Wer unter einer Stauballergie leidet, hat nicht immer zu Lachen. Plötzlich kribbelt es in der Nase und die Betreffenden sind von extremen Niesanfällen oder einer verstopften Nase befallen. In erster Linie hilft vorerst nur eines: Saubermachen – so oft es geht. Doch wie geht es dann weiter?
- Hatschi! - Wenn die Allergie bereits Guten Morgen sagt
- Die korrekte Bezeichnung ist Hausstaubmilbenallergie
- Sie mögen Wärme und eine Luftfeuchtigkeit von etwa 70 %
- Ursachen bekämpfen anstelle der Symptome
- Der Arzt kann helfen
- Stauballergie: Wenn die Symptome Klarheit verschaffen
- Langfristig den Kot der Hausstaubmilbe meiden
- Auf die Symptome achten und schnellstens reagieren
Hatschi! – Wenn die Allergie bereits Guten Morgen sagt
Es gibt Menschen, die nicht wissen, dass Sie an einer Hausstauballergie leiden. Dennoch sind, und das oft seit längerer Zeit, unterschiedliche Symptome vorhanden. Doch wer achtet heute schon auf die laufende Nase, das Niesen.
Erst wenn die Augen anfangen zu tränen oder jucken und der Arzt keine Bindehautentzündung feststellt, gehen die Gedanken in Richtung einer Allergie. Jetzt ist es an der Zeit zu schauen, ob der Körper bereits mit unklaren Atemwegserkrankungen bzw. Atemgeräuschen Signale gesendet hat, die eine Allergie beschreiben.
Zusätzlich können bei körperlicher Anstrengung wie Treppen laufen kurzzeitiges Husten mit Atemgeräuschen auftauchen. Nach wenigen Minuten ist der Hustenanfall meist wieder vorbei.
Von Medizinern werden diese Anfälle das Anstrengungs-Asthma genannt. Es differenziert sich zum herkömmlichen Asthma, dadurch, dass es nur bei körperlicher Anstrengung auftritt, und zeigt sehr deutlich, dass hier mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Stauballergie vorliegt.
Die korrekte Bezeichnung ist Hausstaubmilbenallergie
Und dennoch trifft es auch diese Bezeichnung nicht wirklich. Denn niemand reagiert auf die Milben. Es sind die Ausscheidungen der Tiere, die die Beschwerden auslösen. Die Milben sind mit bloßem Auge nicht sichtbar. Sie sind so klein, dass sie durch jeden Putzlappen rutschen, die meisten Staubsauger können ihnen nichts anhaben. Die Anwesenheit von Milben in einer Wohnung ist auf keinen Fall ein Anzeichen für mangelnde Hygiene – die Tiere sind einfach immer da.
Sie mögen Wärme und eine Luftfeuchtigkeit von etwa 70 %
Aufgrund dieser Vorlieben halten sich Milben bevorzugt in Teppichen, Betten und Polstermöbeln auf. Kuscheltiere, die häufig Körperkontakt haben, sind genauso ihr Zuhause wie der Schlafplatz von Hund und Katze.
Vögel tragen Milben in ihrem Federkleid, und auch Meerschweinchen, Kaninchen und andere Kleintiere beherbergen sie in ihrem Fell. Und genau das sind die Orte, an denen Milben bevorzugt zu finden sind. Besonders stark sind die Symptome der Stauballergie:
- im Sommer aufgrund des warmen Klimas
- im Herbst aufgrund der Kombination von Wärme und Feuchtigkeit
- im Winter, weil aufgrund der trockenen Heizungsluft viele Milben absterben.
Ursachen bekämpfen anstelle der Symptome
Es gibt keine Möglichkeit, eine Stauballergie zu heilen. Aber die Anzahl der Milben, die sich in der Wohnung aufhalten, kann gering gehalten werden. So sollten Raumtemperatur und die Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer möglichst niedrig gehalten werden.
Bettwäsche sollte häufig gewechselt und bei wenigstens 60° C gewaschen werden. Allergiebezüge sind sinnvoll. Kleidung und Schuhe sollten auf keinen Fall im Schlafzimmer gewechselt werden. Haustiere haben im Schlafzimmer nichts zu suchen. Kuscheltiere sollten regelmäßig gewaschen werden.
