Grippe, Epidemien oder Seuchen: Wenn ein Notfall auftritt und Familien die Wohnung oder das Haus nicht verlassen dürfen, dann ist es notwendig, dass ein ausreichen großer Notvorrat vorhanden ist. Wie aber soll man richtigerweise Vorräte anlegen für den Notfall? Was gilt es zu beachten und wie umfangreich sollte ein Notfallvorrat sein?
Der Hamsterkauf sollte für 10 Tage reichen
Zur richtigen Vorbereitung auf einen Notfall gehört die rechtzeitige Eindeckung mit Lebensmittel, Hygieneprodukten, Arzneien, Wasser, Bargeld und Gegenstände für Licht und Strom, also Kerzen und Batterien.
Damit im Falle eines Stromausfalls auch die wichtigsten Nachrichten empfangen werden, sollte ein batteriebetriebenes Radiogerät im Haushalt vorhanden sein.
Als Notvorrat gilt ein Vorrat, mit dem ein Haushalt mindestens 10 Tage ohne Einkauf und ohne Austausch mit der Umgebung überleben kann.
Als Faustregel gilt dabei, dass pro Person rund 1 kg Lebensmittel und 2,5 l Wasser im Hause sein muss. Wichtig ist, dass alle Vorräte auch richtig gelagert werden und in einer trockenen, frostsicheren, aber kühlen Umgebung aufbewahrt werden.
Vorräte anlegen für den Notfall bedeutet auch, dass auf die Bedürfnisse von Diätpatienten, Babys und Kleinkinder, aber auch Haustieren eingegangen werden muss.
Neben den notwendigen Medikamenten, Nahrungen, Präparaten, Nahrungsergänzungsmittel und Pflegeprodukte müssen auch jene Materialien zu Hause sein, mit denen man Babys, Kleinkinder und Haustiere zwei Wochen in Wohnräumen beschäftigen kann.
Video: Überleben im Notfall: Diese Essensvorräte sind Pflicht | Galileo | ProSieben
Beim Hamsterkauf denken alle an Lebensmittel
Ein perfekter Notvorrat ist, wenn die gekauften Lebensmittel mindestens 15 Jahre halten. Um den Körper gesund zu halten, benötigt er drei Makronährstoffe:
- Kohlenhydrate, die in Form von Brot, Kartoffeln, Kartoffelpüree-Pulver oder Reis gelagert werden.
- Eiweiß: Dieses findet man in Milchprodukten, Hartkäse, Fleisch, Fisch und Hülsenfrüchte. Für den Notvorrat sollte zu Haltbarprodukten, Fertigprodukten in Form von Packerlsuppen oder Fleischkonserven gegriffen werden.
- Fette in Form von Butter und verschiedenen Ölen
Vorräte anlegen für den Notfall bedeutet nicht, dass nur trockenes Brot gegessen wird. Auf die Vorlieben der Familienmitglieder darf Rücksicht genommen werden. Süßigkeiten für die Kinder, Kaffee für die Erwachsenen oder eine Flasche Wein hebt die gute Laune im Fall einer Quarantäne.
Frisches Obst und Gemüse muss ersetzt werden
Weil sich Obst und Gemüse auch im Kühlschrank nicht lange hält, sollte ein Vorrat an Gemüsekonserven, Salaten im Glas, Obstkonserven, Trockenobst und Fruchtsäften eingekauft werden. Ein täglicher Kalorienbedarf von rund 2000 Kcal sollte mit dem bevorrateten Material abgedeckt werden.
Damit eine Familie beim Hamsterkauf zu den richtigen Nahrungsmitteln greift, sollte eine Checkliste mit den notwendigen und bevorzugten Viktualien erstellt werden.
Beim Verkochen und Essen der Vorräte werden vorhandene, aber verderbliche Lebensmittel zuerst genutzt und haltbare Produkte später. Dadurch kann der Speiseplan in den ersten Tagen einer Quarantäne auch noch frisches Obst und Gemüse enthalten.
Richtig Vorräte anlegen für den Notfall
Damit eine Familie längere Zeit ohne Kontakt zur Außenwelt gut überstehen kann, sind Vorräte notwendig. Beim Einkaufen sollte das Mindesthaltbarkeitsdatum beachtet werden. Lebensmittel, die länger als ein Jahr haltbar sind, können zur Bevorratung genutzt werden. Zu beachten ist, dass neben den lebenswichtigen Nahrungsmitteln von rund einem Kilo pro Person auch genügend Wasser eingekauft wird. Medikamente, Hygieneprodukte, Spielsachen für Kinder und Notfallprodukte wie Kerzen und Batterien gehören ebenfalls auf den Einkaufszettel. Die wichtigste Regel in einer Krisensituation ist jedoch Ruhe zu bewahren und auf die familiäre Zusammenarbeit zu setzen!
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