Vor über 60 Jahren trat vom dänischen Billund aus ein kleiner Plastikstein den Siegeszug um die Welt an. Milliarden Legosteine haben seither die Kinderzimmer mehrerer Generationen beherrscht und tun dies auch heute noch. Was ist das Erfolgsrezept derartiger Spielwaren-Urgesteine in einer sonst eher schnelllebigen Branche?
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Nostalgie und Innovation – ein unschlagbares Team!
Halten Erwachsene ein Legosteinchen, hölzerne Bauklötze oder eine nachziehbare Watschelente in den Händen, kommen ihnen unweigerlich schöne Erinnerungen in den Sinn. In den seligen Kindertagen waren diese Spielzeug-Klassiker treue Begleiter und begründeten nicht selten spätere Berufswünsche.
Pfiffige Turmbauer wurden zu Architekten und die Puppenküche erweckte die Leidenschaft für die Gastronomie. Gefühle spielen im Kaufverhalten der Menschen eine nicht zu unterschätzende Rolle. Aufgrund dieser emotionalen Verbundenheit schenken Eltern gerne Produkte, mit denen sie selbst schon spielen durften.
Darüber hinaus haben sich einige Unternehmen mit einer raffinierten Geschäftsidee hervorgetan: Sie bieten Spielzeug für Erwachsene an. Viele Produktserien richten sich an große Kinder, so auch diejenige der Lego-Film-Baukästen. Das Alter-Ego Darth Vaders aus „Star Wars“ zu besitzen wendet sich bewusst an eine Zielgruppe, die dem Grundschulalter längst entwachsen ist.
Große Vielfalt und Einheitsgrößen
Viele Produkte der Spielwarenfirmen passen perfekt zusammen. Deutlich wird dies am Beispiel der Legosteinchen. Der einnoppige Basislegostein misst immer exakt 7,8 mal 7,8 Millimeter und lässt sich beliebig auf allen anderen Plastikklötzchen anbringen. Alleine zwei viernoppige Legosteinchen bergen 24 unterschiedliche Methoden sie zusammenzustecken – der Phantasie sind also keine Grenzen gesetzt.
Die Möglichkeit sich auszuprobieren und nicht befürchten zu müssen, bei einer fehlgesteckten Kombination etwas kaputt zu machen, ist der größte Trumpf den ein Spielzeug-Klassiker bieten kann. Erwerben Eltern beispielsweise beim Spielwarenanbieter Elfen die aktuelle Bausatzserie der „Super Heroes“, können sie diese problemlos mit den Steinchen aus der eigenen Kindheit kombinieren. Die Strategie Neues und Altes stets passend zu machen, begründet eine weitere bewährte Säule solcher über Jahrzehnte erfolgreicher Konzerne: Die Zeitlosigkeit.
Video: Lego Shopping
Fehlende Spielvorgaben fördern die Kreativität
Welche Konstrukte man aus Duplo-Steinen entstehen lässt, was man mit der Spielkugel Pyramide von Fisher-Price alles anstellt und womit die Förmchen im Sandkasten „backen“, bleibt jedem Kind sich selbst überlassen. Spielzeug, dass den kindlichen Akteuren so wenige Vorschriften als möglich macht, ist umso länger interessant. Je flexibler und vielseitiger die Spielwaren sind, desto höher rangieren sie in der Gunst der Kleinen.
Eine ohne Bauanleitung gekaufte Kiste mit Plastiksteinchen aus dem Hause Lego kann von der Brücke bis zum Puppenbettchen alles nur Erdenkliche hervorbringen. Ob man als Erwachsener tatsächlich erkennt, was der Junge oder das Mädchen damit erschaffen hat, ist irrelevant. Mit den fiktiven, eigens hergestellten „Pferden“ darf sich stundenlang beschäftigt werden und kreiert das Kind ein Fahrzeug ohne Räder, ist dieses nicht selten spannender als „echte“ Spielzeugautos.
Manuell vs. computergesteuert – der Vorteil der Spielzeug-Klassiker
Dinge anzugreifen, zu betasten und sie gerade im Kleinkindalter auch wahrlich mit allen Sinnen zu erfassen, ist besonders wichtig. Mit Lego wird die Feinmotorik gefördert und im Kaufladen macht man erstmals mit dem Thema „Geld“ Bekanntschaft – das Prädikat „pädagogisch wertvoll“ paart sich bei diesen Spielwaren mit dem kindlichen Entdeckerdrang.
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