Kinder sind unser höchstes Gut, allerdings auch unser sensibelstes. Die Entwicklung vom Kind zum Heranwachsenden und später zum (hoffentlich) vollwertigen Erwachsenen ist empfindlich und nicht selten leichter zu stören als wieder zu kitten. Gerade in Industrienationen steigt die Anfälligkeit für äußere Einflüsse. Die Kinder- und Jugendtherapie erfährt daher immer mehr Aufmerksamkeit und Stellenwert.
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Gründe, warum Kinder und Jugendliche Hilfe benötigen
Wir leben in einer zunehmend leistungsorientierten und schnell-lebigen Zeit. Vielerorts sinkt die Lebensqualität, die Scheidungsrate steigt, die Belastung ist an vielen Ecken und Enden groß. Psychische und psychosomatische Probleme treffen heute nicht nur Erwachsene sondern auch Kinder – und nicht selten steht beides in direktem Zusammenhang.
Der Einzelne ist davon oftmals ebenso betroffen wie das familiäre Kollektiv. Nicht wenige Kinder und Jugendliche haben mit Integrations- und Anpassungsschwierigkeiten zu kämpfen, entwickeln Ängste, Verhaltensauffälligkeiten oder gar aggressive und autoaggressive Verhaltensmuster. Ursachen sind im familiären Umfeld ebenso zu finden wie in der Schule, im Freundeskreis und teilweise sogar in den Medien.
Häufig werden Lösungswege falsch vorgelebt oder gar nicht erst erlernt und natürlich spielt auch die individuelle Anfälligkeit eine große Rolle. Die schädlichen Mechanismen des Selbstschutzes werden zunehmend ausgeprägter, das Gleichgewicht ist immer mehr gestört. Das Ganze ist oft ein Kreislauf: Leidet ein Kinder unter bspw. einer Trennungsangst, wie es bei Scheidungen oft der Fall ist, kann sich das durch Passivität oder auch Aggressivität äußern.
Kinder können manchmal grausam sein und ächten diese Verhaltensveränderung unmittelbar. Die Folge ist, dass sich das Kind noch mehr zurückzieht oder noch aggressiver reagiert, im schlimmsten Fall sogar einen Selbsthass entwickelt. Hier, wie an vielen anderen Ecktpunkten entwicklungsgestörter Problematiken, greift die Kinder- und Jugendtherapie.
Was kann die Kinder- und Jugendtherapie für uns tun?
Eine gute Therapie arbeitet entweder kognitiv oder systematisch. In der systematischen Therapie wird der Patient als Teil eines großen Ganzen betrachtet, primär also der Familie, aber auch seines gesamten Umfeldes. Die Therapieansätze liegen folglich nicht alleine beim Kind und dessen Problematik, sondern bei allen Beteiligten. Ziel ist es, die Bandbreite der Verhaltens- und Handlungsmöglichkeiten aller zu erweitern, frei nach dem Konzept, dass alles in Zusammenhang steht.
Video: Heilpraktiker für Psychotherapie Kinder und Jugendliche
Nicht nur das Verhalten des Kindes steht im Fokus, sondern auch das unmittelbare Verhalten seiner Umgebung. Wo immer man auch ansetzt, es wirkt sich auf alle Beteiligten aus und die Gesamtsituation wird verbessert, folglich auch die individuelle.
Bei der kognitiven Verhaltenstherapie steht das Individuum im Vordergrund und dessen angelernte Verhaltensmuster.
Erlerntes kann auch wieder verlernt und durch alternative Lösungs- und Verhaltensstrategien ersetzt werden. Hier geht es primär um eine „Hilfe zur Selbsthilfe“. Beide Therapieformen arbeiten indes Ziel-orientiert und versprechen große Erfolge.
In einer Zeit, in der Orientierung selbst uns Erwachsenen zuweilen schwerfällt, müssen wir umso mehr Sorge dafür tragen, dass sich unsere Kinder und Jugendlichen störungsfrei entwickeln können. Die Kinder- und Jugendtherapie ist ein wichtiges Instrument, das Gleichgewicht wieder herzustellen um zu verhindern, dass früh entwickelte Probleme auch im Erwachsenenalter noch greifen können.
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