Kurz vor dem vierten Geburtstag steht die Vorsorgeuntersuchung U8 beim Kinderarzt an. Zwischen dem 46. und 48. Lebensmonat wird besonderes Augenmerk auf Entwicklungsauffälligkeiten gelegt. Dennoch müssen Eltern keine Angst vor der Früherkennungsuntersuchung haben.
Allgemeine Entwicklung des eigenen Kindes im 4. Lebensjahr
Die U8 ist eine Vorsorgeuntersuchung vor dem Vorschulbeginn. Auch bei dieser werden Körpergröße, Kopfumfang und Gewicht festgehalten.
Das Kind darf Pipi in einen Becher machen. So werden eventuelle Stoffwechselstörungen oder Nierenprobleme rechtzeitig erkannt. Zusätzlich werden durch einen kindgerechten Sehtest mögliche Sehfehler aufgedeckt.
Ein Hörtest hilft dem Arzt, Höreinschränkungen zu diagnostizieren. Dies ist insbesondere für eine altersgerechte Sprachentwicklung wichtig. Weiter wird bei dem kleinen Patienten das Augenmerk auf die Zähne gelegt. Denn jetzt können Karies und Fehlstellungen im frühkindlichen Alter gut behoben werden.
Sowohl bei Seh-, Hör- oder Zahnproblemen bekommen Eltern eine Überweisung zur Kontrolle beim jeweiligen Facharzt. Der Kinderarzt befragt den anwesenden Elternteil zum Sozialverhalten. Anhand von spielerischen Übungen bekommt der Arzt zudem einen Überblick der Feinmotorik. Ein kurzer Blick in den Impfausweis verrät, ob eventuell Impfungen nachgeholt werden sollten.
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Das sollten 4-jährige bei dieser Früherkennung können
Zwischen dem 46. und 48. Lebensmonat sollten laut U-Heft ein gewisser Wortschatz vorhanden sein. Das kann vor allem durch Vorlesen, aber auch aktiven Erzählen gefördert werden. So erweitert sich spielerisch der kindliche Wortschatz. Der Kinderarzt prüft dies durch ein kleines Gespräch mit dem Kind.
Es wird zum allgemeinen Alltag befragt und beobachtet, ob gezielte Fragen beantwortet werden. Gleichzeitig bekommt der Pädiater so einen kleinen Überblick zum Sozialverhalten Doch nicht nur die Sprachentwicklung sollte bei den Kindern vorhanden sein. Weiter wird auch geprüft, ob das Kind
- einen Stift mit 3 Fingern halten kann
- mit einer Schere schneiden kann
- mit zwei Beinen springen oder auf einem Bein stehen kann
- Bilder richtig benennen kann
- sich selbst an- und auszieht
Auffälligkeiten sind kein Grund zur Besorgnis
Es kommt vor, dass Kinder in diesem Alter noch nicht den Entwicklungsstand von Gleichaltrigen haben. Die Sprachentwicklung weist einen scheinbar kleineren Wortschatz auf. Auch die Feinmotorik und das Sozialverhalten ähneln noch eher einem Kleinkind. Für viele Eltern ist dies nur schwer hinnehmbar. Allerdings ist jedes Kind anders in seiner persönlichen Entwicklung.
So kann ein Kind im 46. Lebensmonat über ein großes Vokabular verfügen. Ein anderes Kind hingegen spricht ungern und schneidet deshalb bei der Vorsorge vermeintlich schlechter ab. Die Feinmotorik ist ebenso ein individueller Punkt, bei dem Eltern sich keine Gedanken machen müssen.
Der Arzt gibt bei auftretenden Fragen Auskunft und berät, in wie weit eine gezielte Förderung durch Fachärzte oder Therapeuten notwendig ist. Oftmals ist es auch die gezielte Übung mit den Eltern möglich. Wichtig zu diesem Zeitpunkt ist, die Förderung zu beginnen. Denn dann ist der Start in die Vorschule und später in die Grundschule ohne Probleme möglich.
Nach der U8 fit für die Vorschule
Während der Untersuchung wird die altersgerechte Entwicklung geprüft. Aktuelle Entwicklungsdefizite werden durch die U8-Vorsorgeuntersuchung aufgedeckt. Der Arzt berät zu Impfungen und Zahnarztbesuch oder ob durch Logopäden sowie Ergotherapie eine Förderung stattfinden sollte. Dennoch sind Auffälligkeiten kein Grund für Eltern, sich deswegen zu sehr zu sorgen. Jedes Kind ist auch in der Entwicklung anders. Die U8–Früherkennungsuntersuchung gibt lediglich eine Momentaufnahme, die der Orientierung in die richtige Richtung darstellt.