Die Kitas streiken und sowohl Vater als auch Mutter sind berufstätig? Auf der Suche nach einer geeigneten Betreuungsmöglichkeit für ihre Kinder sind sie für zahlreiche Eltern eine echte Alternative: Leihgroßeltern.
Was ist eine Leihoma?
Fakt ist: Kinderbetreuungsplätze sind knapp. Oftmals fehlen auch Großeltern oder wohnen einfach zu weit weg. Berufstätige Eltern möchten ihren Nachwuchs jedoch in guten Händen wissen, was die Suche nach einer flexiblen, zuverlässigen und kompetenten Betreuung zusätzlich erschwert. Wie wäre es denn mit einer Betreuung durch geliehene Großeltern?
Bei einer Leihoma oder auch einem Leihopa handelt es sich um Senioren, welche sich Kontakt zu jüngeren Menschen und Kindern wünschen und die sich gerne – oftmals ehrenamtlich – um den Nachwuchs kümmern möchten. Ganz ähnlich wie echte Großeltern unterstützen die gewillten Rentner die Familien. Viele Senioren sind nach einiger Zeit ihres verdienten Ruhestands auf der Suche nach einer neuen und sinnvollen Tätigkeit.
Wichtig: Eine Leihgroßmutter ist kein Babysitter! Auch wenn die geliehenen Großeltern in erster Linie die Kinder betreuen, sollten sie nicht mit einem Babysitter auf Abruf gleichgesetzt werden. Die geliehenen Großeltern besuchen die Familie nicht des Geldes wegen in regelmäßigen Abständen, sondern um die Kinder zu sehen und um langfristig in die Familie eingebunden zu werden.
Geliehene Großeltern – wer ist dafür geeignet?
Der Vorteil von geliehenen Großeltern besteht eindeutig darin, dass hier – im Gegensatz zur Tagesmutter oder dem Babysitter – die Möglichkeit der Betreuung über einen längeren Zeitraum hinweg gegeben ist. Mithilfe dieses Betreuungsmodells kann ein Kind vom Baby bis hin zum Schulkind betreut werden, ohne dass die Bezugsperson ständig wechselt. Leihopa oder –oma zu sein ist natürlich nicht jedermanns Sache. Je nach Alter der zu betreuenden Kinder sollten die Rentner körperlich fit sein und Freude am Umgang mit Kindern haben. Im besten Fall haben die geliehenen Großeltern in der Vergangenheit schon Erfahrung mit Kindern gemacht. Auch Verlässlichkeit und zeitliche Flexibilität sind für einen reibungslosen Ablauf und ein gelungenes Miteinander unabdingbar.
Und: Wer sich für geliehene Großeltern entscheidet, der wünscht sich auch eine persönliche Beziehung zu ihnen. Aus diesem Grund sollte bei den Leihgroßeltern immer auch der Wunsch vorhanden sein, Anschluss zur Familie zu finden. Im Gegenzug profitieren auch die Leihenkel enorm von der Geduld und der Ruhe der älteren Generation.
Welche Aufgaben haben geliehene Großeltern?
Grundsätzlich gilt: Die geliehenen Großeltern unterstützen die Familie in genau den Situationen, in denen auch die „richtigen“ Großeltern ihre Hilfe anbieten. Dazu gehört beispielsweise…
- das Bringen und Holen vom Kindergarten.
- die Aufsicht der Kinder, wenn Mama und Papa nicht da sind.
- das Begleiten der Kinder auf den Spielplatz.
- der regelmäßige Besuch der Familie, um den Kindern vorzulesen oder mit ihnen zu singen oder zu basteln.
Ein Ersatz für eine regelmäßige Betreuung, etwa durch den Kindergarten, sind die geliehenen Großeltern jedoch keinesfalls. Leihopa oder –oma sind auch nicht dazu da, anfallende Arbeiten im Haushalt zu erledigen oder Müttern die Berufstätigkeit erst möglich zu machen.
Video: Leihoma – fast ein Familienmitglied
Familienzuwachs durch die geliehene Oma
Großeltern sind nach dem Kindergarten und den Eltern die beliebteste Form der Kinderbetreuung. Doch nicht immer müssen es tatsächlich die eigenen Großeltern sein. Interessierte Rentner aus der Nähe erfüllen die Aufgabe ähnlich gut und werden somit als geliehene Großeltern zur echten Alternative zu den klassischen Betreuungsinstitutionen. Von diesem wunderbaren Betreuungsverhältnis profitieren letztlich alle: Kinder, Eltern – und auch die Leihgroßeltern. Win-win!
Titelbild: ©iStock – Wavebreakmedia
Impressum