Pubertät bei Teenagern – Wie geht man als Elternteil damit um?

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Den Jungs bricht die Stimme fünfmal in einem Wort und bei Mädchen setzt die Monatsblutung ein. Neben diesen körperlichen Veränderungen machen die Jugendlichen in der Pubertät auch eine charakterliche Umwälzung durch – manchmal zum Leidwesen der Eltern.

Verständnis und Geradlinigkeit: Teenager brauchen klare Spielregeln

Die Zeit der Pubertät wirft oft völlig aus der Bahn. Der Weg hin zum Erwachsenen ist nicht leicht und die Hormone schicken auf emotionale Achterbahnfahrten. In diesem Alter ist es besonders wichtig, Mutter und Vater als feste Instanz zu erleben.

Eltern sollten sich zurückhalten, ihre Kinder zu nichts zwingen und bei Bedarf eine helfende Hand sein. Auch wenn in manchen Situationen jedwede Vernunft den Sprösslingen abhanden bekommen scheint – die meiste Zeit lassen sie mit sich reden. Oberlehrermäßiges Gebaren, Besserwisserei und „Ich-weiß-aber-was-für-dich-gut-ist“-Vorträge sind kontraproduktiv. Die körperlichen Veränderungen zielen darauf ab, die Teenager erwachsen zu machen.

Video: Jungs in der Pubertät

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Es ist ganz normal, dass sich in diesem Alter ausprobiert wird und Jugendliche auf die Probe stellen, wie durchsetzungsstark sie schon sind. Gesetzliche Vorgaben zum Jugendschutz müssen eingehalten werden. Darüber sollte es innerhalb der Familie keinen Zweifel geben. Allerdings: Grenzen auszuloten gehört einfach dazu. Bestenfalls sprechen sich Mama und Papa darüber ab, was toleriert wird und was nicht. Wer nur strikte Verbote ausspricht, darf nicht auf das Vertrauen der Kinder hoffen. In solchen Fällen fangen die Teenager an, ihre Eltern zu belügen.

Teenager-Sorgen wollen ernst genommen werden

teenager

Es gibt für Jugendliche nichts schlimmeres, als dass über ihre Sorgen und Nöte gelacht wird. Aus Sicht der Erwachsenen mag die Trennung der Lieblings-Boyband eine Nichtigkeit sein. Für die Tochter bedeutet sie den Weltuntergang. Zerbricht nach nur vier Wochen die Beziehung zur ersten Freundin, ist der pubertierende Sohn ein emotional unkontrollierbares Häufchen Elend. Da alles im Leben erst erlernt werden muss, sind die Probleme als Teenager in der Relation genauso schwerwiegend, wie die eines Erwachsenen. Auch trennen, trauern, sich verlieben und eine Beziehung führen will geübt werden!

Mädchen Ratgeber

Nehmen Sie Ihre Teenager ernst!

Lachen die Eltern über die intensive Zuneigung zu Justin Biber & Co., wecken sie damit nur Widerstand. „Mama/Papa, du hast doch keine Ahnung!“ oder „Dir ist egal wie es mir geht!“ lauten in so einem Fall die Antworten. Wer hingegen tröstet, in den Arm nimmt oder einfach nur sagt, dass bei Bedarf jederzeit sich ausgeheult werden darf, erweist den Kindern Respekt. Und den haben sie trotz oder gerade wegen ihrer schwierigen Situation sicherlich verdient!

Abnabelung formt den Charakter

Es ist unabdingbar, dass Teenager Eltern und deren Ansichten, deren Erziehungsstil und Lebensphilosophien in Frage stellen. Nur so finden die jungen Menschen ihre eigene Persönlichkeit. Wer herausfordert und sich an politischen, gesellschaftlichen und ideologischen Differenzen reibt, will oft nur eine eigene Meinung entwickeln. Auch als Elternteil kann Kapital aus diesem Verhalten geschlagen werden; vielleicht bewirken derartige Auseinandersetzungen, dass über lange gehegte Vorurteile vollkommen neu nachgedacht wird.

Können sich Mütter und Väter nicht mehr daran erinnern, wie dieser Prozess in der eigenen Jugend abgelaufen ist, sollten sie bei den Großeltern des Teenagers nachfragen. Die Geschichten, die sie dabei zu hören bekommen werden sind nicht immer schmeichelhaft, doch wecken sie Verständnis für die Lage des Sprösslings. Haben Eltern vergessen, wie es ist jung zu sein, sind sie eine Belastung für ihre Kinder und nicht umgekehrt. Allerdings: Auf „Ich-in-deinem-Alter“-Anekdoten kann getrost verzichtet werden. Derartige Erzählungen sind für die Kinder erst wieder interessant, wenn sie diese so schrecklich-schöne Lebensphase hinter sich gebracht haben.

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Titelbild: © Aleshyn_Andrei – shutterstock.com
Bild Teenager: © BlueSkyImage – shutterstock.com

Über den Autor

Michaela Lieber

Seit Maximilian am 12. März 2010 das Licht der Welt erblickte, hat sich in meinem Leben viel verändert. Diese Erfahrungen teile ich gern. Als Redakteurin in meiner täglichen Arbeit, wie im privaten Umfeld.

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