Bitte halt‘ ihn/sie mal!“
überfordert und sie darf einmal pro Woche einen Kind-freien-Abend machen. Außerdem kann es helfen, wenn der nicht permanent anwesende Elternteil feste Rituale übernimmt. Baden, Zubettbringen und Einkaufen seien hierfür als Beispiele angeführt.
Video: Wie ist dein Partner mit der Schwangerschaft umgegangen?
Das Zwischenmenschliche darf nicht zu kurz kommen!
Dass die Partnerschaft nach der Geburt nicht sofort wieder mit einem intakten Sexualleben aufwarten kann, ist logisch. Weil beide müde sind und die Frau noch mit körperlichen Beschwerden zu kämpfen hat, fällt der Geschlechtsverkehr in der Regel aus. Dies hat aber nichts damit zu tun, dass keine Zärtlichkeiten ausgetauscht werden könnten. Umarmungen, sich den Rücken kraulen oder küssen hat nicht zwangsläufig etwas mit Sex zu tun.
Bestenfalls nähern sich die beiden Partner wieder langsam einander an und beschränken sich anfänglich auf Streicheleinheiten. Diese schmeicheln der Seele und geben das Gefühl, für den anderen immer noch attraktiv zu sein. Irgendwann gehört es aber zu jeder funktionierenden Partnerschaft, nach der Geburt wieder miteinander zu schlafen. Keine zu hohen Ansprüche und eine Portion Humor helfen dabei, diese zumeist etwas ungelenken ersten Versuche als neuen „Zündfunken“ zu begreifen.
Veränderungen akzeptieren: realistische Erwartungshaltungen
Glauben werdende Eltern, der Himmel hänge nach der Geburt voller Geigen, fühlen sie sich oft fürchterlich enttäuscht. Macht sich das Paar hingegen klar, welch große Aufgaben warten und dass Lebensumstellungen völlig normal sind, wird es lernen, mit den Veränderungen umzugehen.
Titelbild: © istock.com – PixoStudio
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