Der Arzt kann helfen
In schwereren Fällen oder wenn sich die Allergie schon in Richtung Asthma verschiebt, sollte auf jeden Fall ein Arzt zu Rate gezogen werden. Antihistaminika und die üblichen Medikamente gegen Atemnot stehen auch im Fall einer Hausstauballergie zur Verfügung. Eine Hyposensibilisierung kann außerdem das Immunsystem wieder toleranter gegenüber Hausstaub machen.
Stauballergie: Wenn die Symptome Klarheit verschaffen
Um eine mögliche Therapie einleiten zu können, ist vorerst die Diagnose notwendig. Dazu wird ein Allergie-Test gemacht, der im optimalen Falle von einem Facharzt wie dem HNO-Arzt oder in schwerwiegenden Fällen von einem Lungenfacharzt durchgeführt werden sollte.
Neben einem Hauttest kann auch das Blut untersucht werden. Ferner ist der nasale Provokationstest eine aussagekräftige Untersuchung, bei der sich letztendlich zeigt, ob es sich bei dem Patienten tatsächlich um eine Hausstauballergie handelt.
Bevor eine Therapie bei der Hausstauballergie helfen kann, sagt der Name der Allergie bereits, dass von nun an der eigene Haushalt penibel gesäubert werden muss. In erster Linie muss in Betracht gezogen werden, die Matratze gegen eine neue auszutauschen und diese mit einem Topper auszustatten.
Der Topper schützt die Matratze vor Verschmutzungen, aber auch in einem großen Maß vor den Hausstaubmilben – den Erregern dieser Allergie. Hier sollten sich Kunden vor dem Kauf einer neuen Matratze umfassend beraten lassen.
Symptome der Stauballergie
- Niesen
- Husten
- Atembeschwerden
- tränende & brennende Augen
- zugeschwollene Atemwege (Achtung: Erstickungsgefahr)
- Halsschmerzen
- Kopfschmerzen
- extremer Juckreiz
- schlechter Schalf
Langfristig den Kot der Hausstaubmilbe meiden
Wenn der neue Reinigungsplan im Haus nicht ausreicht, kommt als Therapie für die Stauballergie die Hyposensibilisierung infrage. Während dieser Therapiemöglichkeit wird der Organismus mit dem Allergen konfrontiert, um die Reaktion des Körpers abzumildern bzw. zu verhindern.
Der Körper soll sich an die Substanz gewöhnen und merklich weniger Antikörper bilden, die zur Allergie führen. Sollte eine Hyposensibilisierung aufgrund der individuellen Konstitution nicht möglich sein, müssen andere Wege gefunden werden.
Solch ein Fall tritt ein, wenn das Risiko eines allergischen Schocks besteht. Alternativ kann die Einnahme von Antihistaminika abgewogen werden. Menschen, die von verschiedenen Allergien geplagt sind, nehmen diese zeitweilig ein, um mit abgemilderten Symptomen beschwerdefrei leben zu können.
Eine Cortison-Behandlung ist im Falle der Hausstauballergie in der Regel effektiver. Sie kann bei einer starken Ausprägung der Allergie genutzt werden. Da jedoch mit Nebenwirkungen gerechnet werden muss, ist der Weg der Vermeidung langfristig meist die bessere Alternative.
Auf die Symptome achten und schnellstens reagieren
Die Symptome einer Hausstauballergie sind in der Regel sehr eindeutig: vermehrtes Niesen, eine verstopfte Nase besonders am Morgen und kurzzeitige Atembeschwerden, die nur während körperlicher Anstrengung auftritt. Der starke Hustenreiz ist ein fast sicheres Symptom für die Stauballergie. Diesem Allergen können Betroffene am effektivsten aus dem Weg gehen, indem der Lebensraum der Milbe – Matratzen und Polstermöbel – regelmäßig gereinigt und gegebenenfalls ausgetauscht werden. Danach zeigt sich, ob eine weitere Therapie überhaupt notwendig ist.
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Titelbild: RioPatuca – Shutterstock.com
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