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Tipps für gesunde Kinderzähne: So wird Karies vorgebeugt

Milchzahnkaries tritt bei Kindern nach dem ersten Lebensjahr immer häufiger auf. Schuld sind meist zuckerhaltige Getränke, aber auch reine Fruchtsäfte, denn Fruchtsäure greift die Zahnoberfläche an. Die Gebisssanierung im Kleinkindalter erfordert eine Vollnarkose – ein Eingriff, der bei entsprechender Vorsorge nicht sein muss!

Tee, Saft, Obst & Co. – nicht nur Haushaltszucker verursacht Karies

Dass Schokolade, Pudding, Kekse und Gummibärchen zuckerhaltig sind und das Milchgebiss schädigen, ist bekannt. Doch auch die oft als gesund angepriesenen reinen Fruchtsäfte und Tees mit Fruchtzusätzen verursachen rasch Karies. Schuld ist die enthaltene Fruchtsäure, die den Zahnschmelz aufraut und den Kariesbakterien Tür und Tor öffnet. Auch Fruchtmus, Früchteriegel und Trockenobst sowie frisches Obst greifen die Zahnoberfläche an.

Selbstverständlich sind Vitamine aus Apfel, Orange, Traube und anderen Früchten für Kleinkinder wichtig und erlaubt – aber bitte in Maßen. Denn auch der natürliche Fruchtzucker greift die Milchzähne bei übermäßigem Verzehr an.

Video: Zähneputzen beim Kind: 5 gute Tipps – Elternabend

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Vom Silikonsauger zum Trinklernbecher

Am häufigsten entsteht Milchzahnkaries, wenn Kleinkinder zu lange aus Nuckelflaschen trinken. Durch das Nuckeln umspült das Getränk lange Zeit die Schneidezähne, bevor es schließlich geschluckt wird. Zucker und Fruchtzucker wirken dann besonders stark auf das Milchgebiss ein. Wichtig ist daher, das Kind so früh wie möglich an einen Trinklernbecher mit festem Aufsatz oder an einen normalen Trinkbecher zu gewöhnen. Auf diese Weise kommen die Zähne nur kurz mit dem Getränk in Berührung. Auch ungesüßte Tees und Wasser können langfristig die Zahnoberfläche aufrauen, wenn sie aus der Nuckelflasche getrunken werden.

Eine frühe Umgewöhnung zum normalen Trinken ist daher wichtig und bereits bei Kindern ab dem achten Lebensmonat möglich. Frühkindlichem Karies lässt sich mit der richtigen Getränkeauswahl bestens vorbeugen. Statt Fertigtees und Säften sowie Fruchtschorlen sollten selbstgekochte, ungesüßte Tees, stilles Mineralwasser, Milch oder auch Malzgetränke auf dem täglichen Trinkplan stehen. Selbstverständlich müssen Kinder nicht auf alles verzichten. Zu den Hauptmahlzeiten sollte das Glas Saft ruhig erlaubt sein, jedoch nicht zwischendurch.


Denn zuckerhaltige Zwischenmahlzeiten und -getränke verursachen nicht nur Karies, der Zucker hat außerdem eine aufputschende und sättigende Wirkung. Das Resultat: kleine Kinder werden durch süße Snacks eher unruhig statt müde und haben zur Hauptmahlzeit oft keinen Hunger.

Zähne putzen nicht vergessen

Das A und O der Kariesprophylaxe ist jedoch das Zähneputzen. Bereits beim Durchbruch des ersten Milchzahnes, also etwa mit einem halben Jahr, sollten Eltern das Zähneputzen einführen. Während der ersten beiden Lebensjahre wird das Milchgebiss mit spezieller fluoridhaltiger Kinderzahncreme einmal täglich geputzt, vorzugsweise am Abend. Nach dem zweiten Geburtstag sollten die Zähne morgens und abends geputzt werden. Vorsorglich empfiehlt sich außerdem der erste Kontrollbesuch beim Zahnarzt nach dem ersten Geburtstag.

Die normalen Untersuchungstermine beim Kinderarzt decken leider die Zahnkontrolle nicht mit ab, sodass nur ein Zahnarzt eventuelle Frühstadien der Karies erkennen kann. Frühzeitig diagnostiziert, lässt sich Milchzahnkaries unkompliziert behandeln. Bei offensichtlichen Gelb- und Braunverfärbungen und Lochfraß im Milchgebiss wird jedoch eine umfangreiche und unangenehme Behandlung unter Vollnarkose notwendig, die Eltern ihren Kindern in jedem Fall durch Vorsorge ersparen sollten.

Bei richtiger Pflege hat Karies keine Chance

Kinder lieben feste Rituale. Ein kurzes, aber einprägsames Zahnputzlied macht das oft unliebsame Zähneputzen für die Kleinen viel angenehmer. Und auch ein ungezuckerter Tee schmeckt den Kids richtig lecker, wenn sie den Teebeutel selbst aussuchen oder das Tee-Ei alleine befüllen dürfen. So gelingt es Eltern, den Trink- und Speiseplan zuckerarm zu gestalten und Karies hat auf diese Weise keine Chance.

Titelbild: © istock.com – maska82

Impressum
Michaela Lieber: Seit Maximilian am 12. März 2010 das Licht der Welt erblickte, hat sich in meinem Leben viel verändert. Diese Erfahrungen teile ich gern. Als Redakteurin in meiner täglichen Arbeit, wie im privaten Umfeld.
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