Schönheitsoperationen bei Jugendlichen: In welchen Fällen sie wirklich notwendig sind

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Nasenkorrektur bei Minderjähringen
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Schönheitsoperationen werden immer alltäglicher und die Patienten immer jünger. Waren in der Vergangenheit Lifting und Lidstraffung im Alter angesagt, so ist es heute eher die junge Generation, die den Busen vergrößert haben will und auch mit Anfang Zwanzig vor Botox nicht Halt macht. Doch wie weit geht die Entwicklung tatsächlich und sind Schönheitsoperationen bei Jugendlichen auf dem Vormarsch?

Warum sich die Jugend unters Messer legt

Auch Jugendliche, sprich Minderjährige, haben ihre konkreten Vorstellungen vom Aussehen. Gängige Schönheitsideale machen auch vor Teenagern nicht halt, doch ist man bereits in so jungen Jahren dazu gewillt der Natur nachzuhelfen? Die Antwort lautet ja! Zum Glück müssen die Eltern in eine solche OP einwilligen und dazu einen Arzt finden, der Minderjährige und ihr Aussehen optimiert. Viele Ärzte raten von der heiß geliebten Nasen-OP und dem Absaugen der Fettpölsterchen ab, denn bis zum zwanzigsten Lebensjahr ändert sich der Knochenbau und auch Problemzonen – die häufig gar nicht wirklich welche sind – lassen sich durch Sport verbessern.

Und obwohl Politiker darüber diskutieren, solche Operationen, die natürlich nicht ungefährlich sind, zu verbieten versuchen, gibt es immer wieder Eltern, die dem Schönheitswahn ihren schriftlichen Segen geben. Doch Schönheitsoperationen bei Jugendlichen müssen nicht zwangsläufig einen ästhetischen Grund haben, auch andere Faktoren spielen eine Rolle, wenn sich Teenies unters Messer legen wollen.

Operationen ohne medizinische Indikatoren

Models, Schauspieler und Musiker machen es vor – wer mit seinem Aussehen nicht zufrieden ist, investiert in die OP. Doch manchmal steckt hinter dem Wunsch sein Aussehen mit Hilfe der Chirurgie zu verändern eine traurige Geschichte. Schönheitsoperationen bei Jugendlichen können nämlich auch aus ganz anderen Gründen oft die einzige Lösung sein, um Lebensqualität zurückzugewinnen. Zum Beispiel bei:

  • Verbrennungen oder Verätzungen
  • angeborenen Anomalien, wie beispielsweise ein elfter Finger
  • übermäßig große Brüsten, die zu Rückenbeschwerden führen
  • Schweißdrüsen, die nicht richtig funktionieren und zu extremer Schweißbildung führen
  • Folgen aus Unfällen
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Liegen solche Gründe vor, ist eine Operation meist die beste Lösung, denn oft leiden die Betroffenen nicht nur physisch sondern auch psychisch darunter. Natürlich muss irgendwo eine Grenze gezogen werden. Oftmals ist der Grat zwischen „Notwendigkeit“ und „ästhetischem Luxus“ sehr schmal. Nicht jeder Teenager, der über Probleme mit seinem Körper klagt, hat auch tatsächlich welche.

Schönheitsoperationen bei Jugendlichen – Vorsicht vor zu schnellen Entscheidungen

Jeder Teenager sieht sich dem Druck der Gesellschaft ausgesetzt. In den Medien wird den Erwachsenen von Morgen das Bild des perfekten Körpers vorgelebt. Körbchengröße D, Thigh Gap oder eine Wespentaille – YouTuber und Promisternchen wie Sophia Wollersheim setzen hohe Maßstäbe und verharmlosen gleichzeitig die Gefahr der Schönheits-OP. Das Entfernen der Rippen beispielsweise oder auch eine Nasenkorrektur lassen sich nicht rückgängig machen. Und genau das ist die Gefahr von Schönheitsoperationen bei Jugendlichen. Bevor die Eltern das Einverständnis geben, sollte – am besten mit psychologischer Hilfe – den Problemen auf den Grund gegangen werden. Es bestreitet sicher niemand, dass Brandnarben oder angeborene Fehlbildungen behandelt werden sollten. Doch geht es rein um ästhetische Probleme wie dicke Oberschenkel oder dem zu kleinen Busen, liegt das Problem meist eher im Bereich des Selbstbewusstseins und der Selbstwahrnehmung. Wird hier vorschnell zum Skalpell gegriffen, zieht das meist mehrere andere OPs nach sich – ganz im Sinne der angeblichen Selbstverwirklichung. Beauty Victims sind nie zufrieden, da das Problem nicht der Körper und seine vermeintlichen Schwachstellen ist, sondern vielleicht an anderer Stelle liegt.

Dem Wunsch nach Schönheitsoperationen sollte man auf den Grund gehen

Schönheitsoperationen bei Jugendlichen halten sich zum Glück in Grenzen, nicht zuletzt deshalb, weil die Eltern zustimmen müssen und die meisten Ärzte dem OP-Wahn in zu jungem Alter kritisch gegenüberstehen. Gibt es keine medizinischen Indikatoren für einen chirurgischen Eingriff, ist bei Minderjährigen erst einmal davon abzuraten, beziehungsweise eine Gesprächstherapie zur Ursachenforschung ratsam.

Titelbild: © istock.com – Sophon21

Über den Autor

Michaela Lieber

Seit Maximilian am 12. März 2010 das Licht der Welt erblickte, hat sich in meinem Leben viel verändert. Diese Erfahrungen teile ich gern. Als Redakteurin in meiner täglichen Arbeit, wie im privaten Umfeld.

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