In deutschen Spielzeugen sind zu viele Schwermetalle enthalten. Dieser Ansicht war auch das Luxemburger EU-Gericht. Was in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern bereits seit längerer Zeit kritisiert wird, konnte in Deutschland in einem umfangreichen Test nachgewiesen werden. Schwermetalle sind vor allem in Feuerwehrautos und Puppen enthalten. Diese Verunreinigungen können zu einer ernsthaften Gefahr für Kinder werden.
Schwermetalle in Spielzeugen: Ernsthafte Gefahr für den Nachwuchs
In deutschen Spielzeugen sind zu viele Schwermetalle enthalten. Diese Tatsache ist bereits seit vielen Jahren bekannt. Das Luxemburger EU-Gericht hat mit seinem Urteil (T-198/12) entschieden, dass die europäischen Grenzwerte in puncto Schwermetall-Belastung auf deutsches Spielzeug angewendet werden müssen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig:
Deshalb kann die Bundesregierung immer noch Rechtsmittel einlegen. Die Grenzwerte beziehen sich vorrangig auf Antimon, Quecksilber und Arsen. Die Grenzwerte in Bezug auf Barium wurden von der deutschen Bundesregierung schon längst akzeptiert: Dieser Stoff gilt aus wissenschaftlicher Sicht bewiesenermaßen als krebserregend.
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Schwermetalle in Spielzeugen
Die neuen Schwermetall-Grenzwerte für Spielzeuge werden von der Bundesregierung abgelehnt. Diese argumentierte, dass die deutschen Obergrenzen einen wesentlich besseren Schutz für Kinder böten. Die Luxemburger Richter schlossen sich dieser Argumentation nicht an: Viele deutsche Grenzwerte fielen wesentlich niedriger aus als die vergleichbaren europäischen Vorgaben.
Schwermetalle im Kinderzimmer
Hintergrund des europäischen Gerichtsurteiles war die Zunahme von Schwermetallen in Kinderzimmern. Schwermetalle finden sich unter anderem auch in Polyester und Batterien. Die enthaltenen Stoffe können nicht nur die geistige Entwicklung verzögern, sondern auch Schäden am Nervensystem verursachen.
Die Hintergründe des Rechtsstreits
Der rechtliche Streit zwischen der Bundesregierung und der EU basiert auf wissenschaftlichen Differenzen. Die EU differenziert zwischen flüssigen, festen und staubigen Materialien. Die deutsche Bundesregierung berechnet das Risiko, dass bestimmte Stoffe vom Körper aufgenommen werden, nach einem einheitlichen Muster, ohne dass dabei auf den Aggreggatzustand geachtet wird. Das Risiko für Kinder Schadstoffe aufzunehmen, variiert je nach Material. Holzklötze müssen zum Beispiel zunächst abgeschabt werden. Daraufhin müssen die Kinder die abgebrochenen Materialien zu sich nehmen.
Bei anderen Spielzeugen, insbesondere bei Puppen oder Spielzeugautomobilen, fällt die Gefahr einer Schädigung wesentlich höher aus. Schließlich reicht hier ein direkter Kontakt mit dem Spielzeug aus. Wer seinem Nachwuchs gar keiner Gefahr aussetzen möchte, sollte direkt auf ökologisch produziertes Spielzeug zurückgreifen. Für die Kinder wird das Material des Spielzeuges wohl kaum eine Bedeutung haben.
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Bildquelle: shutterstock.com – Cro_Mary
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