Musik ist wie Urlaub – sie entspannt, bringt Freude, hellt die Laune auf, wird mit positiven Lerneffekten in Verbindung gebracht, regt die Entwicklung von Kindern an und kann unglaublich positiv auf die Interaktion in der Gruppe wirken. Kinder, die mit Musik im Haus aufwachsen, deren Eltern ein Instrument spielen, viel singen oder einfach gerne Musik hören, wollen oft schon im zarten Alter von drei oder vier Jahren mitmachen.
- Musikalische Früherziehung zu Hause ist sinnvoll
- Video: SOUNDKIDS - Webbasiertes Musik-Lern-Angebot für Kinder
- Blockflöte, Klavier, Geige und Cello ab etwa drei Jahren, andere Instrumente erst später
- Körpergröße und Entwicklung sind entscheidend
- Gitarre, Akkordeon, Schlagzeug, Trompete und Horn für Erstklässler
- Das Kind entscheidet selbst
Musikalische Früherziehung zu Hause ist sinnvoll
Es muss nicht die musikalische Krabbelgruppe mit Orff-Instrumenten sein oder die Musikschule für Windelzwerge. Erste Erfahrung mit Musikinstrumenten können Kinder durchaus zu Hause erfahren.
Wer mit den Kindern singt, Spielzeug rhythmisch einsetzt und sich so mit dem Kind gemeinsam beschäftigt, weckt ganz automatisch das Interesse an der Musik. Eine Plastikschüssel, mit getrockneten Erbsen gefüllt, kann ebenso zum Rhythmusinstrument werden wie zwei Holzstäbe.
Ab einem Alter von drei oder vier Jahren sind interessierte Kinder in der Lage, unter professioneller Anleitung ein Instrument zu erlernen. Ein Besuch in der örtlichen Musikschule mit der Möglichkeit, verschiedene Instrumente nicht nur zu hören, sondern auch zu sehen, anzufassen und auszuprobieren, ist empfehlenswert. Die meisten Kinder verlieben sich spontan aufgrund Klang, haptischer Eigenschaften und Komplexität in ein Instrument, das sie dann auch gerne beherrschen lernen wollen.
Video: SOUNDKIDS – Webbasiertes Musik-Lern-Angebot für Kinder
Blockflöte, Klavier, Geige und Cello ab etwa drei Jahren, andere Instrumente erst später
Körpergröße und Entwicklung sind entscheidend
Natürlich kann ein Kindergartenkind noch nicht jedes beliebige Instrument erlernen, die motorische Entwicklung ist für manche Instrumente noch nicht weit genug fortgeschritten, für andere Instrumente ist eine gewisse Körpergröße nötig.
Allerdings können Instrumente wie Klavier und Blockflöte schon von Dreijährigen erlernt werden, wenn das Interesse vorhanden ist und kompetentes Lehrpersonal zur Verfügung steht. Kinder brauchen anderen Unterricht als Erwachsene, und vor Eintritt in die Grundschule wird normalerweise Spielen nach Gehör und nicht nach Noten gelehrt – das kann nicht jeder Musiklehrer.
Klavier und Blockflöte sind einfach genug, dass die Kinder schnell Erfolgserlebnisse haben und erste Lieder spielen können, die sie aus dem Kindergarten kennen. Geige lässt sich über die Suzuki-Methode erlernen, erfordert aber etwas Ausdauer – denn es braucht Zeit, bis klare Töne erzeugt werden.
Geigen gibt es in ganz unterschiedlichen Größen, je nach Größe und Armlänge des Kindes lässt sich ein dem Alter angemessenes Instrument auswählen. Und Cello ist einfach zu erlernen als Geige, zumal die Größe des Instruments schlicht keine Rolle spielt.
Gitarre, Akkordeon, Schlagzeug, Trompete und Horn für Erstklässler
Gitarre und Akkordeon können von Sechsjährigen erlernt werden, Schlagzeug, Trompete und Horn von Siebenjährigen. Natürlich hängt das auch immer von der individuellen Entwicklung der Kinder, ihren Interessen und dem verfügbaren Angebot ab. Welches Instrument ein Kind erlernen will, ist auch abhängig von seinem Temperament (ruhig oder eher wild), von der zu Hause gehörten Musik (Jazz-Kinder entscheiden sich für andere Instrumente als Kinder, die überwiegend Klassik hören) und davon, was die Eltern hören und spielen, singen und vermitteln.
Ein bisschen Begabung spielt natürlich auch mit, denn für Geige und Cello braucht man ein gutes Gehör, für Schlagzeug Rhythmusgefühl. Oboe, Klarinette und Saxophon können ab einem Alter von etwa acht oder neun Jahren erlernt werden, Kontrabass und Fagott setzen die Körpergröße von wenigstens Zehnjährigen voraus.
Das Kind entscheidet selbst
Egal, um welches Instrument es geht, welches und wie viel Talent vorhanden ist und welche Voraussetzungen von Elternseite her vorliegen: Kinder müssen selbst entscheiden dürfen, welches Instrument sie erlernen wollen.
Übrigens wirkt sich das Musizieren (egal wie und mit welchem Instrument) positiv auf die Entwicklung aus: Musizieren schult Sprachvermögen, Körperkoordination, räumliches Verständnis, logisches Denken und das Zahlenverständnis.
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Titelbild: © Ilike – shutterstock.com
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