Der Schulalltag kann ein Segen sein oder ein Fluch. Für ein Drittel der Kinder und Jugendliche scheint die Schule eher belastend zu sein. Grund dafür seien allerdings nicht zu viele Hausaufgaben oder schlechte Noten, sondern Ausgrenzungen, Beleidigungen und Demütigungen durch Mitschüler.
Im Auftrag der AXA hat das Meinungsforschungsinstitut forsa Mitte 2013 über 1000 Eltern und Kinder sowie rund 340 Erzieher und Lehrer befragt. Vor der Befragung gab es Gruppendiskussionen und Interviews. Das Ergebnis kann jetzt im Kindersicherheitsreport von AXA gelesen werden.
Schikane gehört zum Alltag
Laut Aussage der Eltern werden mindestens 32 Prozent der Kinder (in der Altersgruppe 10 bis 13 Jahre sogar 36 Prozent) von Mitschülern in der Schule schikaniert. Dazu gehören Beleidigungen, Ausgrenzungen und sogar Demütigungen.
Auch die Lehrer sind sich des Problems nur allzu bewusst. 94 Prozent der befragten Lehrer berichten, dass sie täglich (30 Prozent) oder gelegentlich (64 Prozent) mit Fällen von Ausgrenzung und bewusster Herabwürdigung unter Schülern zu tun haben. Allerdings fühlt sich nur jeder Dritte Lehrer gut genug ausgebildet, um den Kindern in solchen Fällen auch richtig helfen zu können.
Keine überzeugenden Maßnahmen
Laut Analyse zählen zu den häufigsten Gegenmaßnahmen der Lehrer das Aufstellen von Regeln oder Verträgen, der dem Umgang miteinander erleichtern soll, Elterngespräche, Streitschlichtungsprogramme oder die Behandlung des Themas im Unterricht. Auch Eltern versuchen ihren Kindern zu helfen, indem sie sie zu einem selbstbewussten Verhalten erziehen und sie über das Thema Schikane aufklären.
Augen auf und Aufmerksam sein
Die Mehrheit der befragten Lehrer wünscht sich allerdings die Hilfe von außen, um Fälle von Ausgrenzung, Beleidigungen und Demütigen wirksam beilegen zu können. Zudem sind sich viele darüber einig, dass eine Problemlösung nur möglich ist, wenn Eltern und Lehrer eng zusammenarbeiten. Lehrer können, wenn sie aufmerksam sind, in einigen Fällen außerdem früher eingreifen, da sie die Kinder in der Schule beobachten können, während die Kinder zu Hause vielleicht das „glückliche Kind“ spielen, obwohl es ihnen schlecht geht.
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