Ein krankes Kind ist die wohl größte Sorge aller Eltern. Dabei ist die gesundheitliche Vorsorgen und Versorgung in Deutschland heutzutage so gut, dass die meisten Kinderkrankheiten gar nicht mehr so einfach erkannt werden. Natürlich nicht, denn wer noch nie ein Kind mit Windpocken gesehen hat, erkennt die Symptome auch gar nicht so einfach. Die typischen Kinderkrankheiten, die die heutige Elterngeneration noch in der eigenen Kindheit begleitet haben, sind selten geworden.
Masern, Mumps, Röteln, Scharlach und Windpocken
Viele Kinder bekommen die typischen Kinderkrankheiten nicht, weil sie geimpft und dagegen immun sind. Andere Kinder bekommen sie nicht, weil die meisten Altersgenossen geimpft sind und die Krankheiten gar nicht mehr so häufig übertragen werden. Nun kann man entgegnen, dass Impfungen den Ausbruch von Kinderkrankheiten im Kindesalter verhindern, die betroffenen Personen die Krankheiten dann aber oft als Erwachsene durchmachen und unter den schweren Folgen leiden – das stimmt bedingt.
Erwachsene können sich natürlich Kinderkrankheiten einfangen, wenn sie keine Grundimmunisierung haben, und sie können Kinder auch damit anstecken. Eine Grundimmunisierung kommt aber eben nicht nur zustande, indem man die entsprechende Krankheit durchmacht, sondern eben auch durch einen lückenlosen Impfschutz.
Die meisten Kinderkrankheiten fangen bei Kindern recht harmlos an: Fieber, ein bisschen Abgeschlagenheit, Quengeln, schlechte Laune und Schlafprobleme deuten auf ein geschwächtes Immunsystem hin und sollten, wenn sich die Symptome nach einem Tag nicht von alleine geben oder andere Symptome dazu kommen, vom Arzt abgeklärt werden.
Video: Was sind eigentlich Kinderkrankheiten?
Die wichtigsten Krankheiten und ihre Symptome kurz zusammengefasst
- Keuchhusten: keuchender Husten mit sehr starkem Hustenreiz bis hin zur Atemnot, oft mit Würgen und Erbrechen verbunden. Hochansteckend und für Säuglinge aufgrund von Atemstillstand lebensgefährlich!
- Masern: rotfleckiger Ausschlag von Gesicht und Ohren ausgehend, hohes Fieber, Husten, Schnupfen, rot geschwollene Augen. Hochansteckend und oft mit lebensgefährlichen Folgeerkrankungen verbunden!
- Mumps: hohes Fieber, dicke Backen, Schluckbeschwerden, steifer Nacken, Kopfweh, Erbrechen und Bauchweh. Hochansteckend, kann bei Jungen während und nach der Pubertät zu Unfruchtbarkeit führen.
- Neugeborenegelbsucht: gelbliche Färbung der Haut bei Neugeborenen, Kind trinkt nicht viel, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit. Nicht ansteckend, zeigt sich am 3. bis 5. Tag nach der Geburt.
- Ringelröteln: roter Ausschlag im Gesicht und am Körper mit kreisförmigen Malen, Juckreiz, Fieber, Gliederschmerzen. Hochansteckend und für Schwangere sehr gefährlich!
- Röteln (Rubella): hohes Fieber, roter Ausschlag von den Ohren ausgehend, geschwollene Lymphknoten. Hochansteckend und vor allem für Schwangere sehr gefährlich!
- Rotaviren: Bauchweh, Durchfall, Erbrechen, sehr hohes Fieber, infolgedessen Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit. Ansteckend! Unbedingt behandeln, denn der Flüssigkeitsverlust ist bei Säuglingen lebensgefährlich.
- Scharlach: Fieber, Halsweh, Schluckbeschwerden, weiß belegte Zunge (wird im späteren Verlauf grellrot), roter Ausschlag an Leisten und unter den Achseln. Hochansteckend!
- Tetanus: verschmutzte offene Wunde, Muskelkrämpfe in der Nähe der Verletzung, Müdigkeit, Reizbarkeit, Kopfschmerzen. Nur über Wunden übertragbar. Lebensgefährlich!
- Windpocken: kurzzeitiges Fieber, Juckreiz, rote Flecken auf der Haut und der Kopfhaut. Hochansteckend!
Immer den Arzt aufsuchen und dem Kind Ruhe gönnen
Die häufigsten und gefährlichsten Kinderkrankheiten sind mit dieser Liste abgedeckt, aber es gibt natürlich noch mehr Infektionen, die sich typischerweise Kinder einfangen. Wenn ein Kinder länger als einen Tag an Fieber oder Erkältungssymptomen leidet, sollte immer ein Arzt zu Rate gezogen werden, bei Erbrechen oder Durchfall ebenfalls.
Viele Kinderkrankheiten können durch entsprechende Schutzimpfungen vermieden werden, aber nicht alle. Und ein krankes Kind braucht immer und unbedingt Ruhe.
Es geht nicht nur um die Ansteckungsgefahr, wenn ein krankes Kind nicht in den Kindergarten oder in die Schule gehen darf, sondern vor allem um die Genesung des Kindes: Bettruhe ist vor allem bei Fieber wichtig. Übrigens geben zahlreiche Ratgeber in Druckform wie auch online Auskunft über die wichtigsten Kinderkrankheiten und deren Symptome – Eltern sei die Lektüre ans Herz gelegt.
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