Jeder Mensch erblickt auf eine ganz eigene und einzigartige Art und Weise das Licht der Welt. Wie genau das passiert, hängt von den Befindlichkeiten der werdenden Mutter genauso ab wie vom Angebot der Geburtsklinik oder des Geburtshauses, den Vorlieben der werdenden Mutter und dem Verlauf der Geburt. Denn es sind nicht zuletzt die mit einer Geburt verbundenen Schmerzen, die Frauen die eine oder andere Position bevorzugen lassen.
Der gewählte Geburtsort hat Einfluss auf die Möglichkeiten
Ganz klassisch kommen Kinder natürlich im Krankenhaus zur Welt. Dabei hat sich die Krankenhausgeburt erst in den letzten vierzig Jahren wirklich in allen Bevölkerungsschichten etablieren können: Davor war es normal, dass Kinder unter der Aufsicht einer Hebamme zu Hause zur Welt kamen. Das ist immer noch möglich, selbst in ländlichen Gegenden gibt es immer noch Hebammen, die Hausgeburten betreuen.
Die Ausstattung zu Hause ist natürlich eine andere als in der Geburtsklinik. Wenn eine unkomplizierte Schwangerschaft vorliegt und keine Probleme zu erwarten sind, kann ein Geburtshaus eine Lösung sein. Dort betreuen Hebammen in familiärer Atmosphäre die Geburt, die Ausrüstung ist mit Ausnahme medizinischen Geräts so gut wie in der Geburtsklinik.
Zu Wasser wie zu Land
Das wohl raumgreifendste Zubehör bei einer Geburt ist die Gebärwanne. Das körperwarme Wasser soll entspannen und die Geburtsschmerzen etwas erträglicher erscheinen lassen. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass das Wasser ein sauberes Gefühl hinterlässt und damit von den meisten Frauen als noch einmal angenehmer empfunden wird. Wie tief das Wasser dabei ist, hängt von den persönlichen Präferenzen der Gebärenden ab: Manche wollen nur die Beine etwas wasserumspielt haben, andere mögen es, wenn sie ganz untertauchen können.
Video: Geburtspositionen einer Wassergeburt
Ärztliche Interventionen wie Dammschnitte, der Einsatz von Zange oder Saugglocke sind in der Wanne nicht möglich. Für das Baby ist der Übergang ins warme Wasser auf jeden Fall mit weniger Stress verbunden als eine Geburt an Land. Ob die werdende Mutter nun im Wasser liegend, sitzend, kniend oder im Vierfüßlerstand gebiert, hängt von der Wannenform und -größe genauso ab wie von ihren Vorlieben.
Verschiedene Geburtsformen ohne Wasser
Ganz klassisch ist die Geburt ohne Hilfsmittel. Hockend oder auf allen Vieren, seitlich oder auf dem Rücken liegend können Kinder auf die Welt gebracht werden, ohne dass spezielle Möbel dafür benötigt werden. Ein Stapel Handtücher reicht im Prinzip aus. Manche Frauen finden es angenehm, sich kniend mit den Unterarmen auf einem Gymnastikball oder einem Hocker abzustützen. Der Vorteil der Geburtsformen im Vierfüßlerstand und im Knien liegt darin, dass die Schwerkraft unterstützend genutzt wird, während der Presswehen also etwas weniger Kraft erforderlich ist.
Der Gebärhocker oder Mayahocker funktioniert nach dem gleichen Prinzip. Auch ein von der Decke hängendes Seil zum Einhängen und Festhalten unterstützt diese natürlichen Geburtsformen. Eher unnatürlich ist dagegen die lange Zeit in Krankenhäusern übliche Geburt rücklings auf dem Bett liegend.
Kompetente Beratung und fachlich gute Betreuung
… sind unter der Geburt wichtig. Es ist gar nicht nötig, sich vorher für eine bestimmte Geburtsform zu entscheiden. Denn letzten Endes kommt es darauf an, sich in der jeweiligen Situation halbwegs entspannt und angstfrei auf die Geburt einzulassen. Wie genau die stattfinden wird, lässt sich (außer bei einem Kaiserschnitt) vorher ohnehin nicht sagen. Denn jede Geburt verläuft anders.
Titelbild: © istock.com – oceandigital
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