Bevor Eltern an Karies denken, steht die Zahnentwicklung selbst an erster Stelle. Einerseits entwickeln sich die Zähne eines Babys nicht so schnell schief, andererseits gibt die Zahl von rund 45 % kieferorthopädischer Fehlbildungen zu denken. Für Eltern bedeutet dies, simple Regeln in Bezug zum Schnuller und der Lutschgewohnheiten zu beachten.
Das optimal entwickelte Gebiss
Schiefe Zähne oder medizinische Zahnfehlstellungen genannt sind dann gegeben, wenn die Zähne des Ober- und Unterkiefers nicht im vorgesehenen Verhältnis zueinanderstehen.
Das gesunde Gebiss zeichnet sich durch eine symmetrische Zahnreihe aus. Dabei greifen ineinander über wie bei einer Schere, während die Backenzähne eher wie Zahnräder angeordnet sind.
Dieser Neutralbiss ist die Voraussetzung für das Sprechen und das Kauen der Nahrung. Das perfekte Gebiss weist keine Lücken auf und ziert das Gesicht insbesondere durch schöne, gerade Zähne.
Video: Sollte ich meinem Kind einen Schnuller geben?
Dem natürlichen Drang Zeit geben und dann abgewöhnen
Der Saugreflex ist für den Neugeborenen überlebenswichtig. Über das Stillen oder Füttern mit der Flasche wird das Kind ernährt. Hier erfüllt das Nuckeln seine Funktion. Zur Beruhigung wird von den Eltern gern der Schnuller gegeben.
Er ist der Mutterbrust nachempfunden und sollte dem Alter des Säuglings entsprechen. Die Unterschiede eines Schnullers für ein neugeborenes Kind oder eines Babys im Alter von 6 Monaten sind schnell ersichtlich.
Kieferfreundliche Schnuller befriedigen den angeborenen Saugreflex, sollten aber keineswegs zu lange gegeben werden. Denn in der Tat ist das häufige, aber vor allem lange Saugen am Schnuller Ursache für spätere Zahnfehlstellungen.
Selbstredend sollte der Schnuller niemals mit Honig, Zucker oder in anderen Geschmacksstoffen eingetaucht werden. Hier sind nicht nur schiefe, sondern auch kariöse Zähne vorprogrammiert.
Wenn der Schnuller die Zähne verformt
Schiefe Zähne entwickeln sich mit dem Schnuller beispielsweise als sogenannter offener Biss. Hierbei entsteht eine halbrundförmige Lücke zwischen den unteren und oberen Frontzähnen.
Bei der Frage zwischen Daumen oder Schnuller sollte zur Abgewöhnung deshalb auch der Schnuller gewählt werden. Der eigene Daumen verleitet selbst im Schlaf zum Nuckeln. Der Schnuller hingegen kann Schritt für Schritt abgewöhnt werden.
Damit er nicht zur Gewohnheit wird und die Zähne nicht unter dem Dauerlutschen leiden, kann er einfach nach dem Einschlafen vorsichtig aus dem Mund genommen werden.
Um Fehlstellungen der Zähne zu verhindern, ist es angebracht, den Schnuller in nur wirklich notwendigen Situationen zu geben. Je weniger sich das Baby an den Nuckel gewöhnt, umso leichter ist die Abgewöhnung.
Der Schnuller – Auch hier kommt es auf die richtige Dosis an
Der Schnuller, kann – muss aber keinesfalls die Ursache für schiefe Zähne sein. In den ersten Lebensmonaten gehört der Nuckel zum Baby, immer dann, wenn die Schlafenszeit naht oder kleine Tränchen aufkommen. Der Saugreflex beruhigt das Baby und somit erfüllt der Nuckel seine Funktion. Das Risiko für Fehlstellungen der Zähne beginnt, wenn der Schnuller dauerhaft verwendet wird. Daher ist die so angepriesene Schnullerkette keinesfalls eine gute Alternative. Sie verführt zum Dauernuckeln und dem Risiko zukünftiger Fehlstellungen. Daher sollte die Entwöhnung nach dem ersten Lebensjahr beginnen.
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