Verwöhntes Kind – Wenn der Nachwuchs keine Grenzen erfährt

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Frecher Junge
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Eltern möchte ihren Kindern das Leben gerne so leicht wie möglich machen. Dagegen ist im Prinzip nichts einzuwenden, oft gehen die Bemühungen allerdings zu weit. Das tut dem Nachwuchs nicht gut, denn an den Folgen dieser Überbehütung trägt ein verwöhntes Kind ein Leben lang.

Verwöhnen hemmt die Persönlichkeitsentwicklung

Der Begriff des verwöhnten Kindes ist recht schwammig. Ist damit gemeint materiell alles zu ermöglichen oder geht es darum, dem Nachwuchs sämtlich Hürden aus dem Weg zu räumen?
Ziel einer gesunden Erziehung ist es, dass ein Kind im Elternhaus so gefördert, aber auch gefordert wird, dass vielfältige Schlüsselkompetenzen entwickelt werden, um später Herausforderung im Beruf und Privatleben meistern zu können. Ein Aufwachsen im „Schonwaschgang“ führt dazu, dass ein verwöhntes Kind weder mit Konflikten umgehen kann, noch:

  • Durchhaltevermögen,
  • emotionale Stabilität,
  • Selbstbewusstsein und
  • Eigenverantwortung

ausbilden kann. In jüngster Zeit wir insbesondere das Phänomen der „Helikoptereltern“ für mangelhafte Lebensvorbereitung der Jüngsten verantwortlich gemacht.

Verwöhntes Verhalten von Kindern erkennen

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Hauptproblem ist, dass sich viele Eltern überhaupt nicht bewusst sind, dass sie dabei sind, ein verwöhntes Kind zu erziehen. Es gibt jedoch eindeutige Anzeichen, die auf verwöhntes Verhalten schließen lassen. Wenn diese über einen längeren Zeitraum hinweg auftreten, kann man davon ausgehen, dass der Nachwuchs nicht nur gerade eine schwierige Phase durchmacht.

Ein verwöhntes Kind denkt bei den einfachsten Dingen nicht mit und erwartet, Patentlösungen serviert zu bekommen. Auch eine niedrige Bereitschaft, etwas zu leisten oder bei neuen Aufgabenstellungen sofort aufzugeben, sind ein recht eindeutiges Anzeichen für eine überbehütete Persönlichkeit. Oft versteht sich ein solches Kind sehr gut darauf, Helfer einzuspannen.

Das gilt genauso, wenn das Kind ständig Lob und Anerkennung für selbstverständliche und alltägliche Dinge möchte, aber auf Bedürfnisse anderer nicht eingehen kann, beziehungsweise gar nicht wahrnehmen kann. Als Teenager stellen diese Kinder gerne extreme materielle Forderungen, sind herrschsüchtig und zeigen eine geringe Frustrationstoleranz. Eltern sollten sich daher schon früh kritisch hinterfragen, ob sie ständig die Probleme ihrer Kinder lösen und ihnen Arbeit ersparen wollen oder sie die Dinge selbst erledigen lassen.

Kindern ihren Freiraum lassen

Bis zum zweiten Lebensjahr ist es überhaupt nicht möglich, ein Kind zu verwöhnen. Doch ab dem Zeitpunkt, an dem sie anfangen, die Welt selbstständig zu entdecken, verlangen Kinder sogar von selbst den Freiraum, eigene Erfahrungen zu machen. Dieser muss unbedingt zugestanden werden. Es ist völlig in Ordnung, auf dem Spielplatz einmal von der Schaukel zu fallen, mit dem Dreirad umzukippen oder mit blauen Flecken nach Hause zu kommen.

Nur wer Risiken kennenlernt, kann später Gefahren einschätzen. Ist das Spiel zuweilen unbeaufsichtigt, entfalten sich Kreativität, Sozialkompetenzen und Durchhaltevermögen automatisch.

Zur gesunden Entwicklung gehört auch manchmal ein klares Nein, denn Kinder brauchen den Konflikt mit den Eltern, um zu wachsen. Kinder, die nie Grenzen gesetzt bekommen, werden ständig unzufriedener und verlangen immer mehr, sei es materiell oder Aufmerksamkeit.

Video: Zwei Kinder, zwei Welten – Armut und Reichtum in Deutschland

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Der Weg ist das Ziel

Ein verwöhntes Kind ist oft das Produkt der Zukunftsangst seiner Eltern. Das führt zu einem übersteigerten Sicherheitsbedürfnis. Scheitern ist Teil eines natürlichen Lernprozesses und darf von Eltern nicht verhindert werden. Wer sein Kind so erzieht, dass der Weg zum Erfolg das Ziel ist und nicht unbedingt das Endresultat, fördert Selbstbewusstsein und das Kompetenzgefühl, Probleme selbst mit Freude angehen zu wollen.

Titelbild: ©iStock.com – STUDIOGRANDOUEST

Über den Autor

Michaela Lieber

Seit Maximilian am 12. März 2010 das Licht der Welt erblickte, hat sich in meinem Leben viel verändert. Diese Erfahrungen teile ich gern. Als Redakteurin in meiner täglichen Arbeit, wie im privaten Umfeld.

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