Babies sind hilflos. Die kleinen Menschen haben keine Möglichkeit, ihre Bedürfnisse mitzuteilen, vom Weinen und Schreien mal abgesehen. Trotzdem gibt es einige Kleinigkeiten, die Eltern beachten können, damit sie ihr Kind besser verstehen.
Hunger, Durst, kalt – die Grundbedürfnisse
Kein Baby schreit oder weint ohne Grund. Die Unruhe hat in der Regel schwerwiegende Gründe. Wobei „schwerwiegend schon wieder Definitionssache ist: Was für das Kind schwer wiegt, kann für Erwachsene eine Banalität sein. Das sind die häufigsten Anzeichen für Unmutsbekundungen bei Babys und Kleinkindern:
- nasse Windel: strampeln, Bewegungen aus der Hüfte heraus, allgemeine Unruhe
- Hunger oder Durst: Lippenbewegungen, schmatzende Geräusche, Grummeln aus dem Bauch heraus
- Verdauungsbeschwerden (von Magendrücken über Gluckern im Gedärm bis hin zu schmerzhaften Blähungen): strampeln, unruhige Bewegungen der unteren Körperhälfte
- Müdigkeit: eher schlappe Bewegungen, halb geschlossene Augen, Gähnen
- Kälte oder Wärme: Gänsehaut oder Zittern, Schweißtröpfchen und natürlich die Temperatur auf der Stirn
Manchmal ist es nur eine Kleinigkeit
Da Kinder im Säuglingsalter noch nicht reden, ist es manchmal gar nicht so einfach herauszufinden, was nicht stimmt. Wenn es um ein ungutes Gefühl in einem bestimmten Körperteil geht, wird oft gerade der exzessiv bewegt oder mit der Hand berührt. Babys stört vieles: Falten in der Windel (die am Popo spürbar sind), die Naht der Socken (spürbar an den Zehen), Haare, die sich in den Kleidern verfangen haben (das juckt oft), Metallknöpfe an der Unterwäsche oder schlicht ein loses Fädchen irgendwo an der Kleidung.
Natürlich lernen Kinder mit der Zeit, solche Kleinigkeiten zu ignorieren. Versetzt man sich aber in die Lage der Säuglinge, wird verständlich, warum bei allem gleich Alarm gegeben wird: Die Kinder sind gerade erst auf die Welt gekommen und kennen diese ganzen Gefühle noch nicht. Sie können noch nicht unterscheiden, was davon wichtig und was unwichtig ist. Zum Lernprozess gehört dazu, dass bei jedem ungewöhnlichen Ereignis erst einmal „Laut gegeben“ wird, so dass sich jemand kümmern kann.
Video: Babysprache (2011) [Dokumentation]
Anzeichen unbedingt ernst nehmen
Ganz egal, wie banal das Ereignis erscheinen mag: Kinder müssen ernst genommen werden. Sonst hören sie nicht auf zu schreien. Das ist ganz normal. Erwachsene sollten ruhig bleiben, auch während der (manchmal erfolglosen) Ursachenforschung und immer freundlich sein. Immerhin ist es wichtig, das Kind zu beruhigen – das geht nur, wenn man selbst ruhig ist. Übrigens ist erwiesen, dass Kinder, die von Anfang viel Zuwendung bekommen und deren Betreuungspersonen auf jeden „Piepser“ reagieren, schneller lernen und ausgeglichener sind.
Die Kinder werden schneller trocken, wenn die Anzeichen für ein sich anbahnendes Windelmaleur bereits bemerkt werden und sie gegebenenfalls über der Toilette abgehalten werden. Die Anzeichen helfen Eltern und anderen Betreuungspersonen auch, schnell auf die Kinder eingehen zu können – das erspart unter Umständen längeres Geschrei.
Von den Anzeichen über Babyzeichen hin zur Sprache
Eine schöne Art, sich mitzuteilen, sind sprachliche Laute. Die müssen Kinder allerdings erst lernen, und selbst wenn die Bedeutung von Lauten und Wörtern schon verstanden ist, bleibt die Bedienung des Stimmapparates sehr komplex. Einfache Handgesten dagegen sind ab einem Alter von etwa vier Monaten (wenn Kinder anfangen, gezielt nach Dingen zu greifen) möglich.
Es muss nicht unbedingt die vereinfachte Gebärdensprache (sogenannte Babyzeichen) sein, die Kinder lernen – wenn sich Betreuungspersonen und Kinder verständigen können, reicht das aus. Die Gesten gehen ohnehin ganz natürlich in gesprochene Sprache über. Aber so kann bei einem sechs Monate alten Kind die Hand am Mund schon ganz gut als „Hunger“ gedeutet werden, während eng an die Brust gelegte Arme „ich brauch Nähe“ kommunizieren.
Titelbild: © istock.com – Handemandaci
Keine Kommentare