Schielen oder Strabismus kann durch das Unvermögen, räumlich zu sehen eine große Einschränkung im Leben bedeuten. Die Sehstörung betrifft von je hundert Deutschen immerhin fünf bis sieben Menschen. Sehr häufig Kinder. Gerade bei Kleinkindern hat die Behandlung gute Prognosen.
Die Gründe sind vielfältig
Neben einer gewissen familiären Veranlagung, kann Schielen auch durch eine unterschiedlich stark am Auge „ziehende“ Augenmuskulatur oder durch einfache Sehschwäche ausgelöst werden. Verletzungen des Augenmuskels sowie Durchblutungsstörungen können „Lähmungsschielen“ hervorrufen, bei welchem es dem Betroffenen nicht möglich ist, in bestimmte Richtungen zu schauen. Weisen die Augen eine unterschiedliche Brechkraft oder Weitsichtigkeit auf, kann dies – nach momentanem Wissensstand – zu „Begleitschielen“ führen, wie es speziell und besonders häufig bei unter 4jährigen Kindern auftritt. Hierbei folgt das schielende Auge den Bewegungen des gesunden.
Diagnosestellung – die Anzeichen erkennen
Häufig bemerken Eltern eine Veränderung bei ihrem Kind. Typisch sind Auffälligkeiten in der Blickrichtung. So sind von der Parallelstellung abweichende Augen (eines oder beide) ein wichtiges Leitsymptom.
Erste Symptome können sein:
– Zusammenkneifen der Augen
– Kopfschmerzen
– gereizte Reaktionen
– Schiefhalten des Kopfes
– ungeschickte Bewegungsabläufe
– Abdecken eines Auges mit der Hand
Diese sind als Anzeichen für Strabismus nicht ungewöhnlich. Die Vorstellung beim Augenarzt ist hier unbedingt erforderlich. Viele Augenärzte führen bereits die sogenannte „Sehschule“ in ihren Praxen durch. Angefangen vom Anstrahlen eines fünf bis sechs Monate alten Babys mit einer Lampe, um die Lichtreflexionsstellen der Pupillen zu testen, findet diese meist halbjährig statt. Ältere Kinder sollen beispielsweise spielerisch Gegenstände fixieren oder mit einem Auge erkennen, während das andere abgedeckt wird.
Früh erkannt – besser behoben
Durch die abweichenden Blickrichtungen – und das damit verbundene sehen von Doppelbildern – ist eine dreidimensionale Wahrnehmung nicht möglich, was alle Lebensbereiche beeinflussen kann. Nicht zuletzt die Berufswahl. Erfolgt keine frühzeitige Therapie, hilft sich das Gehirn gewissermaßen selbst und schaltet die Seheindrücke des schielenden Auges ab, um folglich ausschließlich mit dem gesunden Auge zu sehen. Mit einer Behandlung ist eine vollständige Behebung des Problems nicht immer gewährleistet. Da das Sehen – aufgrund des noch reifenden Gehirns – vor dem dritten Lebensjahr beeinflussbar ist, heißt es in Sachen Therapie jedoch „je früher, desto besser“. Oftmals reicht das Anpassen einer Brille schon aus. Gelegentlich kann es vorkommen, dass das gesunde Auge abgeklebt werden muss, um das betroffene zu trainieren (weitere Informationen auf augenpflaster.com). In schwereren Fällen kann es nötig werden, den Augenmuskel während eines operativen Eingriffs zu regulieren.
Klare Sicht verschafft Vorteile
Durch die Untersuchungen beim Augenarzt können bereits kleinste Abweichungen erkannt werden. Wenn Ihr Kinderarzt einen Verdachtsmoment hat, oder eine familiäre Veranlagung besteht, wird er Sie von selbst überweisen. Andernfalls gilt: alle Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen und auf eventuelle Auffälligkeiten hinweisen. Die ersten Lebensjahre Ihres Kindes sind entscheidend für seine Zukunft. Das Sehen wird den Verlauf seines ganzen Lebens beeinflussen.
Weitere Informationen: http://www.apotheken-umschau.de/augen/schielen
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