Der Veganismus hat in den letzten Jahren einen regen Zulauf erfahren. Sich frei von Nahrungsmitteln tierischen Ursprungs zu ernähren, hat sowohl Vor- wie auch Nachteile und so sollten Veganer genau darauf achten, in welcher Lebensphase sie sich auf diese Weise ernähren.
Positive Aspekte des Veganismus
Wer sich vegan ernährt, verzichtet aus ethischen, klimatischen, welternährungsbedingten, gesundheitlichen oder tierrechtlichen Gründen auf Fleisch, Milch, Honig & Co. Die Vorteile einer solchen Ernährungsweise sind:
- Veganer haben eine wesentlich geringere Chance unter Adipositas, zu hohem Blutdruck, hohem Cholesterin oder Diabetes zu leiden.
- Der Emissionsausstoß für die Produktion von nicht-veganen Lebensmitteln liegt um ein vielfaches höher. Verzehrt jemand viel Fleisch, verursacht er oder sie pro Tag 7,19 Kilogramm CO2. Ein Veganer bringt es lediglich auf 2,89 Kilogramm.
- Zwischen 66 und 80 Prozent der Weltbevölkerung verträgt die Muttermilch anderer Säugetiere nicht. Eine vegane Ernährung lässt keine Probleme mit Laktoseintoleranz auftreten, denn Milch, Käse, Quark und Joghurt werden kategorisch abgelehnt.
- Kein Tier muss für die vegane Kost sein Leben lassen.
Video: Hannah und Osmo – Vegan mit Kind
Negative Komponenten veganer Ernährung
Dreht sich bei den Vorteilen dieser Ernährungsart vieles um die Umwelt, steht bei den Nachteilen vor allem die Person im Fokus. Wissenschaftler warnen davor, durch vegane Kost eine Mangelversorgung zu erzielen. Vor allem das Vitamin B12 führt zu dieser Kritik. Bei einem gesunden Erwachsenen dauert es mindestens fünf Jahre, bis der körpereigene Vitamin-B12-Speicher in der Leber verbraucht ist. Neugeborene verfügen jedoch über einen wesentlich kleineren Vorrat.
Bei ihnen führen schon wenige Tage nicht ausreichender Vitamin-B12-Zufuhr zu erheblichen Mangelerscheinungen. Zu den häufig bei Veganern auftretenden Mängeln gehören Jod-, Eisen- und Kreatin-Unterversorgungen. Nehmen Veganer keine Nahrungsergänzungsmittel zu sich, die Calcium enthalten, besteht für sie eine 30 Prozent höhere Gefahr, einen Knochenbruch zu erleiden.
Vegane Kost? Ja! Aber nicht in jedem Alter!
Sich als gesunder, erwachsener Mensch dem Veganismus zu verschreiben ist problemlos möglich und durchaus begrüßenswert. Wer regelmäßig beim Hausarzt die Blutwerte untersuchen lässt und gegebenenfalls mit Supplementierung gegensteuert, wird sich fit und wohl fühlen. Ältere Menschen, Schwangere, Stillende und Kleinkinder sollten nicht strikt vegan verköstigt werden.
Wird das Baby ab dem Tag seiner Geburt gestillt, stellt sich diese Frage für Eltern ohnehin nicht. Greift das Kind im Alter von sechs, sieben Monaten zu Brei, Banane oder Gemüse, ist es ratsam auch nicht vegane Kost in den Speiseplan des Sprösslings zu integrieren.
Die Mischung machst
Gesund und ausgewogen, biologisch angebaut und nicht zu fleischlastig zu füttern, sei jedoch allen Müttern und Vätern angeraten.
Umsichtig und angepasst: vegane Ernährung
Auf die Qualität der Lebensmittel zu achten, ist für einen Säugling beziehungsweise ein Kleinkind wertvoller und nützlicher als komplett auf alle tierischen Produkte zu verzichten. Ist das Wachstum abgeschlossen, spricht nichts gegen vegane Kost – schließlich erzieht diese Ernährungsart zu einer gesunden Lebensweise!
Titelbild: © istock.com – oksun70
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